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Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.
0. Woche

Der erste Schnee

Eine schöne Adventswoche und der vierte Abend.

Hallo ihr Lieben,

leider immer noch Babywoche 0.

Aber wir haben am Wochenende die ersten Jugendämter in der Region angeschrieben. Gestern kam auch schon eine Rückmeldung. Jetzt müssen wir die Unterlagen kopieren und dann können wir auch dort unsere Bewerbung einreichen. Es geht endlich voran.

Ansonsten gab es hier, wie am Freitag ja in vielen Teilen Deutschlands, ne Menge Schnee. Am Freitag waren die Söhne (beide 3) meiner Freundinnen bei uns. Eigentlich zum Plätzchen backen, aber nach einem Blech war deren Lust schon wieder verflogen, sodass ich dann den Rest alleine abgebacken habe und die beiden mit meinem Mann eine Eisenbahn und jede Menge Häuser auf unserem großen Esstisch aufgebaut haben. Abends haben wir dann im Dunkeln noch einen Schneespaziergang gemacht, was natürlich echt cool war bei über 20 cm Neuschnee. Die Kinder und auch wir hatten echt viel Spaß, wir haben Schneebälle geworfen, Schneemänner gebaut und sind auf dem Schnee geslidet. Danach haben wir zwei völlig platte Kinder zu Hause abgegeben und eine meiner Freundinnen hat uns dann mit einer leckeren Lasagne empfangen, ein echt toller Tag.

Gestern war ich versucht meinen Kollegen auf der Weihnachtsfeier von der Situation zu erzählen, die wissen es ja noch nicht, aber ich habe es dann nicht getan, da ich ja nicht weiß, wann es jetzt soweit ist.

Ach ja und Urlaub gebucht haben wir auch. Wir werden im Februar in die Schweiz fahren. Wir haben die Wohnung und den Ort so gewählt, dass wir mit Hund und Kind fahren können. Mein Gefühl sagt, bis dahin ist das Verfahren abgeschlossen. Wenn jemand die ultimativen Tipps zum Urlaub im Wallis hat, nehme ich die sehr gerne entgegen.


Der vierte Kursabend stand im ersten Teil unter dem Motto Familienstellen. In kleinen Gruppen von 2-3 Leuten haben wir unsere Familie mit Bauklötzen gestellt. Allerdings sollte zunächst die Familie gestellt werden, als wir so 7 Jahre alt waren und dann sollten die Veränderungen gezeigt werden. Das war schon sehr schwierig. Natürlich war unter den Teilnehmern vereinbart worden, dass Stillschweigen über alles, was gesagt wurde, bewahrt wird. Mir ist während dessen sehr viel über die Abläufe in meiner Familie bewusst geworden und auch durch die Fragen der anderen werden einem auf einmal Dinge klar, die man vorher nicht so gesehen hat. Mir ist zum Beispiel klar geworden, dass ich vor der Aufnahme eines Kindes dringend noch einige Dinge klären muss (te). Eine Teilnehmerin erzählte über Dinge aus der Kindheit, die wirklich sehr unschön waren (Alkohol und körperliche Gewalt). Das ganze dauerte so 90 Minuten und diese waren sehr intensiv von allen Gefühlen begleitet, von lustigen und traurigen.

Ziel des Ganzen war es, auch rauszukristallisieren, was will man selbst in der Erziehung anderes machen, als es die eigenen Eltern gemacht haben (ich ne´ ganze Menge).

Im zweiten Teil des Abends haben wir ein Rollenspiel erarbeitet, indem zwei Kinder aus einer Familie rausgeholt wurden, da dort Alkohol und Gewalt herrschten. Der Vater schlug noch vor dem Jugendamt die Mutter und diese erzählte monoton immer weiter, dass alles gut sei und niemand trinke und geschlagen werde.
Die Sozialarbeiterin wies immer wieder daraufhin, dass man viel Hilfe angeboten hätte, die die Familie nicht angenommen hat und wir Kinder mussten hilflos zu sehen. Das war ein schwieriges Gefühl. Ich spielte das jüngere Kind und musste machtlos zu sehen, wie so ein komischer Kerl (der Vormund - gespielt von meinem Mann) kam und mich und meinen Bruder aus meiner Familie holte, die vielleicht nicht schön war, aber ich wusste was war; was danach kommt war für mich ungewiss und das war schon sehr schwierig. Irgendwie konnte ich mich richtig in die Rolle rein finden.

Das Rollenspiel machte für alle Kursteilnehmer klar, unter welchem Druck die Kinder standen und stehen in einer solchen Situation. Sie kommen zu "Fremden" und sollen da auf einmal Familie sein. Man darf seine Meinung sagen ohne das Schläge kommen, die (Pflege)Eltern trinken ein Glas Wein oder Bier und es gibt kein Geschrei und keine Prügel anschließend. Ein Pflegekind muss seine Strukturen ja völlig verändern, wenn es in eine neue Familie kommt. Es muss unter Umständen erst lernen, dass es am Tisch geregelte Mahlzeiten gibt, manchmal das es überhaupt etwas zu essen gibt.

Manche Schilderung der Sozialarbeiter waren schon sehr gruselig und wenn man dann noch daran denkt, dass das alles in der Nachbarschaft passiert und nicht irgendwo.

Beim fünften Abend ging es noch mal um Rechtliches.

Bis nächste Woche und euch einen schönen dritten Advent.

Eure Iris



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