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Tagebücher aus der Schwangerschaft

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.
30. Schwangerschaftswoche

DIE 30. WOCHE WOW

Wellness, Krankenhaus, Stress, Ruhe, Süßigkeiten, Hebamme & Co.

Ihr Lieben,

das Wellness Wochenende war schön. Wir waren im Hotel, in der Therme, am Strand spazieren, Fisch essen, schick essen, lange frühstücken. In der Therme konnte ich natürlich keine Saunagänge mitmachen, mein Kreislauf war so schon sehr beansprucht. Aber das Gefühl, das Gewicht des Bauchs auch mal ans Wasser abgeben zu dürfen, war sehr schön. Auch wenn er mir danach noch schwerer vorkam.
Sonntag war ein komischer Tag. Als wir ankamen hatte ich stundenlang leichte Krämpfe im Bauch, wie ein Ziehen bei den Tagen. Teilweise zog es mir auch in den Rücken und das war dann sehr schmerzhaft. Nach zwei Stunden habe ich meine Hebamme kontaktiert, nach drei Stunden sind wir mal ins Krankenhaus gefahren. 
CTG ok, Herztöne ok, keine Blasenentzündung, kein Nierenstau, Baby ok (Noah hatte Schluckauf), Fruchtwassermenge ok. Nur mein Gebärmutterhals hat sich verkürzt von 5 cm beim Frauenarzt auf 3.7 cm inzwischen. Die sind noch vollkommen im grünen Bereich, unter 2.5 cm wird es kritisch. Also wieder nach Hause. 
Die ganze Woche hat mich dieses leichte Ziehen nicht verlassen. Ich habe zwischendurch auch andere Krämpfe, richtig einseitig und so ein heftiger Schmerz, dass ich mich eine Minute nicht bewegen kann. Dann weiss ich: Das sind definitiv die Mutterbänder! Aber dieses wiederkehrende Ziehen finde ich komisch. Mein nächster Termin beim Frauenarzt ist Donnerstag, dann schauen wir noch mal alles an.
Die Woche fing wieder voll an: Arbeit, Arzt, Fahrpraxis, Hebamme, zur Arbeit von meinem Freund, Geburtsvorbereitungskurs, ein Geburtstag, zum Amt. Der Termin mit der Hebamme war nett, wir haben natürlich viel über Sonntag und was da wohl los war geredet. Und der Geburtsvorbereitungskurs war auch wieder sehr spannend, diesmal ging es darum, woran eine Frau merkt, dass es losgeht. Wir haben besprochen, wie man die erste lange Phase der Wehen gut übersteht. Und was man alles tun kann, im Sitzen, Liegen, Stehen, auf den Knien und dem Ball und vor allem durch das Atmen. 
Leider haben wir Sonntag im Schlafzimmer leichten Schimmel entdeckt, das hat viel Stress ausgelöst. Wir haben erstmal im Wohnzimmer geschlafen, ihn intensiv mit Alkohol behandelt, besser geheizt und gelüftet. Und jetzt wird die Frage mit dem Umzug vor der Geburt doch nochmal akuter, also habe ich noch Wohnungsbesichtigungen zur Miete organisiert. Bisher haben wir nur nach Kauf geschaut.
In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch haben wir kaum geschlafen, weil mein Freund morgens losmusste zum Flughafen auf Geschäftsreise nach China. Ich hab noch - ganz die gute Hausfrau - viel gewaschen und gebügelt vorher, ich mag es, wenn er alles hat, was er für die Reise braucht. Leider mögen meine Hormone, dass er weg ist, garnicht.
Die ersten zwei Tage habe ich ihn so vermisst und war so knatschig. Dann wurde ich einfach krank. Eine Mischung aus Erkältung und Hormonen. So unglücklich, überfordert und verheult saß ich dann Donnerstag abend zu Hause bis ich entschieden habe: Ich brauche eine Pause. Ich mache jetzt drei Tage frei und Ruhe. Das hatte mir auch die Ärztin im Krankenhaus empfohlen und auch meine Hebamme meinte, das Ziehen ist ein Signal meines Körpers, ich solle mich mal mehr zurück nehmen.
Also habe ich Yoga abgesagt (habe ihr aber auch erklärt, dass der Kurs nicht mein Fall ist), Arbeit, die Weihnachtsfeier, zweimal Fahrschule und einen Geburtstag. Und ich habe die ersten zwei Tage fast nur durchgeschlafen. Wow, war ich müde. Ich merke, dass der Wellness Urlaub schön war, aber auch keine wirkliche Erholung. Denn bei aller Liebe: Mit meinem Freund kann man sich nicht so gut erholen ;) Dafür ist er viel zu aktiv, langweilt sich zu schnell und braucht immer Action. Wirklich erholt habe ich mich erst in den letzten zwei Tagen... Inzwischen ist der seelische Akku wieder aufgeladener und ich konnte mal wieder lang und ausgiebig mit Freundinnen telefonieren und auf Süßigkeiten verzichten. 
Bei dem Dauerstresspegel greife ich leider mieser blöderweise ständig zu dem vielen Süßkram, der überall ist. Den die Mama von meinem Freund vorbei bringt, den Bergen von Süßkram zur Vorweihnachtszeit auf der Arbeit. Mein schlechtes Gewissen Noah gegenüber ist immer groß. Vor lauter Stress und Unachtsamkeit zugegriffen habe ich trotzdem oft. Danach kann ich mich hervorragend fertig machen: "Du hast dir dieses Kind so sehr gewünscht und jetzt schadest du ihm mit dem ganzen Zucker! Du bist eine schlechte Mommy..." Umso mehr bin ich erleichtert, dass es mit mehr Ruhe auch anders geht.
Ich glaube, Noah geht es, abgesehen von den Süßigkeiten, sehr gut. In den letzten zwei Tagen war viel Zeit für Bauch streicheln, reden, singen, Musik hören und Stupsen. Ich kann seine Bewegungen nur noch selten als klare Tritte identifizieren, es sind mittlerweile mehr Drehungen, ein Strecken, sich lang machen. Ich kann seinen Rücken manchmal erfühlen und wie er sich von meiner rechten auf die linke Bauchseite dreht. Wahnsinn, dieser kleine Mensch und was mein Körper aus einer Samenzelle geschaffen hat!
Ich merke auch, wie die Schwangerschaft mich insgesamt anfängt an meine Grenzen zu bringen. Körperlich, das langsam sein, die Steißbeinschmerzen, die Kurzatmigkeit, der Druck auf Herz und Brust und so weiter. Wie das Gewicht spürbar auf meinem Schambein liegt... dabei wächst der Kleine ja noch 10 bis 20 cm und nimmt jetzt noch 3-4 kg an Gewicht zu. Ich weiss gar nicht, wohin damit. Es wird alles schon irgendwie gehen, aber ich habe großen Respekt davor, wie es mir wohl in ein bis zwei Monaten körperlich gehen wird.
Der Adventskalender hat mir zwischendurch immer Freude bereitet: Mein Freund bekam ein Badthermometer und Türsicherheitsstopper (ich hab gesagt, ich mache die praktischen Geschenke) und ich von ihm Holzklötze, ein Fühlbuch und Badekugeln. Ich liebe nach wie vor, was er für Noah aussucht. Und seinen Stolz, als er im Krankenhaus die Unterlagen ausgefüllt hat, speziell die für den Papa. Und seinen Namen offiziell eintragen konnte: Noah Maximilian. 
Und trotz dem Guten... Ich fühle mich im Moment überfordert und brauche gerade jemanden, der mir verspricht, alles wird gut. Der Schimmel, der Umzug, die Schwangerschaft, die Geburt und alles was danach kommt. Alles wird gut. Kann mir das bitte jemand versprechen? Das wäre toll! 

Und so endet diese Woche mein Bericht... Ich schicke liebe Grüße an alle Leser und hoffe auf eine bessere kommende Woche! 


Liebst, Mira Noah & Daddy



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Kommentare von Lesern:

Gast21.12.2018 22:23

Es wird alles GUT!

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Mira, Hamburg21.12.2018 09:56

Lieber Gast,

ich gebe dir 1000% recht. Das Problem ist nicht die Arbeit, ich werde da im nächsten Bericht mehr drauf eingehen...

Liebst, Mira

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Gast18.12.2018 15:14

Hallo Mira,

mein Bauchgefühl sagt, dass du dir mehr Ruhe gönnen sollst. Lass dich eine Zeit krank schreiben. Es geht um dich und dein Baby. Im Job kannst du dich wieder beweisen, wenn du später wieder arbeiten gehst. Versteht es dein derzeitiger AG nicht, findet sich ein Neuer ???? Es öffnet sich immer zur richtigen Zeit eine Tür.
Also schau auf dich und nimm dir eine Auszeit, nimm dir den Druck und genieße einfach deine Schwangerschaft.
Alles Liebe!

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In diesem Beitrag geht's um:

Hebamme, Stress, Entspannung