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Tagebücher aus der Schwangerschaft

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.
18. Schwangerschaftswoche

HORMONE HORMONE

Emotionales Chaos, Heißhungerattacken, Theorie, Arbeit, Wohnung und viel zuviele Hormone!

Wow, das mit den Hormonen wird ja immer schlimmer!

Es ist nicht durchgängig so. Aber zwischendurch bin ich extrem anhänglich, kuschelbedürftig und strapaziere meinen Freund mit dem, was ich alles von ihm einfordere. In der Nacht von Donnerstag auf Freitag hatte ich intensive Albträume. Ich träume eh viel und intensiv jede Nacht, aber danach konnte ich nicht mehr einschlafen. Dann habe ich daran gedacht, dass Montag vor einem Jahr Delaila gezeugt wurde. Ich habe die Kette berührt, die ich trage und das dem Armband gleicht, welches ich ihr nach der Geburt angelegt habe. Da flossen die Tränen, aber richtig. Bestimmt eine halbe Stunde habe ich mich nicht mehr eingekriegt. Den Tag drauf war ich hinüber, weil ich müde, gereizt und immer noch knatschig war.

Im Moment hat mein Freund "wenig Spielraum" mit mir. Ich verkrafte keinen Kommentar. Ich weiss gar nicht, wie ich Euch das beschreiben soll, ich bin einfach eine hormonelle Vollkatastrophe, so intensiv kenne ich das überhaupt nicht. In so einem Zustand kann ich mich kaum auf die Arbeit konzentrieren, ich sitze gerade die Stunden ab, bis mein Freund mich abholt und geradewegs ins Bett fährt. Alle weiteren Termine sind abgesagt, Hauptsache Ruhe. Ich frage mich immer, wie es meinem Bauchbewohner geht, wenn es mir so geht. Ich lese überall, das ist vollkommen normal in einer Schwangerschaft. Trotzdem leide ich (leiden wir) darunter, dass ich so extrem durcheinander bin. Und so oft ohne Grund weinen muss.

Einmal sind wir um 22 Uhr zu Mc-Ihrwisstschon gefahren um Chicken Mc-Ihrwisstschonwas zu essen. Das war eine richtige Schwangere-hat-Heißhunger-Aktion! Leider könnte ich den ganzen Tag solchen Gelüsten folgen, ich werde, seitdem ich schwanger bin, überhaupt nicht mehr normal satt. Da geht immer noch was rein. Lust habe ich eh auf alles. Gewogen habe ich mich länger nicht mehr, aber ich sehe, wie gesagt, aus wie andere erst im neunten Monat. Ich nasche auch einfach jeden Tag, wirklich jeden Tag, irgendeinen Süßkram! Egal wie oft ich mir vornehme, es nicht zu tun: Dann hat der Kuchen mit auf die Arbeit gebracht, dann sind wir da, nur noch das Eis, dies das. Alles Ausreden, großer Mist! Langsam habe ich ein großes schlechtes Gewissen Babyboy gegenüber ;(

Mein Freund ist inzwischen einfach mitschwanger und lässt sich auch gehen, damit wir beide einen Bauch haben. Wir haben uns fest vorgenommen, dass diese Zeit gerade eine Ausnahmezeit ist und wir danach wieder darauf achten werden. Ich hoffe, ich kriege das vorher also jetzt schon besser in den Griff! Habt Ihr da ein paar Tipps für mich?

Ich kann euch leider nichts neues über Babyboy erzählen. Ich weiss ja nicht, was er den lieben langen Tag so treibt, wenn ich ihn nicht sehe und noch nicht spüren kann. Manchmal mache ich mir immer noch Sorgen, weil wir bei Delaila auch vier Wochen Ultraschallpause hatten und dann kam die Diagnose schwerer Hydrops. Aber diesmal ist alles anders mit Babyboy und deshalb versuche ich mich immer wieder zu beruhigen und in Geduld zu üben. Übernächste Woche geht es wieder zum Frauenarzt. Mal sehen, ob und wie ich das durchhalte bis dahin emotional.

Ich hatte bereits zwei Theoriestunden in der Fahrschule und lerne fleißig jeden Tag Fragebögen oder lese im Buch. Ich bin da mit meinen 31 Jahren völlig deplatziert zwischen den vielen Jungs, teilweise ungepflegt, mitten in der Pubertät. Können kaum still sitzen, lenken dauernd ab, einer hat sich immer wieder die Popel in den Mund geschoben - richtig bah! Ich dazwischen, alt, (optisch schon) hochschwanger und schreibe wie ein Streber jeden Satz mit. Der Fahrlehrer nimmt seinen Beruf sehr ernst, es liegt ihm am Herzen, die Schüler ein großes Verantwortungsgefühl zu lehren. Das schätze ich an ihm und ich glaube, später wird er ein geduldiger Fahrlehrer mit mir sein. Deshalb stehe ich das Übel der unangenehmen Theoriestunden jetzt so gut es geht durch.

Mit der Wohnung gibt es nichts Neues. Mein Freund und ich haben die letzten Monate immer weit in die Zukunft überlegt: ein paar Jahre in eine Wohnung in die Stadt ziehen, bis mehr Nachwuchs kommt, dann in ein Haus mit Garten eher weiter raus. Jetzt werden Grundstücke direkt im Stadtteil bei seinen Eltern, also Oma und Opa, frei. Das wirft die Planung etwas durcheinander - vielleicht doch direkt das eigene Haus bauen? Ich bin da wie gesagt nicht die Hauptentscheidungsträgerin. Natürlich zählt, was ich möchte und mir vorstellen kann. Aber letztlich nimmt er das ganze Geld und den Kredit und die Verantwortung in die Hand, deshalb fühle ich mich in der Hinsicht eher in einer beratenden Position. Für mich ist alles eine tausendfache Verbesserung meiner Lebensqualität im Vergleich zu vorher! Und Babyboy wird es immer gut haben, so oder so. Deshalb bin ich da ganz entspannt, egal wie unser Wohnmodell am Ende tatsächlich aussieht.

Auf der Arbeit wurde mir vor ein paar Tagen mitgeteilt, dass sie sich jetzt nach einem weiteren Texter oder einer Texterin umsehen. Erstmal wollte ich - siehe meine emotionale Verfassung im Moment - einfach nur drauf los weinen. Was bedeutet das? Sie bereuen es, mich eingestellt zu haben? Sind nicht zufrieden mit der Qualität meiner Arbeit? Rational verstehe ich ihre Gründe: Ich habe schwanger die Arbeit angefangen. Jetzt bin ich bald in Elternzeit, wer sagt, ob ich nach einem oder drei Jahren wieder komme? Oder überhaupt? Woher wissen sie, ob ich danach in Teilzeit oder - das war mal im Gespräch - Vollzeit wieder einsteige? Und auch bei meiner Kollegin herrscht Unsicherheit: Wann geht sie in Rente? Arbeitet sie danach noch als freie Mitarbeiterin? Das Unternehmen möchte sich absichern, klar. Ich hoffe, die neue Person ist einfach nicht viel besser als ich ;) Dann weiss ich, dass sie wissen, dass es eine gute Idee war, mich einzustellen! Trotz der Schwangerschaft... Ich würde nämlich sehr gerne langfristig in diesem Unternehmen bleiben.

Diese Woche kam - tadaaa - mein erstes Sponsorengeschenk, wie aufregend! Es gab von reer MommyLine warme, rutschfeste Kuschelsocken, Einweg-Toilettenauflagen, einen Mama-Ratgeber, ein Größenmaß für's Kinderzimmer und... das Highlight natürlich: EIN MASSAGEGERÄT MIT WÄRMEFUNKTION! Habe es direkt ausprobiert und ich muss sagen, es fühlt sich hervorragend an. Ich leide oft an Nackenverspannungen und so ein Gerät hätte ich gerne schon viel früher gehabt! Das wird sicher bei mir noch oft in Verwendung sein, deshalb vielen Dank an reer und kidsgo, ich habe mich sehr gefreut!

Damit endet auch mein Bericht diese Woche für Euch! Kommt gut in den Herbst, ihr Lieben...

Mira, Babyboy & Daddy

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Kommentare von Lesern:

Lisa, M.25.09.2018 12:12

Hallo Mira,
das hoert sich alles sehr spannend an bei dir :)
Vielleicht magst du dir einen Schwangerenyogakurs suchen? Da haettest du ein bisschen mehr Bewegung als Ausgleich zu den Heisshungerattacken ;)
Ich schreib es ausserdem dem Yoga zu, dass ich auch zum Ende der Schwangerschaften keine Rueckenbeschwerden hatte und lang fit war.
Ausserdem fand ich es auch eine gute Gelegenheit zur Ruhe zu kommen und mit dem Baby noch mal anders in Kontakt zu treten. Vielleicht hilft es dir auch emotional wieder ein bisschen Ausgleich zu finden?
In Hamburg gibt es bestimmt auch ein grosses Angebot, so dass du jemanden findest dessen Stil dir taugt. Es gibt bei entsprehender Qualifikation der Yogalehrer auch die Moeglichkeit sich einen Teil der Kursgebuehr von der Krankenkasse ersetzen zu lassen.
Alles Gute Euch dreien und liebe Gruesse,
Lisa

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Mira, Hamburg25.09.2018 08:58

Hallo Gast,

nein, gar nicht übergriffig, sehr berechtigt ist die Frage! Und die Antwort ist: Auf jeden Fall!

Da spielt alles zusammen, ich bin eh ein emotionaler / sensibler Mensch, die Zeit mit Delailas Fehlgeburt naht, die Schwangerschaft, die Reduktion der Medikamente.

Ich habe ärztliche und therapeutische Begleitung und wir beobachten, wie es sich entwickelt. Allerdings liegt die letzte Reduktion mehrere Wochen zurück, also sollte ich mich an den Spiegel gewöhnt haben. Aber weiter runter (bin jetzt bei 75 mg) geh ich die nächsten Monate nicht mehr.

Liebe Grüße

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Gast24.09.2018 23:01

Ich möchte nicht übergriffig klingen, aber hat dein Gefühlschaos möglicherweise etwas mit dem Reduzieren des Psychopharmakums zu tun (neben der Hormonbombe Schwangerschaft natürlich)? Hast du eine professionelle Begleitung dafür?

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In diesem Beitrag geht's um:

Hormone, Arbeit, Beziehung