Es gibt einen Termin – jetzt heißt es fiebern, ob die Kleine nicht doch noch eher kommen will…
Hallo ihr Lieben,
mein letzter Bericht hatte eine falsche Wochenangabe! Ich war so müde, dass ich beim Abschicken mehrfach weggenickt bin und sehr erstaunt, dass ich nicht noch dreißig Reihen Blödsinn auf der Tastatur kreiert habe. Also, nochmal kurz: Der letzte Bericht drehte sich schon um Woche 37 und dieser hier um 38. Wahnsinn – die Schwangerschaft ist so gut wie vorbei!
Was habe ich in der letzten Woche erlebt? Ich hatte wieder einen Termin in meiner Geburtsklinik und erzählte der netten Ärztin direkt zu Beginn, dass sich die Kleine falsch herumgedreht hat. Sie guckte mich an und meinte mit einem Augenzwinkern, dass mir das ja sehr gelegen käme. Einerseits hat sie damit recht, aber andererseits hatte ich mich innerlich wirklich auf eine natürliche Geburt eingelassen.
Sie untersuchte mich dann auch noch mal und *Fanfare an* sie lag wieder richtig herum *Fanfare aus“. Wieder einmal habe ich nichts von der Drehung mitbekommen und war dementsprechend perplex.
Während des Ultraschalls habe ich mir dann noch mal Gedanken gemacht, ob ich mich nun tatsächlich für den natürlichen Versuch entscheiden soll. Aber letztlich musste ich die Frage, was nun gemacht werden soll, doch ehrlich mit meinem Wunsch nach einem Kaiserschnitt beantworten.
Die Ärztin holte dann den Kalender und ich war erst mal ratlos, welchen Geburtstag ich der Kleinen aussuchen sollte. Der 2.10. wäre für einen geplanten Kaiserschnitt zu früh. In Frage kämen -auch als schöne Daten- der 9.10.19 oder der 10.10.19. Der 9.10.19 wäre einerseits natürlich cool, aber der 10.10. hat (für mich) etwas Weicheres, Mädchenhaftes. Somit ist die Entscheidung auf den 10.10. gefallen, falls sich die Kleine nicht spontan entscheidet, eher zu kommen…
Es ist irgendwie ein ganz komisches Gefühl, das definitive Ende der Schwangerschaft zu wissen. Andererseits beginnt nun das große Bibbern, ob die Kleine bis dahin mitmachen will. Gerade nachts, wenn ich regelmäßig zur Toilette muss, schicke ich immer kurze Stoßgebete, dass die Fruchtblase bitte jetzt nicht platzen soll.
Mit dem heutigen Abend haben wir auch einen für mich wichtigen Meilenstein erreicht: Die Kleine wird im Oktober kommen! Letztlich wäre ein September-Kind auch nicht schlimm gewesen, aber nach jetzigem Stand wird die Kleine demnach als älteres Kind mit fast 7 eingeschult und nicht wie die NRW-September-Kinder mit noch-5-bald-6. Somit wird die Kleine ein schönes „Extra“-Kindergartenjahr genießen können. Als Single-Mum wäre es natürlich einfacher und „günstiger“, die Kleine eher in die Schule zu schicken, aber da ist mir die Lebensqualität der Kleinen diesen finanziellen Nachteil wirklich wert.
Jetzt hoffe ich, dass sie sich mindestens bis zum 2.10. Zeit lässt, denn abgesehen von dem Feiertagsvorteil entgeht Kindern, die am Monatsersten geboren werden, ein ganzer Monat Kindergeld. Natürlich sehe ich auch das mit einem Augenzwinkern: Wenn die Kleine morgen kommen möchte, wird sie keiner aufhalten und die Freude wäre riesig. Aber bei den vielen Berechnungen der letzten Wochen, wie lange ich uns Elternzeit oder Elternzeit-plus gönnen kann macht man sich schon Gedanken, wie das Finanzielle auf Dauer passt. Darauf möchte ich aber jetzt nicht zu sehr eingehen, denn ich weiß, dass ich mit meinem sicheren Job im Vergleich zu vielen anderen „Luxusprobleme“ habe.
Was gibt es sonst noch zu sagen? Die letzten Vorbereitungen arbeite ich in aller Ruhe nach und nach ab. Heute habe ich noch mal den Kühlschrank ausgemistet, morgen wird der Boden noch mal nass gewischt und der Mucki-Sack für den Kinderwagen soll noch einmal in die Waschmaschine.
Mein Onkel hat gestern noch den uralten Familien-Stubenwagen vorbeigebracht. Den muss ich morgen auch noch mal gründlich auswaschen, ein neues Innenleben habe ich gestern noch fix online bestellt. Ohne den Wagen wäre es auch gegangen, weil die Kleine in den ersten Wochen ohnehin bei mir im Beistellbett im Wohnzimmer schläft und in Esszimmer und Küche in der Schale des Hochstuhls liegen kann. Aber wenn der Umbau in etwa drei Wochen (teilweise) fertig ist, wird die Kleine in der Regel in dem Stubenwagen vor sich hinschlummern.
Meine Beschwerden sind auch nahezu unverändert: Die geschwollenen Füße und die taube linke Hand sind mittlerweile ein Dauerzustand. Es gibt nur noch ein Paar Schuhe, das mir noch passt – Ballerinas im Oktober sind allerdings nicht wirklich ideal. Dazu kommt die bleierne Müdigkeit – sobald ich mich hinlege, bin ich auch schon eingeschlafen. Ich verkrümele mich nun fast nur noch zuhause, abgesehen von kurzen Einkäufen im abendlich leeren Supermarkt. Aber für die Hochzeit meines Cousins sowie für den Bummel über die Altstadtkirmes fehlen mir momentan einfach die Energie und das Wohlgefühl. Ich versuche, der Kleinen und mir noch ein paar entspannte Stunden zuhause vor dem warmen Ofen zu gönnen.
Dabei überlege ich immer noch, ob ich noch irgendwas vergessen habe. Mein Vorsatz, noch ein wenig für die Kleine zu nähen, musste ich nach einer Pumphose und einem abgeänderten Strampelsack abbrechen. Durch die taube Hand hatte ich zwischendurch solche Schmerzen, dass ich beschlossen habe, dass ich für die Kleine im November einige Pumphosen und Strampler in größeren Größen nähe. Dann passen die schließlich auch länger und das Tackern der Nähmaschine beruhigt mein kleines Mädel vielleicht zusätzlich…
Im letzten Bericht habe ich euch ja auch stolz berichtet, dass die Namenswahl entschieden ist und die Schnullerkette bereitliegt. Vorgestern rief meine Mutter morgens früh an und musste mir unbedingt noch "diesen einen nordischen Vornamen" vorschlagen, der doch wirklich toll sei. Das war dann ausgerechnet der einstige Favorit, der in den letzten Wochen gegen den anderen Namen verloren hat. Jetzt grübele ich doch hin und wieder, ob ich nochmal wechseln soll. Meine beste Freundin schlug vor, noch eine zweite Schnullerkette zu bestellen, damit ich im Kreißsaal völlig frei spontan entscheiden könne. Ich lasse die Qual der Wahl jetzt einfach mit der Geburt auf mich zukommen – und wenn es doch noch der andere Name wird, wird die Schnullerkette später neu bestellt.
So, nun neigt sich auch dieser Bericht schon dem Ende entgegen. Wahnsinn, wie die Zeit verflogen ist. Aber jetzt wird es auch Zeit, schließlich sind auch mittlerweile alle früheren Babys aus dem Freundes- und Kollegenkreis da und selbst der Geburtsvorbereitungskurs ist bis auf meine Kleine vollständig geschlüpft…
Ich wünsche euch eine schöne Woche und hoffe, mich von euch in der nächsten Woche noch mit einem letzten „regulären“ Schwangerschaftsbericht verabschieden zu dürfen!
Alles Liebe!
Eure Caro
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