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Tagebücher aus der Schwangerschaft von Tatjana

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.

18. Schwangerschaftswoche

Was wäre wenn...

Krankheiten machen sich in der KiTa breit und zu Hause wird heftig diskutiert. Und zwischendrin geht's noch ins Krankenhaus.

Hallöchen zusammen!

Und schon wieder eine Woche vorbei und einen weiteren Wochenwechsel in der Schwangerschaft. Bald ist schon Halbzeit hier und ich fühle mich noch immer die meiste Zeit unschwanger. :D

Der Start der Woche war recht ruhig. Die Arbeit flog gefühlt an mir vorbei und die Aufgabenliste wird nicht kürzer, sondern immer länger.
Dienstag hatte ich dann eine unschöne Nachricht einer Mutter erhalten: Ihre Tochter, welche nicht mehr bei uns in der KiTa besucht, hat Scharlach. Was ist also mit dem Geschwisterkind, welches wir betreuen? Ich telefonierte lange mit ihr und gab ihr meine Empfehlung: Mittwoch daheim lassen und schauen, ob sie Symptome entwickelt. Natürlich kann ich sie nicht zwingen, das Kind daheim zu lassen, da sie aber momentan eh daheim ist, war das kein Problem für sie. Ich hatte zwar ein kleines, mulmiges Gefühl, wollte aber die Pferde nicht scheu machen.

Mittwoch dann telefonierte ich mit meiner Chefin wegen einer Angelegenheit. Zum Ende hin sagte ich ihr auch, wie es hier mit Krankheiten aussieht, besonders mit Scharlach. Gemeinsam überlegten wir hin und her und sie kam am Ende zum Schluss, dass ich den Rest der Woche von daheim arbeiten sollte, um mich keiner weiteren Gefahr auszusetzen. Das Kind sollte nämlich Donnerstag wieder die KiTa besuchen, falls es keine Anzeichen zeigt.
Ich hatte ja damit gerechnet, ab Herbst (also so Mitte Oktober, Anfang November) doch mehr von zu Hause zu arbeiten, dass es nun aber doch so schnell gehen würde, überrumpelte mich ein wenig. Auch meine Gespräche mit den Mitarbeitern musste ich also umverlegen und hoffe noch immer, dass diese nächste Woche dann regulär stattfinden können. Meinem Team erzählte ich in unserer Dienstbesprechung davon und auch hier legte ich ihnen nochmals nahe, mich anzurufen, falls was sein sollte. Ich sammelte also viel Papierkram zusammen, der abgearbeitet werden musste und machte mich dann Mittwoch auf den Heimweg.
Und tatsächlich war ich den Rest der Woche ziemlich produktiv. Donnerstag hatte ich einen kurzen Tag. Den Nachmittag nutzte ich also, um unsere Wäscheberge zu verkleinern und die Küche brauchte auch meine Aufmerksamkeit.

Am gleichen Tag hatte ich mit Georg auch besprochen, an der Kreißsaalführung vom Krankenhaus teilzunehmen, wo ich mir vorstellen könnte, zu gebären. Auch wenn es sich vielleicht ein bisschen komisch anhört, aber ich freute mich auf diesen Termin. Es macht die Schwangerschaft für mich nochmals ein wenig realer. Als wir im Foyer ankamen, warteten auch schon viele weitere Schwangere. Und wie schwanger sie alle waren! Da kam ich mir in meiner 17. Schwangerschaftswoche fehl am Platz und viel zu früh vor! Mein Bauch ist nämlich noch gut unter meinem Speck versteckt, während die anderen Frauen alle total schöne Bäuche vor sich hertrugen. Nun warte ich noch sehnsüchtiger darauf, auch bald einen zu haben und stolz präsentieren zu dürfen. :)

Die Führung ging insgesamt eine gute Stunde und auf die Fragen gingen die Ärztin und die Hebamme jedes mal gut drauf ein. Ich fühlte mich dort wohl und auch Georg gefiel es scheinbar. Er sagte, auch schon seit Beginn der Schwangerschaft, dass das vorrangig meine Entscheidung sei, wo ich gebäre. Auch über die Einzel- und Familienzimmer sprachen wir im Nachgang. Gerne würden wir das Angebot annehmen, wenn es die Auslastung des Krankenhauses hergeben sollte. Für uns beide war aber klar: Hier möchten wir unser Kind zur Welt bringen.
Am Wochenende dann berichtete mir Georg von einem Klassentreffen, dass wohl für nächstes Jahr anstehen soll. Da dies höchstwahrscheinlich weit weg von unserem Wohnort stattfinden wird und auch noch im ersten Halbjahr, reagierte ich sofort mit absoluter Ablehnung darauf. Für mich undenkbar, dass Georg so weit weg ist, gerade in der ersten Zeit. Meine Reaktion auf seine Aussage führte aber bei ihm zu Unverständnis und er wurde sauer.
Wir sind uns dann erst einmal aus dem Weg gegangen und ich überlegte für mich, wieso ich so negativ reagierte. Später dann erzählte ich ihm, dass ich mir unsicher sei, wenn er eine Nacht so weit weg wäre und wer weiß, was alles passieren könnte und er nicht da ist. In meinem Kopf malte ich natürlich die schlimmsten Szenarien aus (Schreikind, Überforderung meinerseits, Kindstod; das sind nur ein paar Beispiele, welche mir durch den Kopf gingen). Er fasste meine Ablehnung aber als Ablehnung eines eventuell spaßigen Abend aus, den ich ihm nicht gönnen wollte. Lange redeten wir über unsere Sichtweisen und mir wurde bewusst, wie unruhig mich eine solch große Distanz werden ließ. Wäre das Treffen in der Nähe, hätte ich nicht diese Problematik damit. Im Groben kann ich also zusammenfassen: Ich mache mir über die Zukunft, welche ja so gar nicht eintreten muss, viel zu viele Gedanken. Georg ist da das genaue Gegenteil: „Ich muss das nicht jetzt schon zerdenken, da ich nicht weiß, was kommt und es JETZT GERADE auch nicht ändern kann, sollte es so kommen.“ Rationalität seinerseits, versus Irrationalität meinerseits. Keine gute Ausgangslage. Ich versuchte ihm auch darzulegen, dass diese Ängste nicht immer rational sind und er das nicht als Angriff auf seine Freiheit sehen soll (die natürlich auch eingeschränkt ist, genau wie meine, das bringt ein Kind nun mal erst einmal mit sich mit). Glücklicherweise sind wir beide zwar nicht mit einer Lösung aus der Situation heraus, jedoch mit mehr Verständnis für das Gegenüber. Ich habe mir auch vorgenommen, weniger solche Situationen zu zerdenken, welche 1. noch gar nicht eingetreten sind und 2. so auch nicht vorkommen müssen. Und im Nachhinein denke ich: Wir probieren es aus und schauen, was passiert.

Zu unserer beiden Erleichterung stellten wir auch fest, dass es Pop und seiner Nase tagtäglich besser ging und das Antibiotika wohl einen guten Job macht. Ich hoffe, dass dies auch nächste Woche noch weitergehen wird, muss aber nochmals Nachschub an Tabletten vom Tierarzt holen, da wir sonst mit den 14 Tagen nicht hinkommen. Pop frisst die Medikamente zum Glück auch so wie ein Leckerli: schnell und mit einem Mal weggeatmet. :D

Ich wünsche euch allen einen wunderbaren Start in die Woche (den wünsche ich euch auch jedes Mal, wie? :D)!

Liebe Grüße
Tatjana

Tagebuch Tatjana



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In diesem Beitrag geht's um:

Krankheiten, Kreißsaal, Zukunft