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Tagebücher aus der Schwangerschaft

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.
28. Schwangerschaftswoche

Das 2. Trimester endet im Krankenlager

Erster Krankenhausbesuch, Elterngelddiskussionen, Kinderwagenberatung und die Mutation zur Bazillenschleuder.

Einen wunderschönen guten Abend wünsche ich Euch,

ich sitze auf der Couch, eingemummelt, Taschentücher um mich herum verstreut, eine Tasse Tee (!) in Greifnähe und endlich setze mich an den Bericht. Den wollte ich eigentlich gestern, also Sonntag, schreiben, aber da war ich so ein Triefauge, dass das nicht funktioniert hat. Wir hatten auch dummerweise das Wochenende vollgepackt mit Terminen, so dass die nötige Ruhe zum Auskurieren gar nicht gefunden werden konnte.

Statt also heute zurück ins Büro zu tigern, ging es heute erstmal zur Hausärztin. Fazit: krankgeschrieben bis Ende der Woche und zu strikter Bettruhe verdonnert. Morgen muss ich nochmals zur Blutabnahme, um die Entzündungswerte zu überprüfen. Einerseits bin ich froh, denn es kommt immer in Schüben: Triefaugen, laufende Nase, Hustenanfall und Hitzewellen und dann eine halbe Stunde später geht es mir schon wieder fast gut. Deswegen ist es ganz gut, wenn ich nun gezwungen bin, mir mehrere Tage Zeit zu nehmen. Ich habe auch einen Wachhund in Form meines Mannes, der sehr darauf achtet, dass ich mich schone, wobei es ihn wie mich auch erwischt hat. Er darf aber dann ein paar andere Medikamente nehmen und sollte damit schneller wieder auf den Beinen sein. Ich war heute auch ganz brav und hab nur einmal die Mails der letzten 3 Wochen gelesen und Rückmeldung gegeben, dass ich noch ausfalle und habe noch Aufgaben verteilt.

Meinen letzten Bericht habe ich letzten Dienstag geschrieben und genau dort steige ich wieder ein. An dem Abend hatten wir nämlich die erste Kreißsaal-Besichtigung bzw. Krankenhausinfoabend, und zwar im Krankenhaus im Stadtteil Longerich, im Heilig Geist.
Es waren unglaublich viele Leute da, natürlich immer im Doppelpack, ob Frau und Mann, oder Schwangere mit Mutter, Freundin oder sonstiger Vertrauter. Wir waren um die 100 Leute! Ich hätte mit 30-40 Leuten gerechnet. Die Besichtigung der Kreißsäle war nicht möglich bei der Anzahl von Leuten natürlich, aber die waren gut vorbereitet mit 360° Panoramabildern. Dennoch war es etwas schade, da man von der Krankenhaus-Caféteria natürlich nicht die Atmosphäre des Kreißsaals über Fotos vermittelt bekommt. Auf der anderen Seite möchte man während der Geburt ja auch nicht betrachtet werden wie eine Zirkusattraktion.

Der Abend gestaltete sich daher so, dass ein Arzt der Geburtshilfe, eine Hebamme und zwischendurch auch noch der Kinderarzt einen Überblick über die Philosophie des Krankenhauses, die Ausstattung der Geburtssäle, die Geburtsmöglichkeiten und allgemeinen Vorgehen gegeben haben. Dem Kinderarzt war zwar etwas schwer zu folgen, da er statt dem roten Faden zu folgen zickezacke zwischen den Themen hin- und hersprang, dennoch machte er einen positiven Eindruck auf uns.

Auch der Oberarzt wirkte sehr sympathisch, machte Späße hier und da und war in einem guten Rhythmus mit der Hebamme, die immer wieder mal eine neue Perspektive hereinbrachte. Was mir sehr gut gefiel, war vor allem, dass es nicht so schien, dass hier die Götter in Weiß regieren, sondern, dass sie Stolz auf ihre Philosophie sind und diese in den Vordergrund stellen: Babyfreundlich und eine natürliche Geburt unterstützend.
Natürlich kann das alles zum allgemeinen „Verkaufsgespräch“ gehören, aber so vom Gefühl her, haben wir uns da beide ganz wohl gefühlt, sollte es zur Krankenhausalternative kommen.

Für heute und morgen hatten wir eigentlich auch Krankenhausbesuche geplant. Die lassen wir aber natürlich jetzt ausfallen, denn das wäre schon ganz schön asozial, wenn wir hochansteckend uns in einen Raum voll weiterer Menschen geschweige denn Schwangeren setzen würden.

Des Weiteren stand auf unserer Liste, dass wir das Thema Elternzeit und Elterngeld klären, damit wir nach dem Urlaub dies auch im beruflichen Feld in die Wege leiten können. Festzuhalten, was wir gerne machen wollen würden, war da noch das Einfachste. Themen wie abzugleichen, was zeitlich sinnvoll ist, was finanziell am meisten Sinn macht und welche zusätzlichen Gegebenheiten zu berücksichtigen sind (wie nicht vorhandene Betreuungsplätze bei Wiedereinstieg) waren da schon schwieriger zu klären. Wir haben zur Sicherheit aber nochmal einen Beratungstermin, um auch unsere letzten Fragen zu klären. Die ersten zwei Monate möchte mein Mann aber definitiv Elternzeit nehmen. Das finde ich echt klasse und freue mich schon drauf, dass wir dazu die Möglichkeit haben und gemeinsam in das Abenteuer Kleinfamilie starten.

Ein weiterer Punkt auf unserer Liste war Kinderwagenberatung. Wir hatten das ganze Thema vor uns hergeschoben, nach dem Motto „wenn wir lang genug warten, dann löst sich das von selbst“. Da nun aber unsere Freunde doch immer wieder darauf hingewiesen haben, dass man die meist nicht einfach mitnehmen kann, sondern die Lieferzeiten beachten muss, sind wir die Woche losgezogen. Unter der Woche versteht sich, denn samstags kann man es vergessen, in Ruhe eine gute Beratung zu bekommen, wenn 20 andere Elternpaare diese auch wollen.

Wir hatten zuvor unsere Freunde und auch das Internet befragt, worauf man beim Kauf achten musste, hatten den Produkttest der Stiftung Warentest (auch wenn der längst nicht alles abdeckt) gelesen und so waren wir recht gut vorbereitet. Mit Stift und Papier bewaffnet, damit wir hinterher den Überblick nicht verlieren, haben wir zwei große Babymärkte besucht. Tatsächlich fielen nach unseren wichtigsten Kriterien schon gefühlt 90% der Modelle aus der Auswahl raus. Uns sind vor allem zum einen die Klappmaße wichtig, damit das Gestell mit Sitz/Wanne auch in unseren Kofferraum passt und eine ausreichende Schrittlänge, damit mein Mann nicht über den Wagen stolpert bzw. im Gehen die Fußbremse auslöst.

Wir haben also meinen Mann mit jedem Modell jeweils durch den Laden geschickt, alle Funktionen ausprobiert und sind dann auf den Parkplatz gegangen, um den „Autotest“ zu machen. Erstaunlicherweise haben sich relativ schnell die Modelle herauskristallisiert, die in Frage kommen. Und noch erstaunlicher für mich war, dass die typischen Marken nicht unter den Favoriten war.

Und jetzt sind wir nun dabei die finale Entscheidung zu treffen. Tatsächlich müssen wir es diese Woche machen, da die Modelle teils eine Lieferzeit von 12 Wochen haben…Nie hätte ich gedacht, dass die Lieferzeiten teils soooo extrem ausfallen. Nach dem Tag waren wir wirklich geschafft und der Kopf hat geraucht. Dennoch wieder etwas abgehakt!

Schwangerschaftstechnisch läuft es wie am Schnürchen. Den Kleinen scheint meine laufende Nase überhaupt nicht zu stören, wenn überhaupt möglich ist er noch aktiver. Höchstens das Husten findet er nicht so toll, dann gibt es immer einen Tritt Richtung Brustkorb – nach dem Motto „das stand nicht im Mietvertrag“. Ich genieße die Kindsbewegungen immer mehr, denn tatsächlich fühlt es sich langsam wie eine Interaktion an, wenn auch nur eine zaghafte, wortlose. Morgen steht auch schon wieder der nächste Vorsorgetermin an und den vielen vielen Fragen, die sich über die letzten Wochen ergeben haben. Darüber berichte ich aber nächste Woche,

Euch einen ganz lieben Gruß,

Philippa

PS: Danke auch wieder an die Kommentare unter dem letzten Bericht. Ich hab jetzt auch darauf geantwortet, hab sie gerade erst gesehen.



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28. SSW, Kreißsaal-Besichtigung, Elterngeld, Elternzeit, Erstausstattung, Kinderwagenkauf, Arztbesuch, Bronchitis