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Tagebücher aus der Schwangerschaft

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.
31. Schwangerschaftswoche

Klinikalltag: heiß, öde, laut + Diebe ;)

Immer noch Schonung im Krankenhaus, während zu Hause zwei neue Sponsorengeschenke auf mich warten.

Inzwischen sind zwei weitere Sponsorengeschenke eingetroffen: einmal ein Riiiiiesen-Paket von Henkel mit Waschmittel, das nun einen Großteil unseres Kellers einnimmt. Mal mitzählen, wie viele Monate wir damit waschen können. So einen großen Vorrat hatten wir mit Sicherheit noch nie! Vielen Dank, da können wir mit Babys sensibler Haut nun nichts mehr falsch machen! Eines der Waschpulver-Pakete war allerdings kaputt, sodass weißes Pulver aus dem Paket herausrieselte, als unsere Vermieterin es annahm. Da hat sie dann gleich mal nach dem Rechten geschaut und war erleichtert, dass es sich nur um Waschpulver handelte…

Gespannt bin ich auch auf das zweite Paket – einen nigelnagelneuen Hochstuhl von Stokke. Wir haben uns für die knallrote Variante entschieden. Den Tripp Trapp kennt natürlich jeder, aber das Newborn Set konnte ich mir bisher nur im Laden anschauen. Es ist ja noch nicht allzu lange erhältlich und ich freue mich sehr, dass wir es schon bald (aber hoffentlich nicht ZU bald) ausprobieren dürfen. Wir hatten Julia oft beim Essen in einer Babywanne auf dem Tisch stehen. Da ist das Newborn Set eindeutig die bessere Variante – genau, was wir brauchen. Ich bin schon neugierig, ob Julia Besitzansprüche erhebt, da sie selbst keinen bunten Tripp Trapp hat, sondern eben einen “normalen”.

Dienstag, 14.08. --- Kaum ist mein Tagebucheintrag online gegangen, ist er auch schon wieder veraltet. Bei der morgendlichen Visite erfahre ich, dass mein Abstrich unauffällig war. Also doch kein Infekt. Die Antibiotika soll ich trotzdem prophylaktisch weiter nehmen. Sie waren für 5 Tage angesetzt, somit ist heute der letzte Tag.

Aber das schlechte Gefühl ist da. Habe ich einfach nur schlechtes Bindegewebe? Ist alles noch durch die Schwangerschaft mit Julia geschwächt? Schlägt das Antibiotikum wirklich an oder habe ich mir das nur eingebildet? Wenn es kein Infekt ist, dürften die Antibiotika ja nicht wirken und somit auch keine Besserung eingetreten sein…

Grund zur Freude gibt es aber auch: Inzwischen habe ich zwar ein Einzelzimmer, aber die ersten drei Tage lag ich mit einer etwa gleichaltrigen Engländerin zusammen, die mit geplatzter Fruchtblase schon seit über 2 Wochen auf die Entbindung wartete. Heute dann bekam sie ihren Sohn! Ich konnte einen kurzen Blick auf ihr Kind erhaschen, aber da sie jetzt in einem Familienzimmer mit ihrem Mann ist, wollte ich nicht gleich wenige Stunden später bei ihr auftauchen. Jedenfalls: Congrats, Jemma!! ---- Und zu Hause: Julia hat ein neues Wort gelernt. Butter (sie sagt “Tutta”). ;)

Mittwoch, 15.08. --- Mein Freund hat unbezahlten Urlaub genommen, um auf Julia aufpassen zu können. Nun müssen für die Krankenkasse Formulare ausgefüllt werden, für die sich im Moment noch niemand zuständig fühlt, aber ich erhalte eine Bescheinigung über meinen stationären Aufenthalt. Schließlich ist Mathias nun schon seit Freitag zu Hause! Ob ich die nächsten heißen Tage zu Hause oder noch im Krankenhaus erlebe? – Morgen entscheidet es sich.

Hatte ich gedacht, dass mein Freund froh ist, wenn die Kleine schläft und sich dann erst mal ausruht (so wie ich), lag ich gründlich daneben. Heute hat er mir tatsächlich selbst gebackenen Kuchen mitgebracht. Deshalb hatte er am Telefon wohl so gelacht, als ich ihn um Essen angefleht habe. Wie man als Schwangere von einem Brötchen morgens, Mittagessen und abends belegtes Brot überleben soll, ist mir schleierhaft. Sogar an Blumen hat er gedacht, *freu* – und Kind vermisst mich null! :((

Donnerstag, 16.08. --- Gleich am Vormittag wurde ich mit dem Rollstuhl zum Ultraschall gebracht. Leider fiel das Ergebnis nicht annähernd so aus, wie erhofft. Mein GMH hat sich weiter von 19 mm auf 13 mm verkürzt, unter Druck sind es sogar nur noch 8 mm. Somit ist mir eine weitere Woche hier im Krankenhaus sicher. Dennoch wird immer noch keine Lungenreife gespritzt, da nach wie vor nicht mit einer baldigen Geburt gerechnet wird. Ich solle auf jeden Fall die Bettruhe strikt einhalten. Neue Medikamente bekomme ich nicht.

Ich möchte jetzt keine mitlesenden Ärzte verärgern :) – aber ich mache mir natürlich trotzdem so meine Gedanken. Wenn ich mathematisch an die Sache rangehe und bedenke, dass das in einer Woche nun ganze 6 mm weniger waren... wenn das so weitergeht, sind es in 2 Wochen nur noch… Ihr wisst, was ich meine. Anderenfalls gibt es auch Frauen mit geplatzter Fruchtblase, die schon über 2 Wochen aushalten. Warum sollte ausgerechnet mir das dann nicht gelingen! Diese Werte seien auch immer nur eine Momentaufnahme. Schon ein paar Stunden früher oder später, ein anderes US-Gerät oder ein anderer Arzt, könnten schon wieder ein paar Millimeter mehr oder weniger bedeuten…

Jemma’s kleinen Jungen habe ich nun auch endlich gesehen. Er ist fast genauso groß und schwer wie Julia bei ihrer Geburt. Und er ist soooo winzig… Das vergisst man so schnell!

Freitag, 17.08. --- Gestern Abend gab es noch einen “Zwischenfall”. Nach einer leichten Blutung morgens, hatte ich abends dann auf einmal eine richtig starke. Ich traue mich kaum noch, auf die Toilette zu gehen… Bei regelähnlicher Blutung sollte ich Bescheid sagen, also habe ich das gemacht. So kam es, dass ich von 22:15 bis 00:00 Uhr noch mal in der Schwangeren-Ambulanz war. Untersuchung, Ultraschall, CTG… das volle Programm. Gott sei Dank alles in Ordnung. Woher das Blut ständig kommt, kann mir niemand so richtig sagen. Ist wohl alles etwas in Mitleidenschaft gezogen, schon zu weich, etc., aber alles zur Schwangerschaft gehörende ist intakt.

Ich genieße inzwischen jede Minute – wobei, eher Sekunde – in der KEIN Baby weint. Was bei 15 Säuglingen hier auf der Station gar nicht so einfach ist. Vielleicht sind es inzwischen auch ein paar mehr oder weniger, ist ein paar Tage her, dass ich gefragt habe… Wenigstens habe ich nun 2 Tage Ruhe vor den Bauarbeiten, die direkt vor meinem Fenster stattfinden!

Samstag, 18.08. --- Steht unter dem Motto “Was einem so den Tag versaut, wenn man nur rumliegt”: Erst kommt das Frühstück 2 Stunden später als sonst (HUNGER!!), dann wird das CTG, statt mit dem üblichen Gel, mit Zitronenöl gemacht – nach 10 Minuten brennt die Stelle an meinem Bauch wie Feuer. Und als ich verbotenerweise in die Küche gehe, weil ich meine Cola und ein paar Duplos holen will, die Mathias gestern im Kühlschrank deponiert hat, stelle ich fest, dass beides weg ist. Hallo, wer isst denn 5 fremde Duplos und trinkt eine beschriftete Cola??? Gerade mal 12:00 und ich würde am liebsten die anderen Zimmer und speziell die Mülleimer durchsuchen. *grummel*

Montag, 20.08. --- No news are good news! Bei der morgendlichen Visite heißt es noch mal, falls das Ultraschall am Donnerstag gut ausfällt, könnte ich über’s Wochenende etwas herumlaufen und dann vielleicht sogar nach Hause. Das wär ideal, weil mein Freund nächste Woche zur IFA muss… Aber habe ich das mit dem “gut ausfallenden Ultraschall” nicht schon mal gehört? Im Übrigen würde ich mich über etwas Abkühlung freuen. Es ist im Moment einfach zu heiß…

Euch eine schöne (Freibad?)-Woche,

Stephanie



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Kommentare von Lesern:

Madeleine, Schweiz21.08.2012 16:46

@Gast
Ich hatte die Lungenreifungsspritze lange vor dem Blasensprung. Bei mir wurde sofort mit Antibiotika begonnen um eine Infektion zu verhindern. Eigentlich sollte ich auch Wehenhemmer bekommen, aber da sich bei mir keine Wehen entwickelt haben wurde darauf verzichtet. Bei mir war ja jeder Tag wichtig den die Mädels länger im Bauch sein können. 28/0 zu schaffen war das erste Ziel. Nachdem ich dann dort durch war und die Beiden ins Fruchtwasser gescheissert habe wurden sie ja geholt. (Siehe Schwangerschaftstagebuch)

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Gast21.08.2012 14:42

@Madeleine
@ Stephanie
Eine Frage hab ich noch: Ich dachte immer bei Blasensprung wird 12h gewartet, dann Antibiose und wenn die Wehen nicht in Gang kommen, nach 12-24h eingeleitet... Bei allen Freundinnen, die um den ET entbunden haben war das so, oder zoegert man das bei drohender Fruehgeburt noch wegen Lungenreife etc. solange es tolerierbar ist, hinaus?

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Ina, Köln21.08.2012 14:38

Liebe Stephanie,

das hört sich alles sehr ähnlich an wie bei meiner zweiten Schwangerschaft, da musste ich auch ab SSW 30 oder 31 liegen, Gott sei Dank dank meiner tollen Beleghebamme zu Hause. Sie hat mir das damals so erklärt, dass mein Bindegewebe sich noch an die erste Schwangerschaft "erinnert" und durch den zunehmenden Druck im Verlauf der Schwangerschaft auf Geburtsmodus umschaltet und schon loslegen will (so in etwa jedenfalls :-)). Deswegen habe ich dann tatsächlich bis SSW 36 platt zu Hause auf dem Sofa gelegen, um eine Frühgeburt zu vermeiden. Meine Tochter ist schließlich in Woche 37+2 geboren worden, nachdem ich mich nach der langen Liegepause noch um zwei wichtige Termine gekümmert habe und dafür längere Zeit durch die Gegend gelaufen bin und noch einmal bei meinem geliebten Schwangerschaftsyoga war.... das hat dann an Druck anscheinend ausgereicht. Ich will Dich jetzt nicht demotivieren oder düstere Vorhersagen für die nächsten Wochen machen (jede Schwangerschaft verläuft schließlich anders ;-)), aber im Nachhinein gesehen bin ich sehr sehr froh, dass ich die paar Wochen im liegenden Zustand in Kauf genommen habe. Ich weiß zwar noch, wie schrecklich ich das damals fand, aber heute kann ich mich kaum noch dran erinnern und habe eine zwar etwa früh auf die Welt gekommene, aber von Anfang an völlig komplikationslos entwickelte Tochter :-)

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft für die noch ausstehenden Wochen und drück Dir die Daumen, dass sich alles noch einmal ein wenig festigt, damit Du wenigstens nach Hause und Dich dort auf´s Sofa legen kannst.

Ganz liebe Grüße und jede Menge Mitgefühl aus Köln!

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Gast21.08.2012 14:36

Sch... IPhone. Toller Kleinkindbereich...
LG und alles Liebe...
Stefanie

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Stefanie, Frankfurt21.08.2012 14:35

Hi Stephanie...
Halte weiter durch. Trotz Hitze, Schokoentzug und schreibabies...
Ja, an der Uniklinik wird immer gebaut. Aber auch im Nordwest war es diesmal wieder laut. War ich froh, dass von 21-8h als ich im Mai da war erst ab 6 gebaut wurde. Ist die Küche im Besucherraum? Bei meiner Grossen war mein O-Saft auch irgendwann weg. Komisch, warum hatte er das beschriftete Kräuterblut nicht mitgenommen. Dabei schmeckt das doch sooo gut und ist so gesund. ;-)
Ja, die Freibadsaison. Waren in Eschersheim am So von 9-13. Dann heim wegen Siesta. War auch gut so... Und nach uns die Massen. Kein Gras mehr zu sehen. Schoenes Bad. Aber unbeheizt

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Madeleine, Schweiz21.08.2012 13:34

Hallo Stephanie,

Das mit dem Klinikalltag kenne ich ja von meiner Zeit im Krankenhaus mit Liana und Luana im Bauch. Mir hat es sehr geholfen dass ich Sachen zum Basteln da hatte. In Bern gibt's da ein Angebot von der Klinik aus aber falls es das nicht gibt lass dir doch von deinem Mann was mitbringen. Sei es Window Color, was zum Stricken oder was du halt gerne machst. So geht die Zeit viel schneller rum und es entspannt ungemein. Irgendwann hat man keine Lust zum lesen mehr. Ich persönlich war meistens im Zweierzimmer, da hat man zwar weniger Privatsphäre, dafür aber auch jemandem zum reden.

Das mit der Lungenreifungsspritze hab ich so nicht gekannt. Ich hatte ja zwei bekommen als ich ins Krankenhaus eingeliefert wurde, danach nie mehr und bis zur Geburt sind 5 Wochen vergangen... Vielleicht kommt das auf das Mittel drauf an?

Übrigens, ich hatte auch einen Blasensprung und Liana und Luana sind auch erst zwei Wochen später zur Welt gekommen.

Ich drücke dir auf alle Fälle die Daumen dass dein Baby noch lange im Bauch bleibt und die Zeit für dich schnell vergeht.

Alles Liebe Madeleine

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