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Tagebücher aus der Schwangerschaft von Anja

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.

28. Schwangerschaftswoche

Feenzauber

Wellness anderer Art und ein emotionales Wochenende

Und schon wieder ist eine Woche rum von den gefühlten sechs Monaten bis zur Geburt, die in Wirklichkeit ja auch nur noch drei Monate sind. Letzten Dienstag hatte ich meinen zweiten Termin bei der Hypnosetherapeutin. Diesmal mit konkreter Anleitung zu einer Trance. Und obwohl ich recht gestresst und mit tausend Sachen im Kopf dort angekommen bin, fiel es mir leicht, mich darauf einzulassen. Beim nächsten Mal werde ich auch noch mal eine von ihr besprochene CD mit einer Tranceanleitung bekommen, um zu Hause zu üben. Mir ist jetzt schon klar, dass ich das nur sporadisch schaffen werde, darum war die gute Erfahrung am letzten Dienstag recht wertvoll. Vielleicht habe ich auch berufsbedingt ein bisschen Vorlauf, da ich ja ebenfalls viel mit Entspannungstechniken aller Art arbeite.
Am Mittwoch folgte das persönliche Highlight meiner Woche, denn die von meiner lieben Freundin Luise empfohlene Putzfee ist das erste Mal gekommen. Und sie war genauso toll und gründlich, wie ich es von Luise gehört hatte. Wir hatten in den letzten Jahren immer wieder mal Reinigungshilfen, aber entweder wurden die irgendwann total unzuverlässig oder haben so wischi-waschi geputzt, dass ich doch irgendwann dachte, mir das Geld dafür sparen zu können (und ich habe bestimmt keine hohen Ansprüche). Deswegen habe ich die Suche nach einer neuen Fee immer vor mir her geschoben. Allerdings war mir schon klar, dass das mit drei Kindern ohne Haushaltshilfe schwierig werden wird bzw. dieser Stress dann auf dem Rücken von mir und meinem Mann liegen würde. Es ist ja auch nicht so, dass man mit Kindern dann nichts mehr im Haushalt zu tun hätte. Die tägliche Küchenschlacht, gefolgt von hohen Wäschebergen und das ewige Aufräumen, nehmen neben Einkaufen, Kochen und allen weiteren Verpflichtungen schon genug Zeit in Anspruch. Meist hat dann, wenn die Wohnung putzbereit aufgeräumt ist, keiner mehr Lust noch rumzuschrubben, Staub zu wischen und 120 Quadratmeter Parkett zu saugen (das Wischen hatten wir schon sehr, sehr reduziert). Aber jetzt ist unsere Fee da und sie kommt wieder. Diese Tatsache entlastet mich gerade mehr als jede tolle Massage oder sonstige Wellnessanwendung.
So konnte ich mich auch die restlichen vier Tage der Woche recht entspannt dem letzten Teil meiner berufsbegleitenden Weiterbildung in „körperpsychotherapeutischer Krisenintervention in Schwangerschaft, Baby- und Kleinkindzeit“ (Schreibabytherapeutin) widmen. Ich hatte schon mal geschrieben, dass diese psychotherapeutischen Ausbildungen neben theoretischem Wissen und konkreten Handwerkszeug auch einen großen Part an Selbsterfahrung und Selbstreflexion beinhalten. Das ist auch sehr wichtig, um den Klientinnen dann wirklich offen und vorbehaltlos begegnen zu können oder auch um eine Gegenübertragung zu vermeiden, wenn die Klientin mit einem Problem kommt, dass mich vielleicht auch betrifft und ich bisher noch nicht verarbeitet habe. Ihr könnt Euch also vorstellen, dass die ganze Ausbildung aber vor allem dieses Wochenende schon sehr emotional war. Wir sind zehn Frauen in der Ausbildung mit immerhin zusammen 26 Kindern. Da ist schon einiges an persönlichen Erfahrungen als Mutter gegeben. Und die Erfahrungen, die man mit seinen Kindern macht, sind nicht immer nur rosig und schön. Da einige der Teilnehmerinnen schon erwachsene Kinder haben oder eine sogar schon selbst Großmutter ist, bekam ich auch noch mal eine gute Idee davon, was einen noch so alles erwartet. Da sehnt man sich bestimmt manchmal nach den kleinen Anfangsproblemchen wie Bauchweh, aufgeschürfte Knie oder den ersten Trotzanfällen zurück. Aber zum Glück kommt ja nicht alles auf einmal und man wächst bekanntlich mit seinen Aufgaben und seinen Kindern. Mir hat die Weiterbildung neben den beruflichen Aspekten auch persönlich noch mal viel gebracht. Meinen zum Teil recht unrealistischen Perfektionsanspruch an mich als Mutter konnte ich doch ganz gut runterschrauben. Und nichts fühlt sich besser an, als gelassen auf das Auf und Ab mit den lieben Kleinen reagieren zu können. Natürlich gelingt mir das nicht jeden Tag, aber auch diese Tatsache anzunehmen, tut gut. Denn Kinder wollen keine perfekten Eltern.
Auch wenn jetzt bald erst mal die Babypause ansteht, freue ich mich auf die Krisenarbeit mit den Eltern, weil man da wirklich viel für einen guten Start in die Elternschaft tun kann.
Dies ist ja auch das Fazit aus der Hebammenbetreuung für mich, wenn diese gut gelaufen ist. Da Supervision etc. in diesem Bereich sehr wichtig ist, wird sich unsere Weiterbildungsgruppe auch weiterhin sehen, was ich auch persönlich sehr schön finde.
Am Sonntag Mittag war ich dann schon ganz schön platt, aber noch anstehende Hausbesuche sowie eine Geburtstagseinladung ließen nicht allzu viel Zeit darüber nachzudenken.
Da ich heute Abend wahrscheinlich um acht ins Bett falle, schreibe ich diesen Bericht am Montag Morgen, denn durch die heute wieder begonnene Schule gibt es zwischen 8.30 und 9.30 ein kleine Zeitlücke zum Durchtatmen. Jetzt warten aber schon Yogakurs, Wochenbettbesuche, Schwangerenberatung, Elternauswahlgespräche in der Kita, Kinder abholen und Einkaufen auf mich...
Ein bisschen aufräumen muss ich auch noch, aber am Mittwoch kommt ja wieder „meine" Fee...

Eine zauberhafte Woche für Euch, Anja

P.S: Oh je - ich habe ja kein Wort über die Schwangerschaft geschrieben. Aber gehts der Mutter gut, geht es dem Baby gut... Der Bauchzwerg turnt viel und intensiv und der Bauch ist auch schon wieder größer als auf dem Foto unter dem Bericht der letzten Woche. Allet jut also :)



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Kommentare von Lesern:

Anita Regensburg18.04.2012 17:49

Hallöchen, ich fand ja deinen SAtz O-Ton" Aber jetzt ist unsere Fee da und sie kommt wieder" soooooo süß. Ich kenn dich zwar nicht, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es bei dir chaotischer zugeht als in einem anderen 4 bzw. 5 Personenhaushalt. Wir sind auch zu 5. u. du hast Recht - man fühlt sich wie in "tägl. grüßt das Murmeltier". Aber schon meine Oma hat immer gesagt: "Ihr wolltet das doch so" und recht hat sie. Auch wenn nicht jeder Tag von Sonnenschein u. Harmonie strotzt, ich möchte keinen Tag in meinem Männerhaushalt missen. Gruß u. noch ne entspannte u. schöne SS.

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Hypnose; Putzfrau; Weiterbildung