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Tagebücher aus der Schwangerschaft

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.
31. Schwangerschaftswoche

ZWISCHEN DEN FEIERTAGEN-BERICHT

Weihnachten, Streit, Frauenarzt, Kindsbewegungen, Versöhnung, Geschenke & Co.

Ihr Lieben,

ich sitze gerade im Büro, aber weil eh nichts zu tun ist, nehme ich mir die Zeit, diesen Bericht zu schreiben. Ich hoffe, Ihr hattet alle schöne Feiertage!

Der letzte Bericht kommt mir schon so ewig her vor. Mein Freund kam von seiner Geschäftsreise zurück und leider hatten wir großen Streit. Es war ja immer mal wieder holprig zwischen uns, wir sind beide sehr emotionale und nicht ganz einfache Charaktäre und überfordern uns gegenseitig. Wir waren bereits zweimal - das habe ich Euch gar nicht berichtet - bei einer Paartherapie und werden das auch weiter verfolgen. So eine Paartherapie ist sehr teuer, aber ich denke, es ist enorm wichtig, dass wir zusammen bessere Strategien entwickeln, besonders für Noah. Ich glaube auch, es tut uns gut und bringt viel mehr Ruhe rein.

Jedenfalls ist es allerhöchste Zeit, dass der Stresspegel nachlässt. In den Tagen, in denen wir uns nicht verstanden haben, haben wir uns zwar Abstand gelassen, um uns zu beruhigen und nicht gegenseitig zu stressen (vor allen Dingen er mich sowenig wie möglich in der Schwangerschaft), aber so richtig geholfen hat es nicht. Die Gedanken kreisten ständig darum, ich habe kaum geschlafen und egal, wie viel Mühe ich mir gegeben habe: Zu meditieren, mit Freundinnen etwas zu unternehmen, ich bin selten und nur wenig runter gekommen. Ich habe das Gefühl, es hat den Kleinen auch mitgenommen. In den Tagen war er sehr unruhig, hat sich viel bewegt und viel Aufmerksamkeit eingefordert. So kommt es mir vor, wenn er mich solange kräftig stubst und tritt, bis ich mit ihm rede und ihn streichel. Dafür ist er jetzt - seitdem Mama wieder runter gekommen, alles geklärt und der Stress wieder weg ist - extrem ruhig. Als musste auch er sich erstmal von dem Ganzen erholen.

Ich kann natürlich nicht sagen, wie viel ich da nur reininterpretiere oder wie viel schon Mamainstinkt ist, die die Zusammenhänge richtig erkennt.

Jedenfalls fahre ich auch insgesamt das Programm weiter runter. Ich hatte mir ja bereits ein paar Tage frei gemacht, habe die Fahrstunden abgesagt. Ich war außerdem beim Frauenarzt und Gott sei Dank ist alles ok: Keine Wehen, keine weitere Gebärmutterhalsverkürzung. Ich bin so dankbar und glücklich und erleichtert, weil ich mir Sorgen mache, der Stress würde eine Frühgeburt auslösen oder so etwas in der Art. Alle sagen ständig: Entspann dich und genieß die Schwangerschaft! Wenn es so einfach wäre, ich würde, ich würde, ich würde nichts lieber als das ist. Aber die Gedanken und die Ängste kommen immer wieder. Vielleicht muss erst ein gesundes Kind geboren werden, bevor ich bei einer kommenden Schwangerschaft ruhiger bin. Jedenfalls denke ich immer noch, ich könnte Noah verlieren, auch auf die "letzten Meter" der Schwangerschaft hin. Es fällt mir so schwer, diese Angst komplett loszulassen.

Die Feiertage waren dann aber doch ganz schön. Wir hatten uns pünktlich zu Weihnachten wieder vertragen. Und ich meine nicht das Vertragen, wo man im Gespräch entscheidet, dass man sich verträgt. Sondern wenn es von beiden Seiten auch vom Gefühl her wieder stimmt, beide die negativen Emotionen losgelassen haben, wieder zärtlich und liebevoll miteinander sind. Ich war an Heiligabend morgens bei Freundinnen - das liebe Pärchen, welches versucht, schwanger zu werden. Immer noch ohne Erfolg, inzwischen haben sie es mit einer künstlichen Befruchtung versucht. Den Nachmittag und abends waren wir bei der Familie von meinem Freund und es gab viel Essen (was sonst) und eine tolle Bescherung. Mein Freund hat von mir Bluetooth Kopfhörer gekriegt, damit er Fernsehen kann abends, ohne Noah beim Schlafen zu stören. Ich habe einen tollen Vergrößerungsspiegel mit LED Licht bekommen... so einen hatte ich im Hotel in Heiligenhafen entdeckt und war gar nicht davon weg zu bekommen, so begeistert war ich! Wie gut man sich darin die Augenbrauen zupfen kann und so weiter. Und... das beste Geschenk: Einen richtig tollen, großartigen, flauschigen, gemütlichen Bademantel! Ich hatte mir schon zwei Monate einen gewünscht, immer wieder darauf hingewiesen, ihm sogar Links geschickt mit welchen, die mir gefallen ;) Aber er hat mich verarscht und mich glauben gemacht, es gebe keinen Bademantel, er hätte die Hinweise verpasst. Als ich dann den Spiegel bekam, habe ich es auch tatsächlich geglaubt und umso größer war die Freude, als der Bademantel dann doch noch unter dem Baum war! In dem werde ich im Krankenhaus meine Wehen ablaufen, bis mein Kleiner auf die Welt kommt.

Den nächsten Tag waren wir wieder bei seiner Family und haben uns abends mit meinem Bruder, meiner Schwägerin, meiner kleinen Nichte und den Eltern meiner Schwägerin zum Essen verabredet. Sie haben uns Augenbinden geschenkt auf denen steht: Noahs Mama und Noahs Papa. Damit wir in Zukunft überall schlafen können, das fand ich auch eine tolle Idee! Als meine Nichte zur Welt kam, hatte ich ihnen Kaffeetassen geschenkt mit Punktpunktpunkts Mama und Punktpunktpunkts Papa. Es gab sowieso natürlich viele tolle Noah Geschenke bzw. NUA, wie wir ihn auch gerne nennen. Die Geschichte dazu ist, dass wir mal nach einem Termin beim Pränatalzentrum Kaffee trinken waren... in der Ladenkette, wo es überteuert süßen Kaffee gibt und sie die Namen auf die Becher schreiben. Jedenfalls haben wir Kaffee auf den Namen "Noah" bestellt und sie hat "Nua" drauf geschrieben - der Klassiker. Jetzt ist das sein erster Spitzname.

Das Essen mit meiner Family war zum Glück entspannt. Die Beziehung zu meinem Bruder war ja mit der Schwangerschaft von Delaila eingebrochen und fast ein Jahr hatten wir gar keinen Kontakt. Ich habe das Gefühl, dass es sich zum ersten mal etwas normalisiert. Vielleicht auch, weil er mich in mehr Stabilität eingebettet sieht: Mit Freund an meiner Seite, mit dem Nebenjob und insgesamt dem Leben, was sich im letzten Jahr aufgebaut hat. Es gab viele Tipps zur Geburt und der ersten Zeit danach und meine Nichte wieder zu sehen, macht mir immer große Freude. Mein Freund sagt seitdem auch, dass er als nächstes direkt ein Mädchen haben will ;) So begeistert war er davon, die Kleine zu erleben.

Den dritten Tag waren wir wieder bei seinen Eltern und haben es uns zu zweit gemütlich gemacht. Kevin allein Zuhause geschaut und viel geschlafen. Wir hatten beide wenig geschlafen, unruhig geschlafen, als wir Streit hatten. Das haben wir jetzt nachgeholt, wahrscheinlich alle drei.

Heute wird noch mal ein voller Tag: Nach der Arbeit muss ich einkaufen, weil ich für den letzten Tag auf der Arbeit morgen natürlich Kuchen mitbringen möchte. Dann geht's zum Amt Vaterschaft und Sorgerecht Sachen klären, heut abend ist der Geburtsvorbereitungskurs - DAS ERSTE MAL MIT DEN PAPAS! Ich freue mich so so sehr darauf, dass die Papas jetzt mitkommen, das wird schön. Und abends muss ich eben noch den Kuchen für Morgen backen.

Ich verspreche aber, dass ich meinen Stresspegel nicht wieder so weit ansteigen lassen werden wie in den letzten Wochen vor Weihnachten! Ab morgen ist ja auch endlich Urlaub und Elternzeit. Danach gibt es immer noch viel zu Organisieren, aber zumindest der halbe Tag Arbeit fällt schon mal weg! Ich wünsche Euch schöne Tage zwischen den Feiertagen und wir hören ganz bald!

Liebst, Mira, Noah & Daddy



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Kindsbewegungen, Gebärmutterhals, Weihnachten