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Tagebücher aus der Schwangerschaft

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.
Nachbericht

Alles ist gut!

Unser Leben zu viert und wie wir es meistern. Und wir können sagen: wir haben zwei tolle Töchter!

Ein wehmütiges Hallo an alle zum nun letzen Bericht.

Wieder ein Abschied für mich … Aber zunächst möchte ich nicht wehmütig sein, sondern euch berichten, wie es uns ergangen ist.

Ich habe euch noch sooo viel zu erzählen und dieses Mal keine Chance, das in den nächsten Bericht zu packen…

Wie schon bereits erwähnt, hatte „Karline“ mit der Neugeborenengelbsucht zu kämpfen, die uns einen Tag länger den AI-Aufenthalt im Krankenhaus beschert hat. Dadurch trank sie schlecht und nahm viel ab, was wiederum dazu führte, das sie zum Trinken zu schwach war. Ein Teufelskreis …Verrückt habe ich mich durch die ständigen Stillproben machen lassen. Nach einem Tag Stillprobe bei jedem Stillen habe ich dann am nächsten Tag nur noch jedes 2. Mal eine Stillprobe gemacht. Durch das viele Einschlafen beim Trinken und das damit verbundene ständige An- und Abdocken an die Brustwarzen waren diese nach wenigen Tagen wund. Abhilfe sollten Stillhütchen verschaffen. Für mich eine Wohltat, für die Kleine ein Kampf – sie trank noch schlechter. Also war die Mama ein weiteres Mal tapfer (für alles, was ich in den Tagen im Krankenhaus habe über mich ergehen lassen, und welchen Ängsten ich mich gestellt habe, habe ich meiner Meinung nach sowieso eine Tapferkeitsmedaille in Platin verdient… Bekommen habe ich keine…;-) ). Den Durchbruch brachte dann jedoch die Entlassung nach Hause und die damit verbundene Betreuung meiner Hebamme. Sie war von Anfang an optimistisch und nach wenigen Tagen hatten wir das Problem im Griff. Unverzichtbar in den ersten Tagen war die Handmilchpumpe von Lansinoh, mit der ich den Milchfluss in Gang halten konnte und die Brustwarzensalbe. Eine Wohltat für mich….. Da das Trinken aus der Flasche meine Kleine jedoch an der Brust noch trinkfauler hat werden lassen, haben wir in einen Vakuumsauger investiert, bei dem sie sich genauso anstrengen muss, wie an der Brust. Nachdem das doch sehr preisintensive Teil dann da war, (Papa ist praktisch nach einer durchwachten Nacht morgens aus dem Bett in die Apotheke gefallen) ging dann ganz plötzlich auch das Trinken direkt vom „Hahn“. Nachdem das Interesse an der Brust wieder geweckt war, habe ich mich 12 Stunden stillend im Bett mit ihr verkrümelt und ab dem Moment „lief“ die Sache wieder.
Ab und an hat die Kleine noch mit Blähungen zu kämpfen, das bekommen wir aber nach und nach auch in den Griff. Nur das Anschreien der Brust vor manch einer Stillmahlzeit hat sie noch nicht aufgegeben. Warum sie das macht, wissen wir noch nicht, aber wir sind optimistisch, dass sich auch das bessern wird.

Nach 2 Wochen hatte sie fast das Geburtsgewicht wieder und wir haben die Waage zurück in die Apotheke bringen können.

Beim Osteopathen haben wir sie, aufgrund der Geburt mit Glocke, auch vorgestellt. Sie versucht nun, eventuelle dadurch entstandene Blockaden zu lösen. Nach einer bisher 1. Sitzung konnten wir schon Besserungen feststellen.

Die ersten Tage daheim waren ruhig und anstrengend zugleich. Ruhig, weil wir wirklich kaum Besuch hatten, jedoch auch anstrengend weil mich Termine wie Osteopath, Kinderarzt und Hebamme doch ganz schön angestrengt haben.

Die große Schwester ist nach wie vor stolz, hatte jedoch schon kleine Eifersuchtsmomente. Zum Beispiel, weil die kleine Schwester im Beistellbett bei Mama und Papa schlafen darf. Nun gehen wir der Sache aus dem Weg in dem wir die Kleine zunächst in ihr Zimmer und in ihr Bett legen und sie erst ins Beistellbett mit rüber holen, wenn wir auch Schlafen gehen.

Mir gegenüber ist sie zur Zeit etwas distanziert. Ich versuche, jede freie Minute mit ihr zu nutzen, teilweise möchte sie das aber nicht, sondern lieber mit Papa spielen. Das tut schon weh, aber ich denke, dass sich auch das wieder bessern wird. Mit den nachmittäglichen Unruhephasen des Babys kommt sie noch nicht so gut klar, da müssen wir noch einen Weg finden. Trotzdem besteht sie drauf, dass ihre Schwester jeden Tag sie mit vom Kindergarten abholen kommt, was ich sehr positiv sehe.

Ansonsten scheint die Kleine bis jetzt das typische „Zweitbaby“ zu sein – sie ist relativ ruhig und lässt vieles über sich ergehen. Selbst ins Baden und Umziehen hat sie sich mittlerweile gefügt.

So langsam finden wir einen Tagesrhythmus. Habe ich in den ersten Tagen oftmals mir fest vorgenommen, gleich nach dem Frühstück duschen zu gehen, habe ich es doch dann tatsächlich nach dem Abendessen geschafft. Mittlerweile hat es sich so eingepegelt, dass der Papa nach dem Abendessen und vor dem „ins-Bett-bringen“ der bei den Mäuse für 15-30 Minuten Papa-Dienst hat. Dann habe ich zumindest Zeit, in Ruhe zu duschen und mich wieder für kurze Zeit ansehlich herzurichten. Ich genieße diese kleine „Verwöhn-Auszeit“ sehr und es tut mir gut, wenigstens 1x am Tag mich frisch zu fühlen (ohne überlaufende Stilleinlagen – wenn das Stillen bei mir dann einmal läuft, dann im wahrsten Sinne des Wortes richtig. Ich habe das Gefühl, ständig nach Milch zu riechen….). Auch habe ich wieder entdeckt, wie effektiv man in kurzer Zeit arbeiten kann. Sind die Kids nach meiner Auszeit noch friedlich, habe ich noch Zeit, Wäsche weg zu räumen, Spülmaschine zu bestücken, etc. Und das alles in Rekordzeit.

Interessant ist schon, wie schnell man doch mit Zweitkind einen relativ geregelten Tagesablauf hat. Den hatten wir bei der Großen lange nicht. Meist lag sie erst um 21 Uhr im Bett. Die Kleine muss jedoch mit der Großen „mitlaufen“ (wir können ihr nicht erklären, warum das KLEINE Baby NACH der GROSSEN Schwester ins Bett geht) und sich somit automatisch an den Tagesablauf gewöhnen. Nur die Mama „ärgert“ sie gern – kaum setzt diese sich zum Essen hin, wird man wach und hat Hunger. Und wenn Karline Hunger hat, dann hat sie JETZT(!) Hunger und nicht in 10 Minuten. Liegt wahrscheinlich daran, dass wir sie aufgrund der Trinkschwäche am Anfang nicht lange warten lassen sollten.

Ich habe ja oft gegrübelt, wie das dann mit zwei Kindern ist und kann bestätigen: Ja, man liebt beide gleich! Und doch ist es irgendwie anders. Bis zur Geburt hatte ich vor meinem geistigen Auge immer eine nochmalige Ausgabe der Großen. Man merkt aber sofort, dass es ein anderer Mensch, ein anderer Charakter ist (ich finde schwer Worte um das zu beschreiben). Ich liebe meine beiden Töchter, jedoch auf unterschiedliche Art und Weise. Weil sie zwei verschiedene Menschen sind. Weil jede ein Individuum für sich ist. Meine große Tochter hatte als Baby einen ganz anderen „Babyduft„ als es nun die Kleine hat. Dafür hat ihn die Kleine noch rund um die Uhr, bei der Großen ist dieser „Babygeruch“ nur noch am frühen Morgen zu erschnuppern und ich vermute, dass er irgendwann ganz weg ist….

2 Wochen später

Seit heute haben wir wieder tagsüber einen Weiberhaushalt. Wir haben den Papa nach 3 Wochen „Babyflitterwochen“ wieder zur Arbeit geschickt und versuchen nun im Alltag anzukommen.

Bis Ende dieser Woche hat meine Mutter noch Urlaub und unterstützt mich und uns so gut es geht. Es ist also „Umgewöhnung light“ für mich/uns.

Das Stillen läuft nach wie vor gut und die Hebamme verzeichnet jedes Mal ein Plus auf der Waage. So soll es sein.
Nachts muss ich zwischen 3-4 Mal „ran“. Zur Zeit gehen wir gegen 21 Uhr ins Bett und könnten den Fernseher verkaufen. Aber bisher stecke ich die nächtlichen Milchpartys noch ganz gut weg und bin auch tagsüber relativ fit. Fragt mich in 6 Monaten nochmal *grins* .

Das Anschreien der Brust hat sie fast völlig aufgegeben, worüber ich sehr froh bin.

Körperlich geht es mir sehr gut. Ich habe keinerlei Beschwerden mehr und kann sogar schon wieder kurze Zeit auf dem Bauch liegen. Wenn nicht die Milch auslaufen würde, hätte ich meine Lieblingsschlafposition wieder. Wenn…..

Seitdem sich der Milchfluss eingepegelt hat, „laufe“ ich auch nicht mehr ständig über. Ein tolles Gefühl!

Klamottentechnisch stehe ich zur Zeit zwischen den Umstandshosen und meinen normalen Hosen. Meine alten Hosen passen soweit, manche kneifen aber noch. Nun gut, auch das wird werden.

Leider lehnt „Karline“ bisher das Tragen in der Trage ab. Nach kurzer Zeit meckert und schimpft sie solange, bis wir sie raus nehmen. Wir werden nun ein anderes Modell versuchen und weiter dran bleiben. Grad wenn ich mit beiden Kindern unterwegs bin, oder bei der KiTa-Runde fände ich es echt praktisch.
Auch die große Schwester macht ihre Sache nach wie vor super. Sie genießt die Exklusiv-Zeiten mir mir und wir versuchen, diese wieder häufiger einzuführen. Zum Glück hat sie grad Spielnachmittage mit ihrer Kindergartenfreundin für sich entdeckt. Sie ist dann einen Nachmittag pro Woche bei ihr, bzw. die Freundin bei uns, und hier fällt ihr gar nicht auf, dass die Mama grad nicht sooo viel Zeit für sie hat. Wir wollen aber diese Woche noch ohne Baby Ostereier anmalen und in 2 Wochen einen Nachmittag zu einem Reitturnier gehen. Da bleiben Papa und Baby dann auch zu Hause.

Am Wochenende haben wir nun auch die traditionelle „Pullerparty“ für Freunde und Verwandte geschmissen. Ein Partybaby ist meine Kleine nicht. Nach ca. 2 Stunden war ihr der Trubel zu viel und ich habe sie ins Bett gebracht (wir haben nebenan gefeiert). Eine Oma hat dann noch 2 Stunden das Babyphone gesittet, sodass ich mit meinen Mädels noch ein bisschen klönen durfte, bevor die stillende Mama den Rest der Feierlichkeiten zusammen mit dem Baby verschlafen hat.

Schließen möchte ich das Tagebuch mit dem Zitat das meine Mitschreiberin Sara verwendet hat:

„Am Ende wird alles gut, und wenn nicht alles gut wird, war es noch nicht das Ende.“

Für mich/uns ist alles gut.

Es jährt sich bald der Tag, an dem ich mit Tagebuchschreiben begonnen habe. Als ich zum 2. Mal schwanger war. Meine Hebamme fragte mich, wie ich mittlerweile damit klar komme. Seit dem kurzen Tief im Dezember um den Geburtstermin herum ist es ok für mich. Es sollte nicht sein. Und Krümel hat mir ja eine neue Aufgabe geschickt. Wir hätten dieses Baby gern bekommen. Warum es nicht zu uns kommen konnte oder wollte werden wir nie erfahren. Ich habe es aber akzeptiert. Vergessen werde ich es nie. Aber mittlerweile ist es ok für mich.

Nach wie vor bin ich auch mit der Geburt voll und ganz im Reinen mit mir. Ja, ich habe auch darüber nachgedacht, dass ich nun nie erfahre, wie sich eine natürliche Geburt anfühlt. Aber für mich war es auch ein Stück Aufarbeitung der ersten Geburt/des ersten Kaiserschnitts. Es ist in Ordnung für mich.

Meine Sterilisation bereue ich nach wie vor nicht. Ein Drittes Kind kommt für uns beide nicht in Frage. Wir sind zufrieden mit unseren beiden Mädels. Und ich denke, sie halten uns genug auf Trapp. Außerdem war für mich immer mit 35 der Punkt erreicht, an dem ich nicht mehr schwanger werden möchte. Bis dahin habe ich zwar noch 2 Jahre Zeit, aber man kann ja seine Pläne auch schon vorzeitig erfüllen….Es war die richtige Entscheidung.

Es ist alles gut!

Nun bleibt mir nur noch, mich bei allen zu bedanken:

Bei den Lesern/Innen, die immer wieder einen lieben Kommentar geschrieben haben.

Bei Anke für die tolle Betreuung und die Möglichkeit, hier schreiben zu dürfen.

Bei den Sponsoren der tollen Geschenke.

Ich werde das Schreiben vermissen, aber ich bleibe euch natürlich treu und lese weiterhin fleißig mit! Und im privaten Rahmen schreibe ich einfach weiter und halte das 1. Babyjahr fest!

Allen Mamas wünsche ich eine tolle Zeit mit den Krümeln und allen Schwangeren alles Gute für die Kugelzeit und eine Geburt, wie ihr sie euch wünscht.

Fühlt euch gedrückt!

Vanessa (mit kleinem Tränchen im Auge :-) )

PS: Mittlerweile wiegt die Kleine 4260 Gramm (Stand 23.03.) und ist schon 56 cm groß.

Ich durfte mich schon von den ersten Stramplern verabschieden....

Bild: Privat

Bild: Privat

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Kommentare von Lesern:

Sara, Frankfurt 06.04.2017 10:40

Danke! *rot werd*.
Schön, dass es euch gut geht!
LG Sara

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Brygida, München04.04.2017 14:58

Liebe Vanessa,
vielen Dank für die bildreichen Einblicke in deine Schwangerschaft und alles Gute für die Zukunft!!

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Vanessa28.03.2017 20:18

Hallo Sara,

ich bleibe dir treu! Versprochen! Bist eins meiner Lieblingstagebücher seit Ingrid ;-)

LG

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Sara, Frankfurt28.03.2017 09:46

Haaach, Vanessa!
*Schluchts*
Mach's gut!
Nun ist's zu Ende... Hab gerne mitgelesen!
Freue mich immer über Kommentare bei mir!

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