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Tagebücher aus der Schwangerschaft

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.
35. Schwangerschaftswoche

WEHWEHCHEN, ORGANISATION & CO.

Erkältung, Geburtsanmeldung, Geburtsvorbereitungskurs, Erstausstattung, Kindsbewegungen, Sorgen, Hausapotheke und körperliche Wehwehchen.

Ihr Lieben,

nach der Babyshower wollte ich endlich gesund werden. Immer noch ohne Erfolg ;( Ich habe mich ein paar Tage nur ausgeruht. Na gut, ich hab mal eine Wäsche angeschmissen oder die Spülmaschine ausgeräumt, aber sonst war ich brav. Geburtsanmeldung im nahen Krankenhaus, Freunde besuchen, Therapietermin, erste Kitaführung, Yoga? Alles habe ich abgesagt bzw. verschoben. Wir waren nur beim Geburtsvorbereitungskurs am Mittwoch. Und Freitag dachte ich, jetzt ist das Schlimmste überstanden, jetzt ist es besser. Also bin ich zum UKE gefahren für die Geburtsanmeldung. Den Termin hatte ich bereits einmal verschoben. Bus, Bahn, Bus, drei Stunden im UKE und wieder der lange Rückweg. Seitdem geht es mir wie vorher ;(

Im UKE habe ich wieder gemerkt, wie sehr ich an diesem Krankenhaus hänge. Wie wohl und gut aufgehoben und gut beraten ich mich da fühle. Die Wartezeiten waren lang, aber dafür haben sich der Arzt und die Hebamme sehr viel Zeit für mich genommen. Wir haben Noah nochmal geschallt: 2200 Gramm, ca. 45 cm und 30 cm Kopf. Er liegt einfach absolut im Durchschnitt. Alles sieht gut aus, der Kopf liegt in Startposition nach unten - Ich hab nochmal nachgesehen, das tut er bereits seit der 22. SSW. Wir haben noch mal über die Venlafaxin Dosis geredet und die Gefahr einer Depression danach. Wir haben auch besprochen, wann ich ins näher liegende Krankenhaus fahren sollte (Wehen sind da und Fruchtblase geplatzt) und wann noch genügend Zeit ist, um in mein Wunsch-UKE zu fahren (Fruchtblase ist geplatzt und keine Wehen sind da bzw. Wehen liegen noch 15-20 Minuten auseinander).

Ansonsten habe ich gemerkt, dass die 35. SSW bedeutet, körperlich immer weiter eingeschränkt zu sein. Mir ist inzwischen nach jedem Essen leicht übel und bei längerem Sitzen habe ich Schwierigkeiten mit dem Atmen. Mein Bauch verkrampft oft mit leichten Schmerzen wie bei der Menstruation, aber da sich nichts am Muttermund tut, weiss ich inzwischen, dass das Übungs- und Senkwehen sein müssen. Die meisten Frauen scheinen von denen wenig mitzukriegen. Inzwischen leide ich leider auch unter "anderen Dingen", die mir sehr sehr unangenehm sind, aber in der Schwangerschaft normal zu sein scheinen. Ich mag es nicht einmal aufschreiben... also man hat es, wenn man auf Klo geht hintenrum und Zäpfchen helfen dagegen. So, das waren mehr als genug Informationen.

Zweimal waren wir die Woche bei den Eltern meines Freundes essen, das war wie immer schön und lecker. Von Weihnachten hatte ich noch Kinogutscheine geschenkt bekommen, die haben wir Samstag Abend eingelöst. Sonntag kam endlich die große Tour zu meinem Bruder (insg. sechs Stunden Hin- und Rückfahrt), um eine wunderschöne antike Wickelkommode abzuholen. Die gehörte eigentlich meiner Nichte. Dazu gab es eine Wickelauflage, einen Badeeimer, einen Heizstrahler, ein bisschen Spielzeug und so weiter. Die Kommode steht jetzt bei uns im Wohnzimmer und macht wirklich etwas her. Es fühlt sich so real, so greifbar an, bald werden wir ein kleines Zappelwesen mit speckigen Armen und Beinen darauf wickeln. Dieses Bild strahlt so lebendig vor meinem inneren Auge.

Wenn ich lese, dass man sich bei zehn Kindsbewegungen am Tag keine Sorgen machen braucht, muss ich lachen. Mein Kleiner kickt mich über 20-30 mal die Stunde. Es gibt wenige Momente am Tag, in denen ich mal denke, dass er jetzt mal eine Stunde ruhig war. Dass er 20 Stunden am Tag schläft, kann ich mir manchmal nur schwer vorstellen. Er versucht oft, sich in alle Richtungen zu strecken. Drückt in alle Richtungen sein Füße, Hände, seinen Po und Rücken. Gestern hat er einmal seine ganze Kraft zusammen genommen und seinen Papa voll gegen die Hand getreten. Er war richtig geschockt, von der Wucht und der Beule, die mein Bauch gemacht hat. Ich denke nur: Sag' ich doch! Jetzt hat er es mal selbst einmal miterleben dürfen.

Eine zeitlang lag ich nachts lange wach (der Kleine lässt mich eh nicht schlafen und legt dann erst richtig los) und habe mir viele Gedanken und Sorgen gemacht. Mein Freund ist so entspannt, so selbstbewusst, er sagt immer, er kriegt alles bzw. wir kriegen schon alles hin. Ich dachte, ich bin die Einzige, die auch mal in Sorgen zerfließt. Die Liste in meiner Vorstellung und Fantasie, was alles schief gehen, was ich alles falsch machen kann, ist unendlich lang. Irgendwann rückte auch mein Freund mit der Sprache raus: Ihn treiben auch manchmal Sorgen umher. Aber er denkt in anderen Kategorien als ich: Während ich Angst habe, meinem Baby aus Versehen weh zu tun, weil ich den Kopf nicht richtig halte oder ihm zu warm oder zu kalt ist und ich das nicht mitbekomme... denkt er darüber nach, ob wir früher in ein größeres Zuhause hätten ziehen sollen, wie die Firma sich entwickelt, ob er ein guter "Versorger" sein wird etc. pp. Darüber mit ihm zu reden, hat mich ehrlich beruhigt.

Beim Geburtsvorbereitungskurs diese Woche ging es um Plan B. Was kann alles schief gehen und was gibt es für Alternativwege, um die Geburt gut hinter sich zu bringen. PDA, Saugglocke, Kaiserschnitt. Am Ende hat uns die Leiterinn gefragt, was uns durch den Kopf geht. Und alles, was ich dachte ist... es kann nichts nochmal so schlimm werden wie bei der Fehlgeburt von Delaila. Ich freue mich darauf, ein schreiendes, lebendes Baby im Arm zu halten, mit meinem Freund an meiner Seite. Der Weg dahin kann sich so gestalten, wie er will, auch wenn sich jede Frau in erster Linie wahrscheinlich eine unkomplizierte, natürliche Geburt wünscht.

Nebenbei feile ich daran, dass wir die Erstausstattung vervollständigen, habe meine Kliniktasche geplant (jetzt muss ich sie nur noch packen) und habe mich mal schlau gemacht, was so in eine Baby Hausapotheke gehört - für jeden Fall der Fälle. Die Woche gehe ich mit der Mama meines Freundes noch mal Babysachen shoppen, schaue mir die erste Krippe bzw. später vielleicht Kita an. Mittwoch ist der letzte Termin für den Geburtsvorbereitungskurs mit den Themen Stillen und Wochenbett. Am Samstag haben wir einen Erste Hilfe Kurs für Säuglinge. Übrigens steht jetzt auch die Gefriertruhe bei uns in der Küche, das bedeutet, das große Essen vorbereiten und einfrieren für das Wochenbett kann losgehen. Alles wäre leichter, wenn ich gesund wäre. Aber wie immer sind die Dinge, wie sie sind und uns bleibt nur, das Beste daraus zu machen.

Ich wünsche Euch allen wie immer eine gute Woche! Bleibt gesund und seid vorsichtig bei dem Schnee und der Glätte!

Liebst, Mira Noah und Daddy



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In diesem Beitrag geht's um:

Wochenbett, Geburtsanmeldung, Wickelkommode