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Baby trotz Multipler Sklerose?

Multiple Sklerose (MS) ist eine Diagnose, die das Leben verändert. Oft treten die ersten Anzeichen in der Zeit der Familienplanung auf. Ist es trotz dieser Krankheit möglich, ein gesundes Kind zu bekommen? Wir sagen dir, was du tun kannst und wo du Rat und Hilfe findest.

In diesem Artikel:

Multiple Sklerose und Familiengründung: Geht das?

Multiple Sklerose – kurz MS – wird auch die Krankheit mit den vielen Gesichtern genannt, da die Symptome sehr unterschiedlich sein können. Oft treten ein Kribbeln in Händen und Füßen, Lähmungen oder Sehstörungen auf. Die Diagnose MS verändert das Leben – ein Heilmittel gegen die Krankheit gibt es nicht, lediglich eine Abschwächung der Symptome ist möglich.

Die ersten Anzeichen der Krankheit, die in Schüben verläuft, treten häufig bei jüngeren Frauen zwischen 20 bis 40 Jahren auf . Und damit fällt die Erkrankung genau in die Zeit der Familienplanung. Dann stellt sich für viele Frauen die Frage, ob sie trotz Krankheit und Therapie ein gesundes Kind bekommen können.

Schwangerschaft ist trotz Multipler Sklerose möglich

Neurologin Prof. Dr. Kerstin Hellwig vom St. Josef Hospital in Bochum möchte erkrankten Frauen Mut machen: „Eine MS-Diagnose bedeutet für eine Frau nicht automatisch, dass sie auf eigene Kinder verzichten muss.“ Studien zeigen, dass die Schubrate während einer Schwangerschaft sogar abnimmt, doch bei rund einem Viertel der Patientinnen kann es zu weiteren Schüben kommen.

Was tun, wenn es während der Schwangerschaft tatsächlich zu einem Schub kommt? „Dann kann man Kortison geben, sollte aber im ersten Schwangerschaftsdrittel vorsichtig sein“, so Prof. Dr. Hellwig. Sie gilt als Expertin auf dem Gebiet „Multiple Sklerose und Schwangerschaft“.

Professionelle Beratung für an MS-erkrankte Frauen, Schwangere und Mütter

 Die Geschichte von Britta (33) aus Hamm zeigt, dass Patientinnen auf ihr Familienglück nicht verzichten müssen. Beide Schwangerschaften verliefen ohne Komplikationen, „nur manchmal bekam ich Kopfschmerzen, wenn ich zu lange in der Hitze war, typisch für MS-Patienten“. Ihr erstgeborener Sohn Elias kam im Jahr 2015 zur Welt. Doch drei Monate nach der Geburt hatte sie einen Krankheitsschub und musste ihren Sohn abrupt abstillen. Eine schlimme Erfahrung. Auch die Angst vor einem erneuten Schub wuchs.

Unterstützung bei „Plan Baby bei MS“

Auf Anraten ihres Arztes erfuhr die Mittdreißigerin Hilfe und Unterstützung bei der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG). Das von dieser Institution ins Leben gerufene Projekt „Plan Baby bei MS“ bietet Erkrankten eine unabhängige Telefonberatung zu Kinderwunsch, Schwangerschaft und Elternschaft. Britta steht heute regelmäßig telefonisch in Kontakt. „Es tut gut, mit jemandem über die Krankheit reden zu können“, sagt sie, „gerade beim ersten Kind war ich einfach sehr unsicher.“