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Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.
10. Woche

Nen Family-Pack Schlaftabletten, bitte!

Wie ihr der Überschrift entnehmt, zieht sich der Schlafmangel wie ein roter Faden durch unsere Woche. Gepaart mit anderen unschönen Dingen...Doch am Ende gibt es einen Lichtblick...

Dienstags wache ich total fertig auf. Brudi und ich sind ja geimpft worden am Vortag. Ich weiß nicht ob es daran liegt, aber Brudis guter Rhythmus ist dahin. Er will ab 3.00 Uhr alle 1-2 h gestillt werden. Dementsprechend gerädert bin ich, als ich um 6.00 Uhr aufstehen muss. Auch tagsüber ist er sehr anhänglich. Ich versuche das beginnende Chaos in der Wohnung einzudämmen, mit Brudi zu kuscheln, weiter Wäsche zu waschen und mich bei der Behörde durchzutelefonieren, wegen des fehlenden Dokuments bzgl. des Elterngelds. Ich erreiche natürlich niemanden! *Wääääh!* Auch das Wetter ist leider sehr novemberlich heute. Brudi muss seeeehr gewachsen sein. Seine Windeln in Größe 2 laufen ständig aus. Das kommt noch dazu… Grrr… Doch dann flattert eine Überraschung ins Haus, die mich freuen: Ein Blumenstrauß von Anke und dem kidsgo-Team. Lieben Dank, dass ihr an mich gedacht habt. Er hält bis heute! =) Den Elternabend in Sonnenscheins Kindergarten am Abend lasse ich sausen, und schiebe es auf die Zeckenimpfung. Gegen 20.00 Uhr gehe ich mit allen Kids ins Bett.


Mittwochmorgen: Die Nacht verläuft ähnlich schlecht. Heute ist Brudi gegen 2.30 Uhr wach und brüllt, dann will er spielen, macht in die Windel als er eingeschlafen ist etc. „Soll ich ihn wecken, weil die doch so schnell auslaufen aktuell?“, frage ich mich. Das Ganze dauert bis 4.30 Uhr. Zudem sind Goldkind und Sonnenschein auch noch zu uns ins Bett gekrochen. Ich schlafe also quasi mit der halben Pobacke im Freien. Gutausgeschlafene Mama um 6.00? Fehlanzeige. Doch heute muss alles nach Plan laufen, denn meine Frauenärztin erwartet mich um 8.30 Uhr zur Nachkontrolle. Es funktioniert. Alle sind begeistert von Brudi. Meine FÄ gratuliert, untersucht mich schnell. Alles ist ok. Sie sagt, die Senkung, die ich beim 1. Kind bekommen habe, sei von Kind zu Kind besser geworden. Sie könne sich das auch nicht erklären. Klar müsse ich am Ball bleiben wegen des Beckenbodens. Aber mit 3 Kids vergisst man das regelmäßige Training einfach zu oft.
Da in meinem Briefkasten immer noch kein Schreiben liegt, starte ich zum Schulamt. Dort werde ich trotz eines freundlichen Grußes meinerseits nicht besonders herzlich empfangen. Erfahre aber dort, dass meine Sachbearbeiterin Mitte Oktober gewechselt hat (daher hab ich 20x umsonst angerufen seit Mo!!!!) und dass das gewünschte Schreiben vor den Herbstferien an meine Schule geschickt worden sei. Von dort aus müsse es weitergeleitet worden sein und mich eigentlich schon längst erreicht haben. Wut kocht in mir hoch: Auf der Kopie vom Schreiben, die ich glücklicherweise ausgehändigt bekomme, steht ein Datum zwei Tage vor den Herbstferien. Also mache ich mich auf den Weg zu meiner Schule. Ich werde nun freundlich empfangen. Schließlich hab ich Brudi im Gepäck... =) Wir plaudern zunächst... Dann stelle ich meine Brief-Frage. Das ersehnte Schreiben sei am Vortag in der Hauspost gewesen, sie hätte es gleich an mich weitergeleitet. Aktuell seien halt alle Stellen, im Amt oder meiner Schule chronisch unterbesetzt und überlastet. Das sehe ich ja selbst und es tut mir Leid für alle, die den Workload abarbeiten müssen. Aber es kann nicht sein, dass dann bedeutet, dass Arbeitnehmer ihr Elterngeld nicht rechtzeitig bekommen. (Zur Info: Es wird Samstag, bis das Original-Dokument schließlich in meinem Briefkasten ist. ;))


Donnerstags kommen wieder beide Kinder ins Bett, Brudi geht es ähnlich wie die Nächte davor. Wachstumsschub, Impfung… Keine Ahnung! Ich forsche auch nicht nach. Ich bin beim Aufwachen ein Mama-Zombie, die Mädels Zombie-Kinder. Ich kündige an, dass ich eine Nacht alleine mit Brudi verbringen werde, damit alle besser schlafen können. Sie halten sich in der Nacht zu Freitag daran. Dann folgt die nächste Hiobs-Botschaft: Meine langjährige Putzfee verlässt mich, weil ihr die Fahrerei zu mir zu lange ist. Sie hat sich in meiner Abwesenheit Putzstellen in ihrem Ort gesucht. Kann ich ja verstehen. Aber…Nun muss ich mir jemanden Neues suchen. Neiiin!
Am späten Vormittag besuche ich mit Brudi endlich zum ersten Mal meinen Yoga-Rückbildungskurs in meiner Yoga-Schule. Brudi verschläft ¾ der Stunde. Als die anderen Babys sehr unruhig werden, wacht er auf. Nicht schlecht fürs erste. Völlig ungewohnt finde ich, Yoga nun ohne Bauch zu machen. War so in etwa das gleiche Gefühl wie das erste Mal Rad fahren nach der Geburt. Sonst passiert nichts mehr Spannendes. Außer, dass ich Schülerinnen treffe und die eine auf meinen Bauch zeigend meint, dass man noch bisschen sehe, dass ich mal schwanger war. Danke! Schieben wir es mal auf den Zwiebelkuchen und die Querstreifen meines Shirts. ;)

Freitags sind LH und ich Punkt 8.00 Uhr auf der Elterngeldstelle. Die Sachbearbeiterin geht unsere Anträge durch und hilft noch, das eine oder andere Kreuz zu setzen. Dann folgt die Ernüchterung: 6-8 Wochen Bearbeitungszeit. Ich hätte die Unterlagen auch schon unvollständig einreichen können im September und dann weitere Dokumente unter Angabe des Aktenzeichens nachreichen können. So wäre ein nahtloserer Übergang möglich gewesen. Also macht das bloß, wenn ihr könnt!!! Aber Fakt sei, dass es ohne Bewilligung der Elternzeit durch den AG kein Geld gäbe. Hatte ich mir ja schon gedacht. Dann mache ich Freitagseinkäufe. Komisch, weil mein Konto so leer ist, kaufe ich bewusst ein, überlege genau was ich die nächsten vier Tage koche. Dabei wird mir bewusst, wie viele Menschen das täglich machen müssen. Wir können keine großen Sprünge machen als Familie, uns keine Fernreisen, keine große Wohnung leisten etc. Aber beim Essen haben wir bisher nie gespart.
In der Wohnung unter uns wird mal wieder den ganzen Tag ohne vorher per Aushang zu informieren lautstark saniert. Ein Sachbearbeiter der Hausverwaltung soll am 15.11. einziehen. Ob der weiß, wie hellhörig das Haus ist und dass drei kleine Kinder über ihm wohnen? Da bin ja schon mal gespannt…sonntags ausschlafen können wird er nicht ;). Das Highlight ist, dass mir gegen 17.00 Uhr auffällt, wie kalt es in der Wohnung ist. Diese Granaten haben die Heizung abgestellt, da sie nun doch neue Heizkörper montieren. Warum haben sie das nicht bereits im August gemacht? Die Kids und mich hülle ich in Strickjäckchen und zünde ganz viele Kerzen an. Als ich beim Pfannkuchen backen bin, mit quengelndem Brudi auf dem Arm, kommt so ein Heini zu uns hoch, er müsse die Heizungen entlüften, damit es wieder warm werde. Dass er die dreckigen Schuhe auszieht, Fehlanzeige. Es stört mich komplett. Ich mache genervt den Herd aus und „beaufsichtige“ ihn. Schließlich liegen überall irgendwo Wertsachen. Im Kinderzimmer bitte ich ihn, auf die herumliegenden Playmobilteile aufzupassen. „Ich tue mir schon nicht weh, ich hab Stahlkappen an den Schuhen“, ist seine Antwort. „Ich schrei gleich“, denke ich innerlich. LH stößt zur Situation hinzu. Klar ist der Mensch nur ausführende Gewalt, aber Arbeiten ankündigen, das müssen anderen Firmen doch sonst auch. Die anderen Mieter sind nämlich gegen 17.45 Uhr noch alle bei der Arbeit und werden von eiskalten Wohnungen erwartet. Um 21.00 Uhr als ich schlafen gehe, ist es endlich wieder wärmer. Immerhin!


Samstags muss LH ausnahmsweise zu einer Weiterbildung. Da es Bindfäden regnet, verbringe ich den Tag mit den Kids zuhause. Ich krieche langsam echt aufgrund des Schlafmangels und aufgrund des Baulärms unter mir. Beide Mädels spielen brav und ich schaffe es sogar Wäsche zu falten, die Sommersachen auszusortieren, zu kochen und mit den Kids zu essen, ohne dass Brudi groß schreit. Nachmittags ist LH zurück. Für die Synagoge ist es heute zu spät. Wir sprechen noch einmal über Italien. Irgendwie sind die restlichen schönen Feiertage wie Schmini Azeret und Simchat Thora komplett an uns vorbei gegangen durch den Urlaub. Das bedauern wir beide. Spätnachmittags kippt die Stimmung und LH nimmt die Mädels mit in einen Indoor-Park. Als es aufhört zu regnen, drehe ich eine Runde im Park mit Brudi. Es ist kurz nach 5 und schon dunkel. Igitt! Ich hasse Winter. Es ist nass, kalt und das Anziehen mehrerer Schichten nervt. Stillen draußen? Nein, danke! Wie geht’s euch damit.


Sehr froh bin ich sonntags, dass LH nicht ins Büro verschwindet. Ich bade alle drei Kids. Danach nimmt mir LH Brudi ab, so dass ich notwendige Wintersachen vom Dachboden holen kann und dort Sommersachen verstaue. Die letzten Maschinen Wäsche werden gefaltet und zwei neue gewaschen, denn Brudi ist ja aktuell ein Auslaufmodell! Juhu! Zum Glück finde ich Windeln in Größe 3 bei Brudis Sachen. Aber auch die laufen aus. Was macht der bloß beim in die Windel machen. „Wie kann man nur so schräg kacken???“, fragen wir uns. Vom Brudi bespaßen und zickige Mädels besänftigen mutiert LovelyHusband zum AngryHusband. Er explodiert. Er schiebt es auf mich: Ich würde heute nur rummotzen. Ich solle mir mal meinen Ton anhören. Aus meiner Sicht gestaltet sich das Ganze natürlich anders. Ich gebe lediglich genaue Anweisungen, was zusätzlich zu tun ist. VOLLSTÄNDIGES Tischabräumen z.B. d.h. auch Butter wieder im Kühlschrank zu parken und den Tisch abzuwischen. Ein „Man könnte mal die Spülmaschine ausräumen“ wird hier nämlich prinzipiell überhört. Ihr wisst was ich meine, gell?
Ich schaffe es, heute ruhig zu bleiben. Als er sich beruhigt hat, gelingt der Hauch einer Aussprache. Das Mittagessen verläuft ruhig, bis auf die Tatsache, dass Goldkind Steak mit Kartoffeln und Erbsen-und Karottengemüse noch nie geschmeckt hat und sie daher fast nichts isst und rum meckert. Da die Sonne rauskommt, starten die Mädels auf den Fahrrädern mit uns als Fußgängern Richtung Park. Sonnschein soll endlich auf dem nächst größeren Fahrrad fahren. Ein erneuter Versuch. Sie hat so Bammel und heult eine ganze Weile. Doch dann macht es plötzlich klick und eine strahlende 4-jährige flitzt auf einem 16“ Rad durch die Straßen zum Park. (Ich freue mich schon, wenn wir wieder alle zusammen mobil sind und hoffe auf einen (Sponsoren-)Anhänger für Brudi. Ab wann darf man die denn da rein setzen?) Als es dunkler wird, gönnen wir uns eine letzte Portion Eis bei der Eisdiele.
Dann ist Feierabend. Die Wochenenden sind echt viel zu kurz. War es mir in der Spätschwangerschaft oft Recht, dass wieder Montag war, so ist es jetzt gerade anders herum. Das straffe Programm mit morgens um 6.00 Uhr aufstehen etc. ist echt anstrengend.


Nun haben wir Montagabend… Alle sind im Bett und schlafen, hoffentlich. Der Tag war heute ganz gewöhnlich. Brudi hat gut geschlafen. Ich fühle mich erholt. Ich freue mich, dass er in Italien vor etwa 2 Wochen seine Hände entdeckt hat und fleißig seine Umwelt durch sie begreifen lernt. Zudem trainiert er weiterhin seine Bauchmuckies durch fleißiges Po anheben und seitliches Drehen. Er liebt es unter dem Holz-Trapez zu liegen, da ich letzte Woche für ihm vom Boden geholt habe. Noch willkürlich schlägt er gegen die Figuren und Glöckchen, freut sich dann aber wie ein Butterkeks über die erzeugten Töne und sich bewegenden Gegenstände.
Für mein Bankkonto mit Tendenz gegen Null gibt es nun auch eine Lösung. Die Bank meiner Kreditkarte hat mir telefonisch ein zinsfreies Darlehen bis max. 2000 € angeboten per Sofortüberweisung auf mein Giro-Konto, das bis März zurückgezahlt sein muss. Normalerweise mache ich nicht gerne solche Sachen und schon gar nicht telefonisch. Aber das scheint mir gerade das Beste zur Überbrückung zu sein, da ich es auch stückchenweise zurückzahlen kann, bis das Elterngeld rückwirkend voraussichtlich Ende Dezember eintrudelt. Das macht mich etwas gelassener.


So, nun muss ich das Feld räumen. LH muss noch was virtuell arbeiten…
Zieht euch warm an. Es soll richtig kalt werden…
Eine gute Woche wünscht Euch…

Sara

Bild: Privat



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