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Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.
26. Woche

Alle im Flow

Rückkehr nach Berlin und Warten auf den Fahrradanhänger

abends, nach neun

Wir sind wieder zurück in Berlin. Die letzte Eifelwoche verging wie im Fluge. Therme. Johann ruderte die ganze Zeit aufgeregt mit Armen und Beinen im „strullwarmen“ Wasser. Besuch bei Freunden im Ruhrgebiet. Unsere Große war so glücklich, endlich wieder mit anderen Kindern – die Freunde haben zwei kleine Mädchen – spielen zu können. Mit den Großeltern auf langen Spaziergängen durch wunderschöne Wald- und Wiesengebiete. Wir suchten wilde Orchideen und bestaunten eine tolle kleine Kapelle.

Auf der Rückfahrt besuchten wir meine jetzt schon 85-jährige Tante. Sie wird nach meinem Gefühl wohl bald von uns gehen. Ich hatte etwas Angst vor dem Besuch. Liefen mir doch nach unseren letzten Telefonaten doch erste Tränen des Abschieds über die Wangen. Aber als wir da waren, schäkerte Johann bei meiner Tante auf dem Arm, machte unsere Große Quatsch und ich hielt währenddessen lange Zeit die kühle Hand meiner Tante. Sie war noch auf unserer kirchlichen Trauung dabei und wohnte der Taufe unserer Großen bei. Jetzt hat sie noch Johann kennengelernt. Das ist einfach wunderschön.

Wir schliefen noch eine Nacht in Magdeburg im "Hundertwasser-Haus", bevor es endgültig nach Berlin ging. Ich wollte die Stadt meinem Mann zeigen. Leider vergaß ich, dass Städteurlaube mit Kleinkindern noch nicht in Frage kommen. Abends konnte die Große vor Aufregung nicht einschlafen und war um sechs wieder wach. Johann dann auch. Hundemüde liefen wir um acht Uhr früh durch eine regengraue Altstadt auf der Suche nach einem Frühstückscafé. Na ja, dann besuchen wir den Dom und die anderen schönen Plätze, die noch lange nicht geöffnet waren, in ein paar Jahren.

Nun sind wir wieder hier. Und was soll ich sagen: Es ist einfach schön. Hier sind wir wieder unter uns. Hier ist wieder den ganzen Tag lang Stadt um uns. Autos rasen die Hauptstraße entlang. Vor der Tür wurden mit einem Bagger ein paar Verschönerungsarbeiten durchgeführt, so dass ich kaum Lüften konnte. Im Hof hört man am Nachmittag die Kinder tollen. Die Nachbarn hören Musik. Wir sind wieder mittendrin. Ich glaube, Land ist für Kinder, Stadt ist für uns Erwachsene einfach toll. Hier muss sich unsere Große wieder in ihrer Selbstständigkeit beschränken. Wir haben nur eine Wohnung ohne Garten und Hof. Wir müssen immer überall dabei sein. Kein Wald. Keine Kühe. Und vor allem kein Hund von Oma und Opa. Heute fühlte sie sich aber wieder pudelwohl, als wir am Nachmittag andere Kinder auf dem Spielplatz wiedertrafen. Ich jedenfalls schätze gerade die Cafés und Spielplätze in unserem Kiez sehr.

Johann hat sich unglaublich weiterentwickelt. Das wurde und wird uns hier in der Wohnung und im Alltag noch einmal sehr bewusst. Er passt kaum noch auf seinen Newbornaufsatz des Kinderstuhls. Hält es dort aber jetzt während des Familienessens gut 15 Minuten am Stück aus. Während wir essen, knabbert er an seiner Giraffe. Das hört sich so an, als würde ein kleiner Frosch quaken. Auf dem Boden abgelegt, beschäftigt er sich jetzt länger selbstständig mit verschiedenen Spielzeugen, so dass ich ein paar Haushaltssachen ganz bequem und ohne Zeitdruck erledigen kann. Im Kinderwagen liegt er auch im wachen Zustand entspannt, so lange er etwas zum Spielen hat.

Nur auf der Wickelkommode und im Bett muss ich jetzt sehr aufpassen, dass er nicht hinunterfällt. Er ist jetzt so mobil. Rutscht jetzt sogar schon etwas vorwärts. In sein altes Beistellbettchen passt er auch nicht mehr. Wir haben es jetzt gegen sein Gitterbettchen aus dem Wohnzimmer eingetauscht. Nur nachts schläft er leider so unruhig, so dass ich ihn doch recht häufig stillen muss. Darum schlief er gestern dann doch immer wieder mal für ein paar Stunden in meinem Bett.

Johann fremdelt jetzt hier in Berlin etwas. Gestern auf dem Abschlussgrillen meiner Schule wollte er nicht so gern bei anderen Kolleginnen auf dem Arm. Vor fünf Wochen war es noch gar kein Problem. Auch heute auf dem Spielplatz reichte es ihm schon, wenn er etwas lauter angesprochen wurde, um in Tränen auszubrechen. Bei Mama ist es eben doch am schönsten.

Seinen „6-Monate-Geburtstag“ haben wir gestern richtig gefeiert: Es gab nach dem Abendbrot „Kinder- und Erwachsenensekt“ und Schokolade. Unsere Große konnte es kaum erwarten, die Schokolade zu essen. Sie sprach während des Essens von nichts anderem. Ach Mensch, wie doch die Zeit rast. Die erste harte Zeit mit Johann liegt hinter uns. Es wird nun langsam alles etwas einfacher.

Brei gibt es jetzt jeden Mittag. Mehr als zwei Löffel sind es weiterhin nicht. Er guckt mich immer noch so fragend an. Als wollte er sagen: Kann ich dir vertrauen? Soll ich es wirklich runterschlucken? Gestern musste er sogar kurz würgen. Oh, mein armes Kerlchen. Das braucht wohl noch viel Geduld und Spucke, bis das Essen klappt.

Das Babygeschirr von Lansinoh „mOmma“ kommt jetzt jedenfalls täglich zum Einsatz. Vielen Dank noch einmal. Apropos Sponsorengeschenke. Ich warte jetzt sehnsüchtig auf meinen Fahrradanhänger Sportrex von Qeridoo. Ich finde, das beste Geschenk von allen. Durch Judiths Blog wusste ich schon, dass auch ich bald eine glückliche Besitzerin des Anhängers sein werde. Erst teilte mir UPS im Netz mit, es würde heute geliefert werden, so dass ich mich extra mit einer Freundin und ihrer kleinen Tochter in Johanns Alter hier in der Wohnung verabredet habe. Und kurz vor zwei, ich wollte mich gerade schnell auf den Weg machen, die Große von der Kita abholen, hieß es, morgen käme es. Ach, Mensch!

Ich kann es kaum erwarten, es am Wochenende mal auszuprobieren. Das Wetter ist hier ja um einiges besser als in der Eifel.

Ich werde euch nächste Woche davon berichten.



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Kommentare von Lesern:

Yvonne, Berlin21.07.2016 20:37

War der Satz über die Großstadt denn nun sarkastisch oder ernst gemeint? Es hört sich doch eher nach einer anstrengenden Rückkehr an, oder?
Viele Grüße

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