MENU


Baby-Tagebücher von Antje

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

30. Woche

Pause von der Unruhe

Montag, abends nach acht

Mein kleiner Johann ist jetzt endlich eingeschlafen. Seit kurz nach sieben lag ich neben seinem Bett. Abendessen war nach ein paar Löffelchen Kürbisbrei nur noch ein einziges Gejammer und Steifmachen. Also ab ins Bett.

Dort rollte er sich noch oft hin und her. Guckte er hinter das Nestchen und kommentierte seine eigene Verwunderung, was dahinter zum Vorschein kam: Stäbe. So, dann wurde es mir zu bunt und ich beschloss, aufzustehen. Jedes Mal, wenn ich mich aus meinem Bett aufrichte, geht er in seinem Bett in den Vierfüßlerstand, um mir hinterherzusehen. Dass ich diesmal im Zimmer blieb, mich nur an den Computer setzte, billigte er mit einem „Hm, hm!“ Und während ich mir noch Online ein paar neue Pullis spendierte, war er schon eingeschlafen.

Das Einschlafen bei Johann dauert mir oft noch zu lang. Eigentlich würde ich wieder gern aus dem Zimmer gehen, wenn er noch wach ist. Aber dann geht die Johann-Sirene an. Hm, so schön ist es nicht. Aber dafür habe ich nun die Gelegenheit, am Schreibtisch zu arbeiten.

Letzte Woche stand mein Geburtstag an. Ich habe lange überlegt, wie ich ihn begehe. Feiern war klar. Ausfallenlassen keine Option. Da ich aber mit zwei kleinen Kindern keine tolle Roofbar-Party wie im letzten Jahr steigen lassen konnte, entschied ich mich für einen Kaffeeklatsch mit acht anderen Mamas und deren Kinder in meinem Lieblingscafé. Bei Maria, die Ladeninhaberin, bestellte ich einen leckeren Kuchen. Die Kinder waren auf dem angrenzenden Spielplatz bzw. in der Spielecke gut beschäftigt und mit Johann auf dem Arm, der irgendwann vom Trubel erschöpft ein schlief, konnte ich mit meinen Freundinnen plaudern.

Am Ende des Nachmittags kam auch mein Mann aus dem Büro dazu. Es war eine schöne runde Sache. Freunde, die nach Berlin gekommen waren, blieben noch bis zum späten Abend, so dass dann irgendwann vor zwölf erschöpft und glücklich einschlief.

Liebe Anke und liebe Redaktion; vielen lieben Dank für den schönen Blumenstrauß. Er steht noch auf meinem Geschenketisch. Den habe ich nämlich wie zu Kindertagen. Blumen und Geschenke von Freundinnen, sprich Kosmetik und Pralinen, sind mir die liebsten Geburtstagsgeschenke.

Heute habe ich dann schon etwas Geburtstagsgeld meines Bruders und meiner Mama auf den Kopf gehauen. Ich habe jetzt nämlich endlich wieder meine alte Figur zurück. Skinny Jeans, ich liebe euch wieder! Die letzten Pfunde hatten sich fast sechs Monate vehement geweigert, von meinen Hüften zu verschwinden, so dass ich schon fast resigniert hatte und mich mit einer neuen Konfektionsgröße anfreunden wollte. Schwein gehabt. Nun steht dem Kauf neuer Hosen nichts mehr im Wege.

Mein Online-Vertriebshandel bei der bekannten „Mami“-Plattform war ein großer Erfolg. So fiel auch für die Große im Sale etwas Neues ab.

Johann bekommt weiterhin die alten Babysachen der Großen, die wir nicht in rosa besitzen, angezogen. Dafür weigert sich jetzt die Große eine andere Farbe als pink oder rot anzuziehen. Schade! Wollte jetzt eigentlich weiterhin auch blau und grün kaufen, damit auch Johann die Strumpfhosen und Outdoorjacken meiner skandinavischen Lieblingsfirma anziehen kann. Johann wird dann später wohl auch viel rot tragen müssen. Hoffentlich protestiert er dann noch nicht!

Ich war die letzten Tage sehr müde und traurig. Meine Tante ist jetzt im Pflegeheim. Meine Mama zieht in eine kleinere Wohnung um und fragt beim jedem Telefonat, was sie wegwerfen soll bzw. was ich geschenkt bekommen möchte. Langsam werde ich älter. Ich bin kein Kind mehr. Mein Papa ist tot. Viele Tanten und Onkel leben nicht mehr. Wenn meine Mama in vielleicht zehn oder fünfzehn Jahren von uns geht, steht in der Ahnenreihe niemand mehr vor mir.

Seit der Geburt von Johann ist viel in meinem Leben in Gange. Manches ist schön. Daran wachse ich. An die traurigen Dinge mag ich nie gern denken, versuche mich abzulenken, versuche beschäftigt zu sein. Dann suche ich mir tausend Beschäftigungen, werde gereizt und immer unentspannter bis sich mein Körper zu Wort meldet. Habe wieder Bauchschmerzen. Auch wenn sich meine Menstruation und meine Endometriose noch gar nicht wieder zurückmelden.

Ich glaube, ich werde gleich mal zur Ruhe kommen. Meditieren. Entspannen.

Johann schläft und wird mich, wenn ich Glück habe, erst gegen Mitternacht haben wollen. Bis dahin habe ich Zeit für mich.

Antje



Kommentar zu diesem Beitrag schreiben:

Zeichen frei



Kommentare von Lesern:

judith Jena 16.08.2016 11:14

Liebe Antje
Endlich habe ich mal wieder gelesen, was bei dir so passiert.
Hoffe du hattest noch einen schönen Abend. Bis ganz bald und lg
Judith

Unmöglicher Beitrag?       Bitte melden.


Einträge der letzten Wochen:

Alle anzeigen
Alle beendete Baby-Tagebücher anzeigen

Aus der 30. Woche schrieben in anderen Tagebüchern:

In allen Baby-Tagebüchern suchen:

nach Stichwort:

nach Babywoche:


Kurse, Termine & Adressen