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Tagebücher aus der Schwangerschaft

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.
12. Schwangerschaftswoche

Einfach nur strunzglücklich

Eine Woche voll positiver Ereignisse: weniger Beschwerden, Hebammentreffen und unser erster "richtiger" Vorsorgetermin

Einen wunder-wunderschönen Abend!

Ich hoffe, Euch geht es allen gut!

Mir geht es fantastisch. Es war eine unglaublich aufregende und spannende Woche.

Diese Woche ging es von der Übelkeit um einiges besser. Was ich momentan habe, ist das ich unvermittelt würgen muss und dann ist alles wieder gut. Als müsste sich der Magen einmal neu ordnen. Das fühlt sich zwar trotzdem nicht super gut an, aber es geht um einiges schneller vorbei und ich weiß einfach direkt: 2 Minuten „Pause“ – tief und ruhig durchatmen, langsamer laufen oder was trinken bzw. etwas essen.

Die Müdigkeit ist auch besser geworden. Montag bis Mittwoch habe ich ohne Probleme durcharbeiten können (abends war ich natürlich trotzdem müde), aber es war nicht mehr so bleiern wie die Wochen davor. Stattdessen hat der Körper ganz schlau auf den Brückentag gewartet. In NRW war der Donnerstag ein Feiertag und wir haben uns den Freitag noch dazu genommen. Donnerstag war auch ein vollgepackter Tag und dann war Freitag auch Feierabend. Der Körper hat sich dann geholt, was er brauchte. Der Teil von mir, der selten an seine körperlichen Grenzen kommt, ist zwar immer noch der, der 5x hinterfragt, ob ich jetzt wirklich soooo tot bin oder ob ich mich vielleicht nicht ein bisschen anstelle. Dann meldet sich aber mein schlechtes Gewissen und wirft ein, dass es viel länger durchhalten und mich beschäftigen kann, wenn ich mich übernehme und am Ende mir Gedanken mache, ob das jetzt so sinnvoll und es wert war. Und irgendwo dazwischen befindet sich die Balance, die ich dann mal richtig gut treffe oder eben auch nicht.


Ansonsten hatten wir Donnerstag unseren Kennenlerntermin mit der Hebamme!! Morgens waren wir sehr früh auf, weil wir meiner Freundin geholfen haben bei der Vorbereitung ihres Geburtstagsbrunches. Danach sind wir dann mittags nochmal nach Hause, einen kurzen Power Nap und dann haben wir uns auf den Weg gemacht. Und ich weiß nicht, was in Köln los war, aber die Bahn kam nicht, dann standen wir ewig im Tunnel, so dass unser zeitlicher Puffer wirklich bis auf die letzte Minute aufgebraucht war.
Und dann waren wir in der Hebammenpraxis…und ich liebe sie! Wir hatten ja schon zwei Hebammen getroffen bei dem Infoabend zu Hausgeburten. Und jetzt habe ich quasi meine Hauptansprechpartnerin getroffen. Die war super freundlich, nett, offen und einfach wirklich toll. Überhaupt habe ich einen Riesenrespekt vor Hebammen. Alle, die ich bisher getroffen habe, in dieser Praxis und im Kölner Geburtshaus, sind alle so mega entspannt und strahlen eine innere Ruhe aus, die wirklich beneidenswert ist.

Wir sind nochmal alles durchgegangen. Es stellte sich heraus, dass sie nur die Vorsorge- und Nachsorge machen, wenn man erstmal generell eine Hausgeburt anstrebt. Das war erst mal eine Überraschung, weil ich verstanden hatte, dass es quasi keine Voraussetzung ist und wir waren noch nicht 100% bei der Entscheidung angekommen. Gleichzeitig wäre es aber auch eng gewesen, jetzt nach einer neuen Hebamme zu suchen. Sie hätten uns aber dabei unterstützt. Naja, auf jeden Fall war ich ganz ehrlich und hab ihr meine und mein Mann dann auch seine Einstellung gesagt: Das wir es generell nicht ausschließen, dass wir es sogar unglaublich spannend finden und auch anstreben, aber so die letzte Hürde bisher noch nicht überwinden konnten. Wir sind dann nochmal alles durchgegangen, haben einfach unsere Bedenken geäußert – nämlich, was wenn? Und sie war auch hier wieder super und hat uns nochmal durch alle Vorsichtsmaßnahmen geleitet. Wenn während der Schwangerschaft irgendwelche Themen auftauchen, die eine Hausgeburt ausschließen, dann wird dennoch weiterhin Vor- und Nachsorge gemacht. Wenn man sich 5 vor 12 um entscheidet, steht auch das einem frei. Ist natürlich doof für die, weil ihnen die Gebühren verloren gehen, aber im Vordergrund steht die Mutter und was sie sicher fühlen lässt.

Wir haben dann die Verträge mitbekommen und die Informationen zum Rufbereitschaftsdienst. Wir sind dann ziemlich positiv wieder nach Hause gefahren. Haben uns die Verträge durchgelesen, alle Varianten nochmal durchgesprochen, uns lange tief in die Augen geschaut und dann plötzlich doch ziemlich schnell den Entschluss gefasst: Wir machen das. Ich bin etwas überwältigt von meinem eigenen Mut und dem schnellen Sinneswandel, aber ich fühle mich unglaublich gut damit. Und es hilft, zu wissen, dass Sicherheit das A und O ist, dass nichts ausgereizt wird, wenn sich Komplikationen anbahnen. Der Plan ist somit, sich ebenfalls zu gegebener Zeit entsprechende Kliniken rauszusuchen, damit wir auch dort angemeldet sind für den Fall der Fälle. Und dann schauen wir einfach mal, ob die Schwangerschaft weiterhin problemlos verläuft.

Und heute war dann unser erster richtiger Vorsorgetermin bei der Frauenärztin! Soweit sieht alles gut aus. Herzchen schlägt, Hände und Füße waren ganz eindeutig zu erkennen und es hat sich bewegt. Das war so krass. Ganz ruhig lag es da und plötzlich ein Zucken. Ich dachte erst, dass sie vielleicht den Ultraschallstab einfach schnell bewegt hat. Aber dann noch ein Zucken, ein Sich-strecken-und-ganz-lang-machen, ein Sich-über-das-Gesicht-streichen und Schwups einmal mit dem Kopf nach unten und wieder zu einem kleinen Ball gemacht. Und dann war es auch schon wieder vorbei. Aber es war unglaublich beeindruckend, überwältigend. So krass, was sich alles geändert hat innerhalb der letzten 12 Tage. Die Natur ist echt unglaublich.

Danach haben wir noch unseren Mutterpass bekommen. Wir haben nochmal über die Schilddrüsenwerte gesprochen. Sie hat mich da auch nochmal beruhigt und verdeutlicht, dass es etwas braucht, um sich einzupendeln. Überprüft wird das Blut aber trotzdem nochmal, auch wenn man eigentlich ein paar Wochen wartet. Der ET bleibt bestehen, da die Größe heute völlig in der Norm für die Zeit ist und am Ende wären es höchstens 4 Tage gewesen. Also passt. Der nächste Vorsorgetermin bei meiner Frauenärztin wäre dann in 8 Wochen (wenn alles mit den Schilddrüsenwerten soweit gut aussieht) und dazwischen dann der erste Vorsorgetermin mit der Hebamme. Meine Frauenärztin war auch total entspannt, dass ich die Termine gerne aufteilen wollte, was ich ihr auch nochmal hoch anrechne, denn das scheint nicht selbstverständlich zu sein.
8 Wochen scheinen natürlich jetzt eine Ewigkeit zu sein, aber wahrscheinlich gehen die am Ende schneller um. Und dann bekommen wir hoffentlich auch gesagt, was es wird. Mein Mann hat keine Lust, zwei Namen rauszusuchen. ;-)

Ich bin gerade sehr guter Dinge, irgendwie fügt sich alles und der Termin heute war einfach toll für die Bestätigung, dass das Bauchgefühl stimmte und alles in Ordnung ist. Und zu sehen, dass es sich bewegt: Oh mein Gott! Ich weiß, ich muss mich wie das Klischee anhören, aber es war irgendwie trotzdem genauso surreal wie beim letzten Mal.

Und nun ist das Ende des ersten Trimesters fast zum Greifen nah und dann stehen die nächsten Themen an.
- Unsere Eltern sitzen schon auf heißen Kohlen und warten nur auf das „Go!“ bis sie es dem erweiterten Verwandtenkreis erzählen dürfen.
- Auf der Arbeit steht das Gespräch mit meinem Vorgesetzten an und auch die Mitteilung an HR.
- Urlaubbuchung: Wir wollten ursprünglich nach Afrika, aber aufgrund den entsprechenden Risiken in Bezug auf Malaria etc. in den Gebieten, die auf unserem Plan stehen, werden wir denke ich ein anderes Abenteuer suchen.

In der Zwischenzeit nutze ich jede Minute, die ich in der verspäteten Bahn, auf der Plattform etc. verbringe, mich durch jegliche Themen, die anstehen zu lesen. Themen, die noch Ewigkeiten in der Zukunft liegen, Themen, die bald anstehen. Ich brauche das. Ich werde ruhiger und entspannter je mehr ich lese. Das Einzige, worum ich mich drücke bisher, ist all die administrativen Themen. Bzw. ich habe mal in die Broschüre geschaut, die mir meine Freundin mitgegeben hatte, und ich habe nur Bahnhof verstanden. Ich glaube, damit muss man sich in Ruhe auseinandersetzen, am besten mit Stift und Papier, damit man direkt aufschreibt oder markiert, welche Teile einen betreffen. Jaaaaaa….ich werde das noch ein bisschen weiter vor mich herschieben.


Eine letzte Sache habe ich noch, die mich irgendwie viel mehr beschäftigt, als es sich eigentlich lohnt und eigentlich fand die auch schon letzte Woche statt. Ich habe mit meiner ältesten Freundin telefoniert und vorher lang hin und her überlegt, ob ich es ihr schon erzählen soll. Neben meinen Geschwistern und unseren Eltern wissen es aktuell nur zwei befreundete Paare, die uns in der langen Wartezeit zur Seite gestanden haben und uns vor allem dadurch unterstützt haben, dass sie keine „schlauen“ Kommentare und Ratschläge gegeben haben. Dies war sehr anders mit meinem Mädelskreis aus der Schulzeit, die jeden Spruch draufhatten, den es in dieser Situation gibt, egal was ich gesagt habe. Daher war ich etwas unsicher, ob ich dies nun erzählen wollte oder eben nicht. Aber dann habe ich mich dafür entschieden, weil sie bei allen anderen Themen durch dick und dünn mit mir gegangen ist und ich mit ihr.

Aber leider war es noch nicht ganz ausgesprochen, da kam auch schon die Erklärung, dass es einfach weniger Stress jetzt ist beruflich und dass ich einfach zur Ruhe kommen musste. Und wenn die Psyche mitspielt, dann wird das ja alles schon. Ich weiß, dass sie es lieb meint, aber ich verstehe nicht, wieso immer wieder Erklärungen gefunden werden müssen, wieso es nicht geklappt hat und dass es alles ja nur daran hängt, dass ich mich selber unter Druck setze. Hat mich das Thema beschäftigt? Natürlich! Zeige mir jemanden, der nach anderthalb Jahren sich noch keine Gedanken macht. Aber es ist schon ein Unterschied zwischen „es beschäftigt mich und ich mache mir Gedanken“ und „Du setzt Dich so sehr unter Druck, kein Wunder, dass Deine Eierstöcke im Streik sind“.

Daher falls hier auch jemand liest, der nicht in dieser Situation steckte, wenn jemand Euch erzählt, dass es gerade nicht ganz einfach ist, weil es einfach nicht klappen will, bitte zieht nicht die Stress- und Psyche-Karte. Im Endeffekt sagt ihr nichts Anderes als, dass die Person ja quasi selber schuld daran ist, weil zu viel Stress im Leben ist und sie das nur ändern muss. Auch wenn es nicht so gemeint sein mag, so kommt es an. Und es gibt tatsächlich Studien, die belegen, dass Stress und psychische Aspekte keinen so großen Einfluss auf das ganze reproduktive System haben wie man gerne annimmt. Das heißt natürlich nicht, dass es keine Auswirkung hat. Aber es sind halt mehrere Faktoren, die damit zusammenhängen:
- ob man selber anfällig ist auf Stressfaktoren physisch zu reagieren außerhalb der
Norm
- wie hoch das Stresslevel ist (leide ich wirklich tagtäglich darunter oder nur punktuell)
- merke ich, dass es meinen Hormonhaushalt merklich durcheinanderbringt

Durchaus kann es am Stress liegen, aber es bringt einem wenig, wenn es einem immer und immer wieder vorgehalten wird, egal, was der Anlass ist, egal, ob es tatsächlich zutrifft oder nicht.
Daher wenn ihr als Zuhörer in dieser Situation seid, bitte einfach zuhören und am besten fragen, was die andere Person braucht. Meistens einfach ein offenes Ohr, vielleicht eine Umarmung, vielleicht auch einfach eine Runde gemeinsames Schweigen. Wenn es kein anderes Thema mehr gibt, wenn man merkt, dass die andere Person daran zerbricht, dann ist es natürlich was Anderes. Dann macht es durchaus Sinn vorsichtig das Thema anzusprechen. Vorsichtig ist hier ausschlaggebend.

Und jetzt hört die Moralpredigt auch auf. Es hat mich nur unglaublich bedrückt, dass das Gespräch so gelaufen ist. Denn am Ende war von der Freude und die Möglichkeit diese zu teilen nicht mehr viel übrig und es hatte nichts damit zu tun, wie es aktuell tatsächlich in meinem Leben aussah. Anyhow, alles egal, denn heute haben sich unsere Familien und wir umso mehr gefreut!!! Ich will solche Momente einfrieren und dann einfach auf Knopfdruck nochmal zurück. Alles nochmal genauso erleben inkl. dem Herzklopfen und allem Pipapo.

Euch eine schöne Woche!

Philippa

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Dir alles Gute,

Anke (kidsgo-Tagebuch-Betreuerin)

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