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Tagebücher aus der Schwangerschaft

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.
36. Schwangerschaftswoche

Essen, schlafen und Pipi machen

mein Alltag wird immer eintöniger und anstrengender.

Hi meine Lieben,

nachdem ich gefühlte 10 Mal meinen Frauenarzttermin absagen musste, wegen fehlender Krankenkasse, war es nun endlich so weit: Diese Woche hatte ich meinen ersten Termin hier in Deutschland.

Pünktlich um 10:45 Uhr waren Lorenzo und ich in der Praxis, die nur 10 Autominuten von uns entfernt liegt. Ein Blick ins Wartezimmer verriet mir: Das könnte heute etwas länger dauern. Ich ging zum Empfang, um mich anzumelden und bekam erstmal eine Runde Papierkram zum Ausfüllen mit. Mit meiner Sauklaue füllte ich alles aus und gab es der Empfangsdame zurück, die später alles entziffern musste.
Wieder im Wartezimmer angekommen, beschloss Lorenzo den Wocheneinkauf vorzuziehen und diesen alleine zu erledigen. Gegenüber der Praxis gibt es nämlich ein Einkaufzentrum und da auch Lorenzo verstanden hatte, dass es länger dauern würde, war ich dankbar nicht mitzumüssen. Meine Energie reicht nämlich nur für den halben Tag. Sobald wir mehrere Sachen an einem Tag erledigen müssen, gehts mir richtig bescheiden.
Von weitem sah ich die Ärztin und bereute ein bisschen, dass ich mich für diese Praxis entschieden hatte. Sie wirkte total unfreundlich und versteinert. Was mich da nachher wohl erwarten würde?!

Es dauerte eine halbe Ewigkeit bis ich endlich aufgerufen wurde. Da ich frisch aus dem Ausland kam und der spanische Mutterpass hier nur ? in die Gesichter trieb, musste ich nochmals Blut und Urin abgeben. Zudem wurde ich ans CTG angeschlossen, wo ich dann wenigstens bequem liegen konnte. Ich bekam so langsam nämlich wieder Kreislaufprobleme und hatte Hunger und Durst. Gedanklich stellte ich mir schon vor, wie Lorenzo mit Essen um die Ecke kam. Mein Magen knurrte und ich fragte mich, wie lange ich wohl heute hier in dieser Praxis verbringen musste. Das Wartezimmer war in der Zwischenzeit schon fast leer und mein eigentlicher Termin mehr als überfällig.
Kaum hatte ich den Gedanken fertig gedacht, öffnete die Sprechstundenhilfe die Tür und bat mich wieder wartend Platz zu nehmen. Ich war hundemüde, da ich in der Nacht kaum geschlafen hatte. Unwohlsein und leichte Wehen hatten mir den Schlaf geraubt. So saß ich da halb benebelt, als Lorenzo, mein Prinz auf dem weißen Pferd vom Einkauf zurückkam. Und ratet mal, was er dabei hatte!? Genau, etwas zu Essen. Ich hätte heulen können vor Freude. Ich verschlang beinahe ohne zu Kauen das Brötchen, zitternd und schweigend.

Nach knappen zwei Stunden wurde ich dann auch endlich ins Sprechzimmer der Ärztin gerufen. Und siehe da, sie konnte lachen und war superfreundlich. Manchmal täuscht der erste Eindruck dann doch. Sie machte einen Ultraschall, ermahnte mich, dass ich alles langsamer angehen müsse, denn das CTG hatte Wehentätigkeit aufgezeichnet. Ob ich das nicht gemerkt hätte, fragte sie mich. Doch, aber ich dachte eigentlich, dass sich einfach nur der Körper auf die Geburt vorbereitet. Hoppla. Und noch langsamer machen? Das fällt mir echt schwer, um ehrlich zu sein. Gefühlt mache ich schon so gut wie nichts mehr außer essen, schlafen und aufs Klo gehen. Der Alltag wird immer monotoner und alles muss gut geplant sein, dass ja die Energie für die To-dos ausreicht.

Am Ende der Woche hatten wir dann noch eine Wohnungsbesichtigung und da sich Besuch aus Valencia spontan angemeldet hatte, mussten wir noch ein paar Dinge zum Frühstück besorgen. Der Tag war komplett zugestopft und als unser Besuch, der nur eine Nacht blieb, am Abend ankam, waren wir gemeinsam zu Abend essen. Leider hatte dieser vollgestopfte Tag direkte Auswirkungen auf meinen Körper. In der Nacht bekam ich starke Bauchkrämpfe. Ich beschloss mich also mitten in der Nacht in die Wanne zu legen, damit sich mein Körper wieder beruhigt. Lorenzo machte sich große Sorgen und ich fragte mich, wann die Schmerzen wieder weggehen würden. So lag ich dann bis 4 Uhr morgens in der Wanne und machte mir einen Film zur Ablenkung an. Als es irgendwann wieder o. k. war, fiel ich erschöpft ins Bett.

Am anderen Tag verbrachte ich damit nichts zu tun und mir Ruhe zu gönnen. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass mir dieser Zustand nicht aufs Gemüt schlägt. Es ist nervig und anstrengend. Und der letzte Monat der Schwangerschaft wird sicher nicht einfach. Ich freue mich schon auf den Tag, an dem Anni endlich bei mir auszieht und sie bei uns ist. Ich habe nämlich die Nase voll vom schwanger sein.

Ach und übrigens: Meine Kliniktasche ist nun gepackt! Ob richtig und gut, dass bezweifle ich zwar, aber sie ist gepackt. Endlich.

Machts gut und bis nächste Woche.

Tagebuch Clementine



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In diesem Beitrag geht's um:

Frauenarzt, Müdigkeit, Wehen