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Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.
28. Woche

Mittelpunkt Baby

Wenn das Baby zum falschen Zeitpunkt im Mittelpunkt steht, Ida im "großen Wasser" und was mich im Moment ziemlich Nerven kostet.

Liebe Leserinnen und Leser,

Ida war im großen Wasser. Oder wie normale Menschen sagen würden: Im Pool meiner Oma. Bei Temperaturen über 30 Grad haben wir es gewagt und Ida mit in den Pool genommen. Es war für sie nicht gruselig und ich glaube, es hat ihr sogar gefallen. Große Begeisterung konnten wir aber nicht auslösen. Bei 30 Grad waren die 27 Grad Wassertemperatur tatsächlich noch erfrischend. Ich hatte zuerst Angst, es könnte Ida doch noch etwas zu kühl sein, deshalb haben wir sie ganz langsam erst auf dem Arm vom Papa in sicherem Abstand zum Wasser in den Pool getragen. Hätte ich sie direkt auf den Arm genommen wäre die kleine Maus schon mindestens bis über den Po oder bis zu den Achseln im Wasser gewesen. Mit meinen 1,58 m kann ich sie dann leider nicht hoch genug halten. Nachdem Ida sich eine Weile an die Situation gewöhnen konnte, haben wir sie zuerst nur mit den Füßchen und danach immer Stück für Stück mit den Beinen tiefer ins Wasser gelassen. Zum Schluss war dann ihr kleiner Po inklusive der Schwimmwindel komplett unter Wasser. Ich habe sie dann vorsichtig auf den Arm genommen und noch bis zu den Schultern untergehen lassen. Richtig niedlich waren dann ihre Beinbewegungen, die schon fast etwas von Schwimmbewegungen hatten, als ich sie durch das Wasser gezogen habe. Das fand sie super. Und auch mit der Hand aufs Wasser hauen hat sie selbst direkt ausprobiert. Nach 5 bis 10 Minuten habe ich dann beschlossen, dass es genug ist. Ida wäre vermutlich noch länger dringeblieben, aber mir kamen ihre Beine etwas zu kalt vor. Man soll ja aufhören, wenns am Schönsten ist. Und so hatte sie ein schönes und entspanntes erstes Erlebnis im „großen Wasser“.

Egal wo wir mit Ida sind, ob bei meiner Oma oder auch hier zu Hause, alle achten nur noch auf sie. Was sie Süßes macht, oder wie sie schaut, was für Töne sie von sich gibt … Das ist selbstverständlich total schön, dass sich alle so über sie freuen, aber in manchen Situationen ist es tatsächlich fehl am Platz. Zum Beispiel bei der standesamtlichen Trauung meines Bruders. Wir waren am Freitag sehr schick angezogen zu einer Burg gefahren, um bei der Hochzeit meines Bruders und seiner Frau dabei zu sein. Vorab hatte ich – obwohl ich mir eigentlich sicher war, dass die Frage unnötig ist – trotzdem einmal abgefragt, ob es in Ordnung ist, dass Ida im Standesamt dabei ist. Kleine Kinder können eben auch bei so einer Zeremonie mal stören. Ich war selbst gar nicht auf die Idee gekommen, mein Kind nicht mit zum Standesamt zu nehmen. Aber eine Freundin wies mich darauf hin, dass es bei ihr im Bekanntenkreis tatsächlich mal gefordert wurde, dass das Baby aus der Familie bei einer Trauung nicht dabei sein sollte. Also fragte ich meine Schwägerin. Sie wollten Ida selbstverständlich dabeihaben. Als es dann soweit war, hatte ich vorab auch alles so getimed, dass Ida auch gut ausgeschlafen und nicht besonders hungrig war. Dachte ich zumindest …Müde war sie jedenfalls nicht, da sie die ganze Hinfahrt im Auto geschlafen hatte. Vor der Fahrt hatte ich sie gestillt und nun begann sie im Rittersaal auf der Burg laut an ihrem Knisterbuch zu nuckeln. Natürlich hatte ich praktischerweise ein Spielzeug dabei, dass auch noch Geräusche von sich gibt. In dem Saal herrschte eine feierliche Stille und alle lauschten den Worten der Standesbeamten, die sicherlich sehr romantisch und rührend waren. Sicher – denn ich habe nichts davon verstanden. Als Ida begann vor sich hin zu brabbeln, war sie natürlich der Mittelpunkt der Trauung, wobei das natürlich das Brautpaar sein sollte. Mir war es fürchterlich unangenehm, dass alle in dem Moment, wo doch mein Bruder und meine Schwägerin, die meiste Beachtung bekommen sollten, mein Kind angesehen wurde. Wie süß sie vor sich hin murmelt und an ihrem Buch nuckelt. Niemand empfand Idas Tun als störend. Nur meinem Partner und mir war die ganze Sache total unangenehm. Dabei war sie das liebste Kind. Wir entschieden uns dann dazu, dass mein Partner mit ihr nach draußen geht. Beim Verlassen des Saals ließ mich die Frage der Standesbeamten, wieso er denn gehen würde, etwas zweifeln, ob das jetzt so in Ordnung war. Das war mir dann im Endeffekt tatsächlich unangenehmer, als wenn Ida weiter während der ganzen Trauung durchgebrabbelt hätte. Neben mir ein leerer Stuhl und irgendwie hätte sie doch dabei sein sollen. Naja, diese Woche haben wir noch einen Versuch bei dem Ida dabei sein kann. Die kirchliche Trauung steht an und die findet draußen im Freien im Wald statt. Total romantisch und feierlich und mit 7 weiteren Babys, die dabei sein werden. Ich gehe mal davon aus, dass Ida nicht das einzige Kind sein wird, was während der Trauung losbrabbeln wird.

Am Abend wurde noch der Polterabend gefeiert. Wir haben Ida wie geplant nach dem Essen zum Schlafen im Haus meines Bruders untergebracht. Meine beste Freundin, die auf die Hunde aufpassen sollte, hat ebenfalls nebenbei das Babyphone bewacht und mich angetextet, als Ida wach wurde. Bis halb 1 in der Nacht konnten wir bleiben. Eine gelungene Generalprobe für das nächste Fest. Da es so super funktioniert hat, kann ich hoffen, dass ich auch in dieser Woche an der Feier teilnehmen kann und nicht schon sehr früh mit der Maus nach Hause muss. Denn ins Bett bringen lässt Ida sich leider nach wie vor nur von mir.

Tagsüber ist es hier zu Hause manchmal sehr laut. Denn entweder quietscht das Baby oder es quengelt. Und das stundenlang. Bis zum nächsten Schläfchen. Denn wenn etwas nicht so klappt wie Ida sich das vorgestellt hat, oder das Robben zu anstrengend wird, wird gequengelt. Da sie sich auch nicht davon überzeugen lässt, dann mit mir zu spielen oder zu kuscheln, anstatt zu quengeln, bin ich manchmal ganz schön genervt. Gut, dass wir die Trage noch haben. So kann ich wenigstens etwas im Haushalt schaffen und muss nicht jede Sekunde schauen, wo der kleine Wurm sich jetzt schon wieder rumtreibt. Sie befördert sich nämlich mittlerweile rasend schnell mit ihren kleinen Speckbeinchen von der einen in die andere Zimmerecke und treibt ihr Unwesen.

Bis nächste Woche!

Julia



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In diesem Beitrag geht's um:

Hochzeit mit Baby, Mittelpunkt, Gequengel