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Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.
34. Woche

Das erste Wort: Nein

Über Verbote, die rosarote Brille und renovieren mit Baby.

Liebe Leserinnen und Leser,

es ist noch gar nicht so lang her, gerade mal knapp acht Monate, da hatte ich ein kleines Wesen, ohne Körperspannung – meistens schlafend – auf dem Arm. Es konnte nur wenige Bewegungen machen: die Ärmchen anheben, mit den Beinen strampeln oder die Finger ausstrecken und die Hand zur Faust formen.

Nun krabbelt dieses Wesen, zieht sich überall hoch, ist nur schwer im Zaum zu halten und hat besonders viele Ideen, wie es Mama und Papa auf Trapp halten kann. So war es höchste Zeit, dass dieses Wesen, nennen wir es Ida, das Wort „Nein“ lernt.
„Nein, du darfst nicht im Hundenapf planschen. Nein, du darfst nicht das Holz unter dem Kamin herausräumen. Nein, du sollst nicht in den Hund beißen. Nein, du darfst die Mama nicht beißen. Nein, du darfst nicht in den Hundekorb. Nein, du sollst nicht allein auf die Terrasse krabbeln. Nein, du darfst die Schuhe nicht in den Mund stecken. Nein, du darfst die Vase nicht umwerfen…“ Ich könnte diese Liste fortführen, aber das würde langweilig werden.

Kurzum, das Wort „Nein“ müssen wir häufiger benutzen. Wenn das so weiter geht, wird "Nein" noch das erste Wort sein, was Ida spricht. Je nach Tonlage weiß sie bereits, dass sie etwas nicht tun soll. Sie hält kurz inne und lächelt mich an. Meistens entscheidet sie sich dann aber doch dazu, ihrem Plan weiter zu folgen. Blöd für mich, denn dann muss ich doch aufstehen und sie einfangen. Wir mussten die Woche also einige Male die Hände waschen, nachdem Ida sie im Hundenapf „vorgebadet“ hatte. Wir mussten lernen, dass man nichts, aber auch wirklich gar nichts in Idas Reichweite liegenlassen darf und haben herausgefunden, wie praktisch ein Laufstall tatsächlich ist. Jetzt erst erschließt sich mir die Bedeutung dieses Wortes: Lauf – Stall.

Der Laufstall hat uns sehr geholfen, das kleine Monster während unserer Renovierungsarbeiten im Zaum zu halten. Wir stellen im Schlafzimmer eine Trennwand auf, damit das Büro ins Schlafzimmer umziehen kann und Ida ihr eigenes Kinderzimmer bekommt. Abwechselnd saß Ida in ihrem Gitterbettchen im Schlafzimmer und dem Laufstall im Wohnzimmer. Wir konnten dann auf der Terrasse die Balken für die Unterkonstruktion unserer Trennwand zurechtsägen und gemeinsam im Schlafzimmer aufstellen. Das Baby wurde hin und her getragen und hat gelernt, dass Mama und Papa nicht weg sind, wenn sie hinter der Terrassentür stehen. Wir haben daraus ein Spiel gemacht und immer geklopft und Grimassen geschnitten, wenn wir die Tür geschlossen haben. Ich hatte Ida durch die Glasscheibe immer im Blick. Zu zweit war das Renovieren noch ganz erfolgreich mit dem Baby. Allein mit Baby, ist es dann noch etwas komplizierter. Die aufgestellte Trennwand musste noch verspachtelt und gestrichen werden. In der Theorie hatte ich einen Plan wie das funktioniert. Nach einem lehrreichen Youtube-Video hatte ich mir dann zugetraut es zu versuchen. Zuerst lief es ganz gut. Ida fand es in ihrem Gitterbettchen allerdings nach einer Weile sehr langweilig und begann zu meckern. Hunger hatte sie ebenfalls irgendwann und es war Zeit für ihr Schläfchen. Da so eine Spachtelmasse nur eine gewisse Zeit weich ist und schnell verarbeitet werden muss, musste ich das Ganze also unterbrechen, Ida versorgen, danach den Eimer sauber machen und erneut Spachtelmasse anrühren. So zieht sich das Fertigstellen der Wand noch in diese Woche hinein. Das Einrichten des Kinderzimmers muss noch etwas warten.

Trotz der Herausforderungen im Alltag scheint es doch im Moment so gut zu laufen, dass meine Rosa-Baby-Brille mich darüber nachdenken lässt, wie schön doch ein zweites Kind wäre. Sofort spielt der Kopf all die schönen Momente durch, die wir mit Ida bereits erleben konnten. Für mich steht fest, Ida soll einmal ein Geschwisterchen bekommen oder auch zwei. (Den Blick von Idas Papa hättet ihr sehen müssen, als ich ihm dies verkündete.) All die Strapazen und Schwierigkeiten sind es wert, weil sie einem ja so viel zurückgeben. Oh mein Gott – dass ich mich das gerade wirklich schreiben sehe. Aber es stimmt tatsächlich. Man kann dieses Gefühl, was ein Kind einem gibt, einfach nicht beschreiben.

Da kann es morgens so nervig sein, wie es will. Niedlich ist es trotzdem, wenn Ida morgens eine Stunde lang erzählt und auf uns herumturnt bis wir endlich aufstehen. Meine Kaiserschnittnarbe verblasst langsam und ein leichtes Ziehen im Unterbauch lässt mich an die Zeit der Vorwehen denken und an die Zeit, in der sich klein Ida in meinem Bauch eingenistet hat. Vermutlich kündigt sich damit aber eher meine Regel an, die ich mittlerweile seit circa 1,5 Jahren nicht mehr hatte. Das war eigentlich auch sehr praktisch am schwanger sein. Ach ja, Hormone sind schon was Schönes.

Zum Schluss noch ein kleines Wochenupdate: Idas Appetit wächst täglich, weitere Zähne wachsen und mit der neuen Herausforderung so viel Neues zu verdauen, kämpft ihr kleines Verdauungssystem momentan sehr. So kam es diese Woche mehrmals vor, dass Ida nachts aufwacht und wegen Bauchschmerzen weint. Sie hat etwas Verstopfung. Tagsüber wird ihr Kopf ganz rot, wenn sie versucht etwas in ihre Windel zu befördern.

Bis nächste Woche!

Julia



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