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Schwanger werden - Weibliche Eizellen tiefkühlen

Auch weibliche Eizellen lassen sich eine Zeit lang tiefgekühlt aufbewahren. Bei Frauen stellt sich der Wunsch nach Kindern immer später ein. Soziale und berufliche Gründe sind häufig der Anlass, sich erst im fortgeschrittenen Alter mit der Familienplanung auseinanderzusetzen. Doch ab 30 sinkt die Fruchtbarkeit der Frau.

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Kinderwunsch bei minus 196 Grad

„Ist es ab 35 Jahren schon schwer ein Kind zu bekommen, so ist es ab 40 fast aussichtslos, schwanger zu werden“, erklärt Frauenarzt Lutger Bärling.

Weltweit setzen sich Reproduktionskliniken mit der Konservierung von Keimzellen auseinander und entwickeln neue Techniken, um auch in einem späteren Lebensabschnitt einen Kinderwunsch erfüllen zu können. Was für Spermien und befruchtete Eizellen schon seit Mitte der 80er Jahre bereits möglich ist, ist seit einigen Jahren auch für unbefruchte Eizellen möglich: Sie können bei einer Temperatur von minus 196 Grad in flüssigem Stickstoff schockgefrostet werden. Ein Durchbruch - bildeten sich beim lange üblichen Verfahren des langsamen Einfrierens nämlich Kristalle, die die Eizellen zerstörten. War die Eizellspende und Kryokonservierung bisher nur an Krebs erkrankten Frauen vor einer Chemotherapie vorbehalten, dürfen nun auch Frauen, die sich in fernerer Zukunft Kinder wünschen, Eizellen tieffrieren. Gründe für ein Social freezing können beruflicher Art sein oder das Verschieben der Familienplanung, wenn Frauen den richtigen Partner noch nicht gefunden haben.

Der Zeitpunkt zum Kinderkriegen

„Nach Ablauf ihrer Behandlung haben diese Frauen dann die Möglichkeit, über eine Schwangerschaft nachzudenken“, sagt Bärling. Bereits heute überleben über 80 % der Eizellen die kühle Behandlung. Ausschlaggebend für den Erfolg ist das Alter der Eizelle und nicht das der Gebärmutter, in der das Ei reift. Junge Frauen könnten so nach ihrer Ausbildung und dem Einstieg ins Berufsleben in Ruhe über den Zeitpunkt einer Schwangerschaft nachdenken. Doch zu lange sollten die Frauen nicht warten: Werden die Eizellen dann zu einem späteren Zeitpunkt - jenseits Mitte vierzig - befruchtet und eingesetzt, steigen auch bestimmte mit einer Schwangerschaft verbundene Risiken. „Bis zum 50. Lebensjahr ist das Einsetzen einer befruchteten Eizelle physisch risikolos“, sagt der Reproduktionsmediziner Helge Schefer.

Befruchtete Eizellen auf Eis

Das Einfrieren befruchteter Eizellen unterliegt allerdings besonderen Bestimmungen: Im Rahmen künstlicher Befruchtung dürfen schon befruchtete Eizellen in einem ganz frühen Stadium, dem sogenannten Vorkernstadium, für spätere Behandlungen tiefgefroren werden. Sie gelten dann noch nicht als Embryonen, deren Einfrieren nach dem Embryonenschutzgesetz nicht erlaubt ist, um Missbrauch zu verhindern.