Unser kleines Schneewittchen ist da.
Hallo!
Am Dienstagmorgen kam meine Schwiegermutter schon um 7°° Uhr zu uns, um unsere Kinder zu hüten und wir fuhren zu unserem Termin in der Klinik.
Dort angekommen, durften wir uns in die Mühlen des Betriebs begeben. CTG, Schwangerenambulanz, Ultraschall, Arztgespräch, nochmals Ultraschall vom Oberarzt. Um 11°° Uhr stand dann fest, dass die Kleine wohl doch noch mal gewachsen war, das Fruchtwasser sich jedoch weiter merklich vermindert hatte. Somit kam es auch von Seiten der Klinikärzte zu der Entscheidung, nun doch lieber die Geburt einzuleiten. Ich kam wieder ans CTG und wurde gynäkologisch untersucht. Tatsächlich konnte die erste kleine Wehe schon aufgezeichnet werden und auch der Muttermund war bereits 2 cm offen. Nun bekam ich die erste Tablette und durfte zum Wehen fördern spazieren gehen. Wie schon bei Reinars Geburt, schlenderten wir durch unsere alte Unistadt und gingen bei demselben Inder essen. Langsam setzte die Wirkung des Medikaments ein und so entschloss ich mich, nicht noch einen Kaffee trinken zu gehen, sondern direkt den Rückweg zur Klinik anzutreten. Dort musste ich wieder ans CTG. Ich hatte nun öfter Wehen und der Muttermund war 4 cm offen. Somit also wieder eine Tablette und wieder spazieren gehen. Da jetzt die Wehen rasch immer heftiger wurden, wagte ich nicht mehr das Klinikgelände zu verlassen und ging um 18°° dann auf mein Zimmer. Um 19³° schlich ich dann zum Kreißsaal. Auf dem kurzen Weg dorthin hatte ich zwei kräftige Wehen, die mich zwangen, mich schwer atmend an der Wand abzustützen. Als ich es in den Kreißsaal geschafft hatte, kam ich wie zu erwarten, natürlich wieder ans CTG. Doch zu meinem Unglauben zeichnete es dieses Mal keine Wehen auf und die Hebammen wollte mir bereits eine dritte Tablette verabreichen. Nein! Ich hatte ausreichend Wehen. War wohl ein technischer Fehler. Dann noch schnell eine Nadel legen, Labor abnehmen. Heute, hatte ich beschlossen, würde ich eine PDA haben wollen. Ob ich noch baden wolle? Ja, alles was entspannt, war mir willkommen, doch der Weg zur Wanne war für mich nun schon recht beschwerlich. Lange habe ich auch nicht gebadet, sonst wäre ich wohl auch nicht mehr aus eigener Kraft aus der Wanne gekommen. War ich froh, als ich es schließlich in den endgültigen Kreißsaal geschafft hatte. Doch verdammt, die Ergebnisse vom Labor ließen auf sich warten und somit musste ich auf die PDA warten. Irgendwie dachte ich, es würde wie bei Reinar noch Stunden so weiter gehen und war nicht bereit, dies dieses Mal wieder ohne PDA durchzustehen. Der Muttermund war zu diesem Zeitpunkt 7 cm offen und die Gynäkologin meinte, es könne sein, dass das Kind käme, bevor die PDA liege. Ich wollte ihr nicht glauben, denn 3 cm fehlten ja noch. Ich lag da, harrte der Dinge die da kamen und fing immer lauter an die Wehen zu veratmen. Irgendwann äußerte ich, so bestimmt ich noch konnte, dass sie mir doch jetzt schon mal den Rücken abkleben und den Wehenhemmer spritzen sollten. Zum Glück kamen in diesem Moment die alles entscheidenden Laborergebnisse und ich bekam meinen Wunsch erfüllt. Der Anästhesist kam, oh, den kannte ich ja noch aus meiner Zeit als Studentin. Leider klappte das PDA-stechen nicht auf Anhieb und ich bekam wieder heftige Wehen. Die zweite Dosis Wehenhemmer gab mir die Gynäkologin nur noch widerstrebend. Jetzt setzte auch die erlösende Wirkung der PDA ein. Sie saß gut und war knapp dosiert, sodass ich zwar noch alles spürte, auch Schmerzen, aber nicht mehr in der Intensität. Ich konnte mich entspannt zurücklehnen und einen Moment erholen. Dann hatte ich plötzlich zum ersten Mal einen Blasensprung, den ich bewusst wahrnahm. Das war der Startschuss für die eigentliche Geburt. Und kaum zu glauben, drei Presswehen später, Punkt 23°° Uhr war die Kleine da. 53 cm groß, 3390 g schwer und einen Kopfumfang von 35 cm. Aber was uns gänzlich erstaunte, war ihre Frisur. Sie hat dichte 3-4 cm lange, annähernd schwarze Haare und auch in sonstigen Details kann man nur sagen: Ganz der Papa!
Alles in allem war diese Geburt, die für mich bislang Beste und auch die Kleine scheint für uns perfekt zu sein. Nur meinen Herbststurm mit Gewitter habe ich nicht bekommen. Aber ich konnte mich im Krankenhaus ausreichend erholen und war froh, Abstand von zuhause zu haben. Somit konnte ich mich ganz auf die Kleine konzentrieren.
Eine Kommilitonin, die in der Nachbarabteilung arbeitet, kam dann Donnerstag nach der Arbeit noch vorbei, um als erste die Kleine zu begutachten. Freitag ging ich nach hause. Tja, und seitdem sind wir nun zu sechst. Bislang klappt alles ganz gut. Natürlich gibt es ab und zu Momente, in denen ich es schwierig finde, allen gerecht zu werden, aber auch das wird sich noch einpendeln. Momentan erdrückt Ragnar die Kleine fast mit seiner Liebe, Rune scheint relativ unbeeindruckt und macht die Sache mit sich selbst aus und Reinar ist wie erwartet unglaublich eifersüchtig. Ja, die Karten wurden neu gemischt.
Wie es uns in der nächsten Zeit ergehen wird, schreibe ich in ein paar Wochen.
Bis dahin,
Gesa