Diese Woche war ich beim Elterninformationsabend, bei einer weiteren Vorsorgeuntersuchung und im Museum.
Hallo!
Vergangenen Montag habe ich es dann tatsächlich noch geschafft, zum Elterninformationsabend der Entbindungsklinik zu gehen. Nach wenigen Minuten habe ich mich jedoch komplett fehl am Platz gefühlt. Das Publikum bestand offensichtlich in der überwiegenden Mehrheit aus Erstgebärenden mit fürsorglicher Männerbegleitung. Es war eine Gruppe von 40-50 Personen und außer mir selbst, konnte ich nur eine weitere Schwangere ohne Mann erspähen. Zunächst hielt der Klinikchef einen kurzen Vortrag, nach dem es dann in eine Fragerunde ging. In dieser Fragerunde wurde mir sooo klar, was sich mit der Anzahl der Kinder und Geburten ändert. Die meisten wollten wissen, ob sie ihr Kind direkt auf den Bauch bekämen, es noch im Kreissaal anlegen dürften, es die ganze Zeit bei sich auf dem Zimmer haben dürften, … Ich hingegen hätte mein Kind gerne zumindest sauber in einem warmen Tuch verpackt und würde es gerne auch mal nachts abgeben, denn schlaflose Nächte kenne ich zu genüge und hoffe mich nach der Geburt im Krankenhaus noch ein paar Tage erholen zu können. Ob ich es noch im Kreißsaal anlegen kann? Ja, wer will es mir denn verbieten? Da kommt doch nicht die Hebamme, entreißt einem das Kind und sagt: „Hören Sie sofort auf zu stillen. Das ist jetzt nicht vorgesehen.“ Ebenso gab es viele Fragen zur Sicherheit und was passiert, wenn …? Es ist ein renommiertes Haus der obersten Stufe, wenn die das Kind nicht durchbringen, wer dann?
Ich weiß, dass ich ein recht nüchterner Mensch bin und manche Menschen dadurch auch schon verunsichert habe, aber in diesem Fall ist es, glaube ich, tatsächlich ein ganzes Stück weit die Erfahrung, die mich mit diesem Thema anders umgehen lässt als die meisten im Publikum. In Deutschland bekommt man im Schnitt einfach deutlich weniger Kinder, in einem höheren Alter und oftmals in einem Abstand von drei Jahren, da dann das erste in den Kindergarten geht. Dies versetzt einen in die Lage, sich mit dem Thema intensiver zu beschäftigen und mehr Energie für das einzelne Kind aufzubringen. Meine persönliche Überzeugung ist allerdings, dass genau dieses den Kindern nicht immer gut tut, denn sie bekommen nicht nur alle Fürsorge, sondern in sie werden auch all die Hoffnungen gelegt. Das setzt die Kinder unter einen enormen Erwartungsdruck und lässt das gelegentliche Versagen viel schwerer wiegen. Aber das ist MEINE Meinung und es muss jeder mit sich selber ausmachen, wie er das halten möchte.
Und nun noch zur Schwangerschaft an sich. Ich war diese Woche wieder mal zur Vorsorgeuntersuchung. Da der Kindergarten Ferien hat, waren natürlich alle drei Kinder dabei. Es wurde mit uns recht lebhaft in der Praxis und ich war sehr froh, als wir nach knapp zwei Stunden wieder gehen durften. Wie erwartet haben die häufigen Senkwehen Wirkung gezeigt. Der Gebärmutterhals hat sich deutlich verkürzt, der Muttermund ist allerdings noch geschlossen. Die Kleine wiegt nun ca. 2320g. Sie sollte nach Möglichkeit noch zwei Wochen zur Reifung im Bauch bleiben, sollte es aber in nächster Zeit von alleine zur Geburt kommen, so wird man es nicht mehr versuchen aufzuhalten.
Ich hatte ja erfreulicherweise am Wochenende Besuch von meinen Eltern und meinem Bruder und wir waren am Sonntag vier Stunden im Technikmuseum. Es war für alle, bis auf meine Mutter ein hochinteressanter Museumsbesuch und wir sind entsprechend viel gelaufen.
In der Nacht von Sonntag auf Montag bekam ich dann die Quittung dafür. Von 3°° bis 5³° Uhr war ich wach und hatte eine Wehe nach der anderen. Ein sehr ungünstiger Zeitpunkt. Heute, am Montagmorgen, musste ich meinen Mann nach Mannheim zum Zug bringen, von wo er nach Hamburg zu einem Vorstellungsgespräch gefahren ist. Da er dort für eine Nacht bleibt und auch die Nachbarin zur Zeit in Urlaub ist, kann ich in den nächsten 36 Stunden keine Geburt haben. Aber Reinar kam ja auch deutlich später als von mir erwartet. Daumen drücken!
Bis nächste Woche,
Gesa