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Tagebücher aus der Schwangerschaft

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.
10. Schwangerschaftswoche

Alles noch so unwirklich!

Nach einer Fehlgeburt endlich der ersehnte positive Schwangerschaftstest. Und: der erste Heißhunger stellt sich ein - auf Thunfisch!

Nach einer Fehlgeburt im Januar und einem anschließenden Wechselbad der Gefühle, war es Ende September endlich soweit: Ich hielt den Test in den Händen und tausend Gedanken schossen mir durch den Kopf. "Hurra, wir werden Eltern!!", "Ist die Wohnung groß genug?", "Die Eltern wohnen so weit weg!", "Schaffen wir das?", "Wieso habe ich so viele Fragen?", "Bald sind wir zu dritt!!" Zum Frühstück gab es die gute Nachricht dann auch für meinen Partner... Ein Blick - okay, wir schaffen das!!

Tja, inzwischen sind einige Wochen vergangen und die anfängliche Angst, dass doch wieder Blutungen einsetzen, hat sich gelegt. Jedes Ziehen in der Frühschwangerschaft kann inzwischen fachmännisch erklärt werden (es gibt ja so viele Ratgeber!) und ein leichtes Sportprogramm habe ich auch schon wieder aufgenommen.

Trotz allem: es bleibt ein unbeschreibliches und irgendwie unwirkliches Gefühl.

Nicht zuletzt wahrscheinlich, weil ich fast keine Anzeichen einer Schwangerschaft spüre. Fast überall liest und hört man von morgentlicher Übelkeit und Schwindelgefühl - und bei mir: fast gar nichts!! Wer einmal wie ich Hormone genommen hat weiß, dass die Übelkeit und die Nebenwirkungen davon schon stark an eine "Schwangerschaft aus dem Lehrbuch" erinnern können. Davon bin ich allerdings momentan (klopf, klopf, klopf!) weit entfernt, sofern ich rechtzeitig (bevor ein flaues Hungergefühl sich breitmacht) etwas esse. Ich habe gegoogelt und geblättert: okay, es scheint tatsächlich auch ohne die morgentliche Toilettenumarmung zu gehen! Hurra!!

Lediglich einen einzigen Anflug einer Heißhunger-Attacke kann ich schon auf meinem Schwangerschaftskonto verbuchen, und die hieß: THUNFISCH!! Es fing bereits mittags mit einem leichten Appetit an, steigerte sich zu einem Verlangen am Nachmittag und war am Abend unerträglich. Die Pasta mit Tomatensoße vom Vortag wurde also üppig mit einer halben Dose Thunfisch aufgemotzt und "inhaliert" - der Rest wurde ordentlich verpackt und für den nächsten Tag im Kühlschrank geparkt.
Wahrscheinlich wissen die Schwangerschafts-Erfahrenen unter Euch, was jetzt kommt ... ja, der Rest Thunfisch wanderte am nächsten Tag direkt in den Müll - ich kann seitdem keinen Thunfisch mehr sehen, und allein der Gedanke .... nein danke!

Das erste Ultraschall in der 6. SSW war dann wirklich ein Erlebnis: Unser Nachwuchs sieht auf dem Bild tatsächlich wie eine kleine Schnecke aus! Ich hatte schon Angst, das das sichtbare Schneckenhäuschen ein dicker Bauch ist, aber meine Frauenärztin konnte mich beruhigen - es war lediglich der Dottersack. Und alles ist okay!

Mein Partner unterstützt mich, wo er nur kann. Das geht so weit, dass er sogar den leeren Einkaufskorb durch die Stadt trägt, während ich mir lediglich Gedanken machen muß, wo ich meine Hände lasse. Aber ich will mich nicht beschweren und freue mich über diese Nicht-Selbstverständlichkeiten, die so lieb gemeint sind. Wer allerdings das neue Bühnenprogramm von Mario Barth kennt, darf jetzt gerne Vergleiche ziehen und schmunzeln... wir tun es ja auch! Wir haben sozusagen "das spazierengehen für uns entdeckt"!

Und er baut mich wieder auf, wenn ich an mir selbst zweifel. So bin ich zum Beispiel letzte Woche zum Friseur gegangen, um mir meine Haare mit Naturfarben tönen zu lassen. Nach langem Hin und Her haben mich die Friseurinnen allerdings überredet, dass ich es besser "normal" tönen lassen soll. Das sei auch nicht schädlich und würde länger halten, da die Haare während der Schwangerschaft Farbe nicht so gut annehmen würden. Ich brauch jetzt wohl nicht zu schreiben, dass ich bereits am Abend in einem Ratgeber lesen mußte, dass man während der ersten Wochen auf solche Aktionen verzichten sollte und es für das Kind in der Entwicklung gefährlich sein kann .... Internet und andere Ratgeber hatten natürlich gegenteilige Meinungen und ich war verzeifelt und sauer auf mich selbst: Das hätte ich doch eigentlich wissen müssen, oder??? Zwei Tage, einige Tränen und etliche Tröstversuche meines Schatz´s später, mußte ich mir eingestehen, dass es eh nicht mehr zu ändern ist und schließlich auf keiner Tönungspackung steht "Nicht in der Schwangerschaft anzuwenden"!

Unseren Eltern wollen wir die tolle Nachricht erst Weihnachten überbringen. Warum so spät? Das hat mehrere Gründe..
Zum einen wissen sie nichts von meiner Fehlgeburt im Januar (die bereits einige Tage nach dem positiven Test stattfand, weil wir absolut nicht damit gerechnet hatten und ich spät getestet hab), und beide Eltern wohnen etliche 100 Kilometer entfernt. Aus Angst vor einem erneuten vorzeitigen "Aus", müßten wir also die gute Nachricht und ggf. auch eine schlechte Nachricht telefonisch übermitteln - das wollen wir unseren Eltern nicht antun. Was muß da in den Köpfen vorgehen, wenn man weit entfernt am Telefon sitzt...? Außerdem haben wir uns - nicht zuletzt wegen meines Alters - für eine Fruchtwasseruntersuchung entschieden. Der Termin findet kurz vor Weihnachten statt und vielleicht gibt es dann schon erste und hoffentlich positive Ergebnisse.. - und gibt es ein schöneres Weihnachtsgeschenk??

Am Montag findet aber erstmal die nächste Kontrolle mit Ultraschall statt. Ich bin gespannt, wie schnell der kleine Wurm im meinem Bauch gewachsen ist! Drückt mir die Daumen, dass alles in Ordnung ist und wir wieder eine Woche vom "unberechenbaren Ersttrimester" überstanden haben. Vorher geht es noch über´s Wochenende zum Wellness nach Potsdam - mit viel Entspannung für mich und Kuschelzeit für uns DREI :o)

Liebe Grüße eure Stefanie



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