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Tagebücher aus der Schwangerschaft von Lina

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.

39. Schwangerschaftswoche

Gedanken zur Geburt

Wann wird es soweit sein? Was kommt wohl auf uns zu? Werde ich im Krankenhaus bleiben? Wie wird es mit meiner Hebamme?

Hallo ihr Lieben!

Hoffentlich konntet ihr die Sommerwoche genießen. Bei mir stand wieder mehrfach Schwimmen, diesmal immer im örtlichen Freibad, auf dem Programm. Das tat weiterhin extrem gut, so dass ich es auch diese Woche noch versuchen möchte. Bei meinen Schwimmbad-Besuchen konnte ich übrigens auch gleich schon das Mama-Dasein üben. Da ich mich teilweise mit Freundinnen mit Kindern dort verabredet habe, habe ich viel Zeit am Babybecken verbracht oder auch mit schlafendem Baby neben mir auf der Decke, während die Mami das Geschwisterkind im Wasser bespaßt hat. Am Abend war ich dann allerdings immer ziemlich platt.

Neu ist bei mir seit Dienstag ein Druckgefühl auf die Symphyse, das im Laufe des Tages, vor allem wenn ich viel gegangen oder gestanden bin, zunimmt. Am Abend kann ich manchmal nicht mehr richtig auf einem Bein stehen, was das Hose an- und ausziehen ziemlich erschwert. Handelt es sich etwa um eine Symphysenlockerung? Nach einem Tag wie gestern, den ich hauptsächlich auf der Couch liegend verbracht habe, sind fast gar keine Beschwerden vorhanden. Von regelmäßigen Wehen fehlt weiterhin jede Spur.

Meinem Frauenarzt habe ich bei meinem Termin am Mittwoch gleich von den Symphysenbeschwerden erzählt, wobei er nicht näher darauf einging. Er hat aber per Ultraschall nach dem Muttermund geschaut, allerdings ergab der Befund noch keinerlei Anzeichen auf eine baldige Geburt - er war bei fast 5 cm und fest verschlossen. Mit der Versorgung des Babys scheint noch alles gut, also noch ausreichend Fruchtwasser, Plazenta noch ohne Kalk und Durchblutung von Nabelschnur, Plazenta und Uterus unauffällig. Die Maus wurde auf ca. 3300 g geschätzt. Der Kommentar vom Doc dazu war, dass sie weder besonders klein sei, aber auch nicht zu groß. Im CTG waren erneut keine nennenswerten Wehen mehr zu sehen, so dass ich diesmal sogar die offizielle Aufforderung zu Spaziergängen und Schwimmen bekommen habe. Das Magnesium habe ich übrigens bereits vor ca. 3 Wochen abgesetzt und ich finde es sehr erstaunlich, dass sich ohne Magnesium weniger in meinem Uterus tut, als mit! Bereits diese Woche Freitag, das sind dann 4 Tage vor dem errechneten Termin, soll ich erneut zum Frauenarzt.

Die Spannung wann es nun tatsächlich losgeht mit der Geburt, steigt natürlich täglich. Aber gleichzeitig fühle ich mich gelassen und denke mir, dass ich bereit dafür bin. Mich täglich mental auf die Geburt vorzubereiten hilft sicherlich, zusätzlich sind nun die Kurswochenenden von meinem Mann geschafft. Er hat die kleine Maus trotzdem gebeten erst ab dem 30. August zu kommen, da er am 27. noch einen Prüfungstermin hat und am 29. wieder Unterricht (allerdings nur wenige Stunden) und sein Geburtstag anstehen. Ob sie auf ihren Papa hört, darf die Maus natürlich selbst entscheiden. Allerdings ist der Papa aktuell auch noch erkältet - ich zum Glück nicht, toi, toi, toi - so dass es vielleicht besser ist wenn sie noch ein paar Tage wartet. Nicht, dass sie meinen Mann wegen Angst vor Corona dann das Krankenhaus nicht betreten lassen :(

Anfragen, ob es denn schon so weit sei, habe ich zum Glück noch kaum bekommen, bzw. haben die meisten meiner Freunde so viel Feingefühl und erkundigen sich nach meinem Wohlergehen und nicht nach der Geburt. Meine Eltern bekommen hingegen wohl schon ständig diese Frage von der Verwandtschaft gestellt und ich bin sehr froh darüber, dass bei ihnen und nicht bei mir nachgefragt wird. Das könnte mich nämlich tatsächlich stressen!

Etwas frustriert war ich letzte Woche, als ich mit meiner Nachsorgehebamme telefoniert habe - ich habe nochmal nachgefragt bei ihr bezüglich ambulanter Geburt. Irgendwie ist sie weiterhin gar nicht begeistert von der Idee und kann nicht nachvollziehen, warum ich vielleicht bei den aktuellen Besuchsregelungen und fehlender Möglichkeit ein Familienzimmer zu buchen, nicht im Krankenhaus bleiben möchte. Außerdem teilte sie mir mit, dass sie den Stoffwechseltest nicht mache, das müssen dann der Kinderarzt übernehmen. Das i-Tüpfelchen war aber, als sie mir sagte, dass bereits Anfang September teilweise ihre Vertretung kommen müsse, da sie noch eine Fortbildung gebucht habe. Leider fühle ich mich nun in meinem initialen Bauchgefühl über sie bestätigt, kann aber wohl nichts mehr an der Situation ändern. Eigentlich hatte sich das negative Bauchgefühl nach dem live-Kennenlernen von ihr ja auch gelegt, ist nun aber wieder voll da.

Das Telefonat führte dazu, dass ich jetzt doch darüber nachdenke, nach der Geburt im Krankenhaus zu bleiben, selbst wenn alles gut geht. Das hätte zumindest auch den Vorteil, dass das Kennenlernen die ersten Tage ungestört von sonstigen Besuchen wäre. Von meinen Ängsten vor meiner Ankunft zu Hause und der Zeit im Wochenbett hatte ich ja bereits berichtet. Mal schauen, wie wohl ich mich dann im Krankenhaus fühle. Da eine Geburt ja insgesamt nicht wirklich planbar ist - die letzten beiden Geburtsberichte aus meiner Geburtsvorbereitungskurs-Gruppe erzählten zum Beispiel von Kaiserschnitten statt der gewünschten Hausgeburten, da sich trotz Blasensprung jeweils der Muttermund nicht öffnen wollte - versuche ich diese Entscheidung einfach auf mich zukommen zu lassen.

Heute Abend kommt tatsächlich noch mein Bruder mit Freundin auf Besuch, was ich allerdings so konkret erst seit Samstagabend weiß. Sie wollen 2 Nächte bleiben. Da ich jedoch gerade kein Auto habe - das Auto meines Mannes ist in der Werkstatt und er benutzt meines - ist für den Besuch gar nicht eingekauft. Aber ich habe mich für auswärts Abendessen heute und Frühstücken / Brunchen gehen sowie gemeinsames Einkaufen morgen entschieden. Mein Bruder hat schließlich auch betont, ich solle mir bloß keinen Stress machen und hat sogar angeboten zu kochen.

Ich wünsche euch eine wunderschöne Woche,
Eure Lina - mit Bauchmaus, die gerade mühsam ihren Rücken von rechts nach links dreht, was zu riesigen Beulen in meiner Bauchdecke führt ;)



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Kommentare von Lesern:

Lina aus Traunstein31.08.2020 14:48

Lieber Gast,
vielen Dank für deinen Input zum Thema ambulante Geburt und auch für das Teilen deiner persönlichen Erfahrung. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass gerade im Moment fast täglich Diskussionen in der Klinik zu diesem Thema zu führen sind. Und die Punkte die du nennst, sind durchaus einleuchtend.
Allerdings finde ich schon auch, dass man die Frauen verstehen sollte, dass unter aktuellen Coronaregelungen (die ja je nach Klinik stark variieren), vermehrt der Wunsch entsteht schneller nach Hause zu gehen, damit man sich auch als Familie kennenlernen darf und Unterstützung durch den Partner erfährt. Leider kenne ich nämlich auch mehrere Fälle von Frauen, die in der Coronazeit entbunden haben und die meiste Zeit im Krankenhaus völlig allein gelassen wurden mit Baby, der Partner durfte aber maximal 1h täglich auf Besuch kommen. Personalmangel spielte da sicherlich eine Rolle.
Zumindest für mich käme eine ambulante Geburt auch nur in Frage, wenn die Geburt gut verlaufen ist und wenn ich merke, dass das Kind fit ist und das Stillen gut klappt. Dass man eine Nachsorgehebamme und einen Kinderarzt braucht, die mit im Boot sind, ist mir dabei völlig bewusst.
Meine Entscheidung dazu wird auf jeden Fall spontan fallen. Aber danke, dass du mir die Vorteile vom Verbleib im Krankenhaus nochmal bewusster gemacht hast.
Alles Gute!
Lina

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Gast, 25.08.2020 01:20

Hallo Lina,
ich selbst bin Kinderärztin, habe drei Kinder (spontan in der Uniklinik entbunden!!!), mache gerade Neoweiterbildung und wundere mich gerade über deine Aussage zu deiner Hebamme. Diese Diskussionen über das Thema ambulante Geburt führe ich beruflich gefühlt fast täglich, aber es gibt auch noch andere Aspekte, die zu berücksichtigen sind ( U2 stressfrei erledigt in der Klinik, Herzfehlerscreening, NG Infektionen, die ambulant leichter übersehen werden (je nachdem, ob eine Kinderklinik dabei ist oder nicht. ). Vielleicht trete ich dir mit diesem Kommentar zu nahe, aber ich habe das Gefühl, dass man immer die maximale Sicherheit möchte, aber gewisse Untersuchungen dann doch nicht in dem gewünschten Rahmen stattfinden können. Deine Hebamme hat nicht ganz Unrecht. Ich selbst hatte bei jedem meiner Kinder eine nachsorgendeHebamme und ich habe mich ehrlicherweise beim 2. Kind vor der U2 entlassen, was keine gute Erfahrung war, so dass ich beim 3.Kind bis zu U2 stationär war. Ich wünsche dir alles Gute für eine gelungene Geburt!!!

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In diesem Beitrag geht's um:

ambulante Geburt, Symphysenlockerung, Nachsorgehebamme