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Tagebücher aus der Schwangerschaft von Lina

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.

30. Schwangerschaftswoche

Bitte backe noch ein bisschen weiter!

Viele Besuche, Babyausstattung, aber leider auch wieder ein neuer Grund zur Beunruhigung durch den Termin bei meinem Frauenarzt.

Hallo ihr Lieben,

ich hoffe, ihr hattet eine schöne Woche! Bei mir war es eher durchwachsen. Nachdem am Anfang der Woche so langsam die Ruhe in meinen Kopf zurückkehrte - wir besuchten sogar meinen Opa in Österreich, was insgesamt 5 Stunden Autofahrt an einem Tag bedeutete - kam am Mittwoch mein Frauenarzttermin...

Diesmal war erstaunlich viel los in der Praxis. Nachdem wieder Blut abgenommen, mein Gewicht bestimmt und mein Urin kontrolliert wurden, wurde auch ein CTG geschrieben. Dabei habe ich versucht zu meditieren. Die Kleine hat mich während der kompletten Untersuchung getreten. Als ich endlich zum Arzt kam, fing dieser gleich davon an, dass im CTG leichte Wehentätigkeit zu sehen sei und ob ich denn davon nichts merken würde. Klar, mein Bauch wird immer mal wieder hart, tut er ja schon seit ca. der 16. oder 17. Schwangerschaftswoche, aber während des CTGs wäre mir das nicht aufgefallen. Da war eigentlich nur das sehr muntere Kind zu spüren. Mein Frauenarzt beschloss also gründlich nachzuschauen, ob denn sonst irgendetwas auffällig sei. Glücklicherweise war der Muttermund weiterhin verschlossen und bei über 4 cm Länge. Auch die Durchblutung der Gebärmutter, die Plazenta und die Versorgung des Kindes waren unauffällig. Es gab also weiterhin keinen Hinweis auf die Blutungsursache und zum Glück auch keine Anzeichen im Ultraschall, dass sich die Geburt bereits ankündigen würde. Der Ultraschall vom Kind kam meiner Meinung nach, dieses Mal etwas zu kurz, aber der Doc war auch irgendwie gestresst weil so viel los war. Die Entwicklung war aber zeitgemäß und die Kleine wurde schon auf stolze 1500 g geschätzt. (Ich wiederum habe bereits 10 kg zugelegt.)

Den Termin nutzte ich auch um ein paar Fragen zu stellen. Zum Einen hatte ich gehört, dass die Diphterie-Tetanus-Polio-Pertussis-Impfung im dritten Trimester empfohlen wird um dem Baby einen idealen Nestschutz zu geben. Davon wusste der Doc noch nichts, wollte sich aber für mich bis zum nächsten Mal schlau machen. Zum Anderen wollte ich eigentlich noch eine Befreiung von der Maskenpflicht, das hat aber irgendwie wohl den zeitlichen Rahmen gesprengt. Ich erhielt aber die Erlaubnis die Maske bei ihm in der Praxis wegzulassen. Wir unterhielten uns dabei auch kurz über Masken bei der Geburt. Der Doc, dem noch gar nicht bewusst war, dass die Kliniken das zum Teil so handhaben, war ganz entsetzt darüber. Er riet mir dann zu einer Geburt in meiner Wunschklinik, wodurch er gleich eine weitere Frage meiner Liste beantwortete - nämlich ob gegen eine Geburt dort irgendetwas spräche. Gleich am nächsten Tag habe ich mich übrigens auch in dieser Klinik angemeldet. Leider darf man den Kreißsaal aktuell nicht besichtigen und das Vorgespräch findet dann Anfang August nur telefonisch statt. Mir wurde aber zumindest bestätigt, dass man bei ihnen ohne Maske entbinden darf. Das empfinde ich als erheblich Erleichterung.

Bezüglich des weiteren Vorgehens hinsichtlich der Wehentätigkeit hätte ich mir etwas konkretere Anweisungen von meinem Arzt gewünscht. Er hat mir zwar den Ausdruck vom CTG zum Ende des Termins extra noch gezeigt und erklärt - scheinbar waren die Wehen nur schwach, aber regelmäßig vorhanden. Auch soll ich neben dem Magnesium jetzt auch noch Bryophyllum nehmen. Und falls ich noch gearbeitet hätte, hätte er mich wohl krank geschrieben. Aber sonst habe ich keinerlei spezielle Verbote erhalten und er will mich auch erst in 4 Wochen wiedersehen. Natürlich dürfte ich mich jederzeit früher melden, wenn irgendetwas auffällig sei.

Auf dem Heimweg aus der Praxis merkte ich leider wie mein bis dahin wiedergewonnenes Vertrauen, dass mit der Schwangerschaft weiterhin alles gut sei, schwand. Plötzlich bemerkte ich wie mein Bauch ständig hart wurde - bei jeder Streck- oder Hebebewegung, bei langen Stehen, Sitzen oder Gehen, aber auch einfach so im Liegen fiel mir das auf. Und auf einmal meinte ich auch, das es irgendwie nach unten zog. Hinzukam, dass mein Papa am Vortag eine echt doofe Diagnose bekommen hat und seither im Krankenhaus war, wo er bereits am ersten Tag operiert wurde. Darüber war ich natürlich noch zusätzlich besorgt. Ich war mir also gar nicht sicher, wie viel von dem was ich da wahr nahm meine Psyche war, bzw. ob die Symptome nicht auch durch den Stress kämen. Gerne hätte ich die liebe Hebamme vom Geburtsvorbereitungskurs zu den vorzeitigen Wehen befragt, jedoch fiel der Kurs aufgrund einer Geburt aus.

Da meine älteste Schulfreundin, die ich im Mai in Dänemark besuchen wollte, gerade zu Besuch bei ihrer Familie in Deutschland ist, entschied ich trotz meiner Symptome am Donnerstag zu ihr zu fahren. Die Ablenkung tat definitiv gut, wobei ich auch dort immer wieder meinen hart werdenden Bauch bemerkte. Trotzdem ging ich mit ihr und ihrer Familie eine größere Runde spazieren und verbrachte Zeit mit ihrem großen Sohn auf dem Spielplatz. Den 4 Monaten alten Kleinen nahm ich auch auf den Schoß, trug ihn aber nicht herum. Am Abend zu Hause fühlte ich mich dann schon deutlich besser. Meinen Bauch bemerkte ich nicht mehr ganz so oft und das Ziehen nach unten war ganz verschwunden.

Am Wochenende stand endlich das lang ersehnte Treffen mit meiner besten Freundin an. Da sie uns bei dem Treffen auch ihre Babysachen leihen wollte, fuhren wir zu ihr statt umgekehrt. Die 3-stündige Fahrt konnte ich einigermaßen gut aushalten, wobei ich gegen Ende schon merkte, wie der Bauch wieder oft hart wurde. Das legte sich nach der Ankunft glücklicherweise sehr schnell. Die Zeit dort war wirklich schön. Ihre kleine zweijährige Tochter war sofort wieder ein großer Fan von mir und wollte permanent mit mir spielen. Es war so süß wie viel sie schon redete! Trotzdem blieb auch genug Zeit um mich mit meiner Freundin auszutauschen. Thematisch ging es in unseren Gesprächen viel um Geburt und Leben mit Kind. Meine Sorge, dass es zu einer Frühgeburt kommen könnte schwand allmählich und bis auf erneutes hart werden des Bauches bei einem, wohl zu langen, Spaziergang am Samstag sowie am Ende der Rückfahrt am Sonntag, bemerkte ich keinerlei Auffälligkeiten mehr. Das lange Gehen am Samstag führte zusätzlich zu starken Schmerzen im Iliosakralgelenk, so dass ich das nun bis zur Geburt eher meiden werde.

Aktuell fühle ich mich wieder gut und vertraue darauf, dass die Kleine noch ein wenig weiter “bäckt”. Daher habe ich es mir am gestrigen Montag auch zugetraut gleich noch zu meinen Eltern zu fahren. Mein Papa wurde am Samstag aus dem Krankenhaus entlassen und ich wollte ihn gerne sehen. Dank Stau war die Autofahrt grenzwertig lang und ich musste sie, im Gegensatz zu den meisten anderen Besuchsfahrten der letzten Woche, alleine meistern. Aber mit kurzer Pause ging es dann schon. In erster Linie war es mein Rücken der am Ende der Fahrt zickte.

Ansonsten kann ich euch noch berichten, dass meine Verdauung unter dem höher dosierten Magnesium endlich wieder besser funktioniert. Danke an dieser Stelle auch an die hilfreichen Leserkommentare! Außerdem hat sich meine Babyausstattung nun deutlich vermehrt. Von meiner besten Freundin habe ich einige Bodies und Strampler sowie Schlafsäcke geborgt bekommen. Darüber hinaus hat sie uns ihren Badeeimer, die Babytrage und einen Spielebogen geliehen. Meine Freundin aus Dänemark hatte zufällig alle Babysachen aus denen ihr Kleiner rausgewachsen ist nach Deutschland mitgebracht und hat mir gleich den ganzen Koffer mit 17 kg mitgegeben. Daraus habe ich mir nun auch einige Bodies, Strampler, Hosen und Oberteile in den Größen 56, 62 und 68 ausgesucht. Ihr jüngere Schwester plant auch demnächst Kinder, ist aber noch nicht schwanger, also kann ich mir die Sachen bis dahin ausleihen. Ich finde es gerade total praktisch, dass so viele von meinen Freundinnen schon Kinder haben, da wir nun wirklich schon viele Sachen, die ich kaufen wollte, geborgt bekommen haben. Nun fehlen in erster Linie noch der Kinderwagen sowie Produkte die man zum Wickeln und zur Babypflege so braucht, dann ist die Erstausstattung komplett.

Ich freue mich jetzt auf ein paar entspannte und laut Wetterbericht sonnige Tage bei meinen Eltern. Mein Bauch macht mir zum Glück gerade einen entspannten Eindruck in dem ein fröhlich turnendes Kind wohnt.

Sonnige Grüße und bis nächste Woche,
Eure Lina


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Anke (kidsgo-Tagebuch-Betreuerin)

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In diesem Beitrag geht's um:

CTG, vorzeitige Wehen, Anmeldung zur Geburt