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Tagebücher aus der Schwangerschaft

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.
28. Schwangerschaftswoche

Autsch...!!!

Hallo...

Da denkt man es wird etwas ruhiger!!! Pustekuchen, dann macht man sich den Ärger eben selbst!

Mir geht es eigentlich sehr gut, aber mein Bauch wird recht häufig hart und ich weiß nicht genau, was es ist... nachdem mein Frauenarzt leichte Wehentätigkeit festgestellt hatte, möchte ich nicht unbedingt noch mehr Aufregung verbreiten und beobachte erst einmal wie häufig diese „Beschwerden“ auftreten... Ich weiß zwar nicht genau wie sich Wehen anfühlen müssen, aber ich denke, wenn es ernst werden sollte, dann merke ich es mit Sicherheit.

So, nun zu meinem selbst gemachten Ärger:
Ich hatte diese Woche ausnahmsweise keine festen Termin beim Arzt und wollte die Tage mit Schwimmen und Spazieren gehen gestalten... aber meine eigene Schusseligkeit hat mir einen Strich durch meine Rechnung gemacht. Ich war mit meinem „Superauto“ unterwegs und habe hier und da bei Verwandten gebrauchte Kleidung bekommen. Ich präsentierte die Klamotten stolz meiner Schwester auf der Baustelle, da findet man sie eigentlich immer. Und wollte vor dem Grillen unbedingt noch duschen. Denn ich habe im Moment das Gefühl, dass ich übermäßig schwitze...
Ich setzte mich also in mein Auto und fuhr nach Hause. Ich überlegte wie ich die Sachen am besten in meine Wohnung bringen sollte, und dass ich alles noch einmal durchwaschen muss.
Ich war wohl so in meine Gedanken vertieft, dass ich die Autotür öffnete und beim Zuwerfen vergessen hatte, meinen Daumen aus der Tür zu ziehen.
Fragt mich nicht wie?
Im ersten Moment starrte ich meinen Finger an und dachte, dass ich Glück gehabt habe muss... es tat nämlich gar nicht weh! Doch bei genauerer Betrachtung meines Daumens begannen die Schmerzen... die Farbe des Fingers wechselte in einer extremen Geschwindigkeit und die Schmerzen waren fast unerträglich...
Da stand ich nun allein vor meiner Wohnungstür – den rechten Daumen anstarrend – und versuchte die Tür zu öffnen...
Diese Schmerzen waren so schlimm... ich rannte zum Waschbecken und ließ kaltes Wasser über den Finger laufen...bzw. war es nicht möglich direkt über den Nagel prasseln zu lassen, weil selbst die Kälte schmerzte...
Ich wusste, dass meine Eltern nicht zu Hause waren, meine Schwester war auf dem Bau, also konnte ich niemanden erreichen. Ich rief den Papa des Babys an. Er beruhigte mich. Ich habe mich dann mit einem Kühlkissen auf mein Sofa gelegt und versucht durchzuatmen. Der Nagel war dunkelblau angelaufen, der Finger war heiß und puckerte.
Ich fuhr ungefähr eine Stunde später, natürlich nicht frisch geduscht, dafür mit verheulten Augen und einem dicken Finger, zur Baustelle zum Grillen.
Nachdem alle meinen Daumen betrachtet hatten und schlaue Kommentare abgelassen hatten, wann der Nagel abfallen wird, haben wir lecker gegrillt.
Die Nacht habe ich ausnahmsweise nicht wegen des „Wackersteins“ in meinem Bauch nicht schlafen können, sondern wegen meines heißen Daumens. Der Kleine war während der ganzen Aufregung recht ruhig, er klopfte ab und zu von innen an die Bauchdecke als wollte er sagen: „Mama, beruhige dich. Alles wird wieder gut!“

Als ich dann am Sonntag zur Baustelle kam, um einmal zu schauen, was so passiert, erschrak meine Schwester und sagte, dass ich lieber zum Arzt gehen sollte, um den Finger untersuchen zu lassen, er sei doch ganz schön dick geworden.
Ich ging also zum Notdienst und präsentierte meinen Daumen. Der Arzt meinte, dass man den Nagel anbohren könne, um den Druck unter ihm abzulassen, aber er hätte dazu kein Werkzeug. Außerdem meinte er, dass er vielleicht gebrochen sei.

Ok, Nagel anbohren, ein gebrochener Finger... !!! es hätte nicht besser kommen können! Ich bekam einen Verband mit einem kühlenden Sportgel und konnte wieder nach Hause fahren.
Aber ich sollte doch ins Krankenhaus fahren, wenn es nicht besser würde.
Toll, da war ich beim Notdienst und war nicht schlauer als vorher!

Ich beschloss am nächsten Tag ins Krankenhaus zu fahren und den Finger genau untersuchen zu lassen... mit der Panik im Hinterkopf, dass sie den Nagel aufbohren würden.
Ich hielt mit meiner Hebamme Rücksprache, dass ich den Daumen auf keinen Fall röntgen lassen werde. Da es sich um das oberste Glied des Daumes handelte, hätten sie eh nicht mehr machen können als den Daumen ruhig zu stellen.

Ich meldete mich also bei der Notfallambulanz und wartete... und wartete...
Dabei ist mir aufgefallen, dass viele Menschen nicht hilfsbereit sind und eher eigennützig denken.... Es ist nicht zu übersehen, dass ich schwanger bin und einen ziemlich großen Bauch habe. Es waren alle Sitzplätze im Warteraum belegt. Niemand hielt es für nötig mir einen Sitzplatz anzubieten, dazu kam eine schreckliche Raumluft.
Es stank in diesem Wartesaal, aber da alle einen Sitzplatz hatten und einige standen, bestand die Gefahr, dass wenn man die Tür zur Terrasse öffnete, der eigene Sitzplatz wieder belegt war.

So saßen alle in ihrem eigenen Mief. Ich stellte mich an die Tür und öffnete sie. Viele Gesichter sahen mich erleichtert an. Sie freuten sich über die frische Luft und nickten mir freundlich zu. Kann das denn möglich sein, dass alle zu bequem waren, die Tür zu öffnen... ich verschwendete keine Gedanken mehr daran und wartete, auf meinen Namen...
Ca. 1.5 Stunden später wurde ich aufgerufen, ich saß zu der Zeit auf der Terrasse, hatte meine Beine hochgelegt und schrieb nette Textnachrichten. Der Krankenpfleger kam raus, grinste mich an und fragte, ob ich denn mitkommen möchte oder ob ich die Entbindung erst abwarten wollte. Hahaha...
Ich ging mit und das erste was er machte:
Er bohrte Löcher in meinen Nagel. Ich dachte, um das Wundwasser und das Blut abzulassen, würde man „ein“ Loch bohren, aber nein, da es ja nun 2 Tage her war, musste er mehrere Löcher bohren und es waren am Ende 8!!!
Ob der Daumen gebrochen ist oder nicht, das weiß ich nicht, denn ich habe ihn nicht röntgen lassen.
Ich bin mit meinem durchlöcherten Daumennagel wieder nach Hause gefahren. 2 Tage später bei der Kontrolle war alles in Ordnung. Es steht fest, dass der Nagel abfallen wird.

So habe ich meine eigentliche „arztfreie“ Woche mit drei Terminen im Wartezimmer füllen können. Mittlerweile habe ich den Verband angenommen, trage aber immer ein dickes Pflaster über den Daumennagel, weil ich den Nagel selbst einfach ekelig finde, und damit ich nirgends hängen bleibe, denn dass wäre wieder sehr schmerzhaft.

Also ging ich diese Woche nicht ins Schwimmbad wie ich es mir vorgenommen hatte, sondern lag auf dem Sofa rum und tat gar nichts.

Als ich die Hebamme anrief, erzählte ich ihr, dass mein Frauenarzt Wasser bei mir festgestellt hatte. Sie riet mir, soviel Salz wie geht zu mir zu nehmen. Das war quasi das Gegenteil zu dem, was der Arzt sagte.
Ich freute mich und entschloss mich, das Salz nicht zu reduzieren, sondern ganz normal wie bisher zu würzen.

So... für die kommende Woche habe ich mir vorgenommen, den Bruder meines „Freundes“ anzusprechen, ob er noch etwas für das Baby hat.
Ich lasse mich überraschen...

Bis nächste Woche... hoffentlich mit keinen schusseligen Zwischenfällen... ;-)

*biene*



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