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Tagebücher aus der Schwangerschaft

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.
14. Schwangerschaftswoche

Ein wunderschöner Tag

Große Gefühle, kleine Gefühle, viele Gefühle auf allen Seiten.

Erst mal muss ich jetzt endlich beiden Tagebuchschreiberinnen vor mir zur Geburt ihrer Babys gratulieren! Ich freue mich, dass sie wohlbehalten angekommen sind und ihr jetzt kuscheln könnt.
Komisch, dass ich wohl die Nächste hier in der Reihe sein werde, die ihr Baby im Arm halten darf.

Als ob das Schreiben meines letzten Beitrages und das Geheule übers Wochenende etwas geheilt hätten, ging es mir Montag und Dienstag ziemlich gut. Auch das Magnesium scheint eine nicht zu verachtende Wirkung auf meine Nerven zu haben. Ich war tatsächlich ausgeglichener und konnte die Launen der Nusstorte mit etwas mehr Geduld begleiten.

Mein lieber Schatz ist gerade sehr eingespannt, sodass ich im Moment weitestgehend auf seine Hilfe verzichten muss und wir uns kaum sehen. Am Wochenende kuschelte er sich zu mir und wir haben geredet und er hat selber gefragt, ohne zu wissen, was ich hier geschrieben hatte, ob er mich mal wegschicken muss in den Urlaub. Für ein Wochenende. Er würde das schon irgendwie hinkriegen und wenn er die ganze Nacht mit der Nusstorte auf dem Arm rumläuft. Irgendwann muss er ja schlafen. Auch das hat mir sehr geholfen. Ich überlege mir hier was. Und freue mich echt auf die nächste Woche, wenn er wieder mehr Zeit für uns hat.

Am Mittwoch, nachdem die erste Tageshälfte sehr bescheiden war, trudelte mit der Post ein Umschlag von kidsgo ein. Liebe Barbara auch hier noch mal ein ganz herzliches Danke für eine CD mit Babyliedern aus aller Welt und einer Karte voll lieber Worte. Diese Lieder zwingen einen regelrecht dazu zu entspannen und langsamer zu machen. Sehr merkwürdig, aber hilfreich.

Ein großer Stein ist mir vom Herzen gefallen, als sich meine Freundin meldete, dass die OP ihrer Tochter gut verlaufen ist. Sie und die Nusstorte sind fast am selben Tag geboren und ich habe aus verschiedenen Gründen sehr mitgefiebert, ob alles gut geht. Das hat mich wohl auch sehr belastet. Nun sind sie schon entlassen und können sich Zuhause von OP und Anspannung erholen.

Die Bewegungen des Babys spüre ich irgendwie nicht mehr. Gleich setzen natürlich wieder Sorgen ein. So langsam freue ich mich doch auf die Zeit, wenn man es deutlich spüren kann und so einen Indikator hat, ob's ihm gut geht. Auch auf den Ultraschall freue ich mich jetzt, weil ich doch langsam wissen möchte, ob alles richtig angelegt und entwickelt ist.

Meine Laune ist nach wie vor etwas schwierig. Leider scheint doch wieder eine tränenreiche Zeit zu kommen. In der Schwangerschaft mit der Nusstorte hatte ich das extrem. Ich bin manchmal einen ganzen Tag im Bett unter der Decke geblieben und habe geheult. Die ganze Welt war mir zu viel und nur unter der Bettdecke konnte ich es aushalten. Ruhe finden. Ich hoffe, so schlimm wird es diesmal nicht. In dieser Phase habe ich gelernt, dass Weinen auch eine Form von Stressabbau ist. Ich hatte dazu einen sehr guten Artikel gelesen, den ich nun leider nicht mehr wieder finde. Aber er erklärte mir, dass ich nicht verrückt bin und es sogar eine gesunde Reaktion meines Körpers ist. Nachweislich werden Stressstoffe vom Körper über die Tränen ausgeschieden. Daher nehme ich es hin und hoffe, dass mein Körper das zu viel an Stress automatisch reguliert bekommt, bis ich selber die Umstände angepasst bekomme. Zur Zeit reicht ein nachdenken über Gefühle aus, egal welcher Art, um meine Schleusen zu öffnen. Sei es die Überlegung, wie sehr ich meine Kinder liebe, ich mich über jemanden ärger, ich meinen Opa vermisse, der vor zwei Jahren verstorben ist, oder oder.

Ich brauche eine große Harmonieblase. Selbst Actionfilme kann ich nicht mehr gut gucken. Zum Leidwesen vom Schatz. Die "alten" Filme mit den langsamen Szenenwechseln, ruhigen Erzählsträngen und ohne viel Geflimmer kann ich gut gucken. Konflikte, starke Gefühle und viele Menschen kann ich in meinem Umfeld zur Zeit nicht gut vertragen. Irgendwie spüre ich die Gefühle von anderen, ohne dass sie mir darüber etwas sagen. Auch dafür brauche ich Ruhe um mich, um zu merken, was eigentlich meine Gefühle sind. Das würde auch erklären, warum mich bei den Ausbrüchen der Nusstorte selbst so eine schwer kontrollierbare Wutwelle überrollt. Wenn das von ihm kommt, ist es kein Wunder, dass er dabei Regulationshilfe braucht. Aufgefallen ist mir das, als die Nusstorte müde wurde. Über mich legte sich plötzlich eine bleierne Müdigkeit. Meist im Auto. Wenn er eingeschlafen war, war ich sofort wieder putzmunter. Ich musste nicht mal nach hinten gucken, um zu wissen, dass er eingeschlafen war.

Und falls sich hier jemand wundert, warum ich nie von der Schwangerschaft mit dem Ninja schreibe ... Tja, das war so eine Schwangerschaft aus der Werbung. Am Anfang war ich sehr müde und hatte plötzlich auftauchende, heftige Dehnungsschmerzen, die mir die Luft wegbleiben ließen. Zum Ende hatte ich Sodbrennen, dass ich kein Toast mit Erdbeermarmelade mehr essen konnte und zum Schluss hatte ich absolut keine Lust mehr. schwanger zu sein und war leicht verzweifelt wann er endlich kommt. Er hat den Termin aber auch bis zuletzt ausgereizt, während der Arzt schon Wochen vor Termin meinte, es könne jetzt jederzeit losgehen. Das war's. Ich bin mit 9 Monatsbauch stracks in den vierten Stock gelaufen. Heute Schnaufe ich wie ne Lokomotive, wenn eine kleine Steigung kommt. Ich war energiegeladen, habe jeden Tag Schwangerschaftsyoga gemacht, hatte tolle Haut und Haare. Mir ging's einfach super. Das war schön und so hätte ich diese Schwangerschaft am liebsten auch. Aber naja, anderes Kind, andere Schwangerschaft ...

Am Donnerstag mussten die Nusstorte und ich Zuhause bleiben. Ihm ging's nicht gut. Seit Sonntag Nacht hat er Hustenanfälle, die jetzt auch über den Tag sind und dann kam Mittwoch noch leichtes Fieber. Er war sowieso unausstehlich den Tag. Am Donnerstag - ohne Witz - war dieses Kind der reinste Engel! Wir haben uns nicht einmal gestritten. Kein Wutanfall. Ich weiß immer noch nicht was passiert ist. Aber es war so ein schöner Tag! Ich habe die Nusstorte ausschlafen lassen und dann haben wir Frühstück gemacht. Danach haben wir zusammen den Tannenbaum abgeschmückt. Ja, der stand noch bei uns im Wohnzimmer. Bei uns ist die Weihnachtszeit bis 2.2. Maria Lichtmess. Wir sind also nicht ganz so spät dran wie die meisten jetzt denken mögen ... Meist wandeln wir ihn im Januar allerdings in einen Schneebaum um.
Jedenfalls war es super schön. Zwischendurch haben wir immer wieder ein Buch gelesen. Dann hatte er wieder Hunger und nach dem Essen sind wir Mittagsschlaf machen gegangen. Das war das einzige, was schief lief - direkt nachdem ich rausgegangen bin (den Mittagsschlaf machen wir immer in seinem Zimmer im Bett, damit er das als normalen Schlafort für sich kennenlernt) ist er wach geworden. Ich war selber aber so müde, dass ich ihn nicht nochmal in den Schlaf stillen wollte. Zum Glück war der Schatz dann da, hat ihn genommen und ihn dann später zu Oma und Opa gebracht. Er war so gut drauf und ist so gern bei Ihnen. Da haben wir's trotz leichtem krank sein gemacht. Als ich ihn abends abholte rannte er dann mit einem "hu ha hu ha hu ha" den Bürgersteig lang nach Hause. Wir werden morgen also wieder zur Arbeit gehen. Die Großeltern sagten auch, was für ein lieber Junge er gewesen wäre. Ich trau mich gar nicht es zu denken - ist der Entwicklungsschub vorbei?

Die nächsten Tage gab es immer mal wieder Konflikte, aber sie scheinen sich leichter lösen zu lassen und die Nusstorte ist für Situationserklärungen empfänglicher. Wir trinken jetzt beide abends einen Kräuteree für übersensible Kinder und das scheint uns beiden sehr gut zu tun.

Frau Übelkeit ist leider wieder da. Ich habe null Appetit. Meine Brüste fangen an weh zu tun, bzw. sind sehr berührungsempfindlich. Beim Stillen tut es anfangs sehr weh, legt sich zum Glück aber kurz nach dem Andocken. Müde bin ich auch ständig. Die Nachtruhe reicht nicht. Ich muss mich mit der Nusstorte mittags zusammen hinlegen und schlafe dann auch nochmal 1-2 Stunden. Könnte aber eigentlich bis abends durchschlafen. Und ich muss ständig pullern. Kopfmäßig komme ich immer noch nicht in dieser Schwangerschaft an. Dabei habe ich nun wirklich mehr als genug Symptome.

Nächste Woche hat der Ninja Geburtstag und die Hebamme kommt wieder vorbei. Da freue ich mich drauf.

Ich hab euch noch ein Bild von der Minitreppe angehängt, über die die Nusstorte jetzt immer in unser Bett kommt, anstatt von mir gehoben zu werden. Das klappt richtig gut und er liebt es so selber rein krabbeln zu können.

Euch wünsche ich eine schöne Woche.

Tagebuch Anna

Tagebuch Anna

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