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Tagebücher aus der Schwangerschaft

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.
31. Schwangerschaftswoche

Auf der Zielgeraden zum Mutterschutz

Hebammenbesuch, Geschwistervorbereitung, Stillupdate und die Notwendigkeit mich abzugrenzen.

Ist das zu fassen? Einige Umstandsshirts werden an der Bauchmulde doch tatsächlich knapp (wo ist nur dieser erschrocken guckende Smiley, wenn man ihn braucht …).

Das Baby und mein Bauch wachsen gerade, als nehmen sie an einem Wettwachsen teil.
Mein Bauch hat jetzt die 100er-Marke geknackt. Ich messe immer auf Bauchnabelhöhe, um einen einigermaßen gleichen Wert zu haben.
Und bei den Leggins musste ich auch schon auf die nächste Größe umsteigen. Die sitzen zwar jetzt etwas locker, aber wenigstens passt der Bauch wieder rein.
Manchmal versucht sich das Baby durchzustrecken. Vom linken Hüftknochen bis zu meinen Rippen. Als wenn es sagen wollte „Guck, so groß bin ich schon!“.

Die Schwangerschaft wird langsam anstrengend. Ich kann nicht mehr lange stehen. Mein Becken tut immer noch weh bei bestimmten Bewegungen und die Symphyse pikst manchmal. Das muss echt die Hölle sein, wenn die richtig schmerzt. Alle Schwangeren denen es so geht, haben mein tiefstes Mitgefühl. Vom Boden aufzustehen und Schuhe anziehen wird mittlerweile zur Kunst. Manchmal strengt mich eine kleine Tätigkeit so an, dass ich direkt schnaufen muss und einen Puls habe, als ob ich einen Berg hochgerannt wäre.
Sachen vom Boden aufsammeln und längere Wege laufen sind die Killer. Mein Bauch wird schon öfters hart und manchmal drückt es auch nach unten. Zum Glück aber noch angenehm. Manchmal ist mein Bauch so schwer, als ob ein Feldstein darin wäre und nicht ein zartes Baby von knappen anderthalb Kilo.

Meine Woche war ganz schön durchwachsen:
Am Montag konnte die eine Oma wieder die Nusstorte nehmen und ich hatte tatsächlich eine ganze Stunde für mich alleine. Das blöde war, dass ich erst so darauf erpicht war, diese Zeit auch wirklich gut zu nutzen, dass mich das gleich wieder gestresst hat. Ich habe mich dann gezwungen, wirklich nichts zu machen, mich einfach aufs Sofa gelegt, mich treiben lassen - ein bisschen mit dem Baby getüddelt, ein bisschen gelesen, die Zeit Zeit sein lassen und die Ruhe genossen. Das tat mir richtig gut.

Dienstag war wieder Geburtsvorbereitungskurs. Es war schön wie immer. Wir haben über Geschwisterkinder in der Vorbereitung und im Wochenbett gesprochen. Es ist ja alles dabei - von totaler Ablehnung über Gleichgültigkeit bis zu überbordender Vorfreude.
Von der Hebamme haben wir alle einen Button für die Geschwisterkinder mit der Aufschrift „großer Bruder“ oder „große Schwester“ bekommen. Das und auch die Idee, diesen Titel auf ein T-Shirt zu drucken fand ich sehr schön. Befremdlich finde ich den mehr oder weniger neuen Brauch, dass das Baby etwas für die Geschwister mitbringt. Woher denn? Und welches Ausmaß soll das annehmen? Darüber haben wir gesprochen. Ich bin der Ansicht, dass das Baby Überraschung genug ist. Jedes Kind - und das finde ich wichtig, dass die Kinder das lernen - hat mal seinen eigenen großen Tag. Sei es die Einschulung oder „nur“ der Geburtstag. Und das ist die Geburt des Babys. Sein Geburtstag. Da geht es nur um das eine Kind. Und auch wenn das nicht jedem immer passen mag, genießen sie doch den Tag, der nur für sie ist auch.

Wichtig ist mir, dass das Baby beim ersten Kennenlernen mit seinen Geschwistern nicht in meinem Arm liegt, sondern das wir es gemeinsam bestaunen und so nicht der Eindruck erweckt wird, das Mama jetzt besetzt ist und kein Platz mehr für die anderen Kinder da ist. Auch ist mir wichtig, dass der Besuch zuerst die Geschwisterkinder begrüßt und sich besonders beim ersten Besuch von diesen das Baby zeigen lässt. Da müssen sich die Erwachsenen dann mal am Riemen reißen und in Geduld üben. Das muss ich noch kommunizieren. Hierfür werde ich mir aber wohl bis kurz vor der Geburt Zeit lassen.
Ansonsten lasse ich das Baby besonders für die Nusstorte jetzt öfter mit in die Situation einfließen, damit es für ihn Präsenz gewinnt. Er zählt in letzter Zeit alle Leute auf, wenn er was machen soll oder nicht darf, ob die das auch haben,/nicht dürfen/machen müssen, wie die Füße unter dem Tisch lassen beim Essen oder nicht aus dem Fenster springen dürfen, sich anschnallen müssen im Auto oder wer ihn alles lieb hat oder einen Popo besitzt. Das kommt mir da sehr gelegen, denn ich kann das Baby einfach mit einfügen. In unser Bett darf das Baby seiner Ansicht nach (noch) nicht, aber, zumindest ein eigener Platz im Auto, Essen, Windeln und Kleidung werden dem Baby schon mal großzügig zugestanden.

Im Anschluss an den Geburtsvorbereitungskurs habe ich mich dann alleine mit dem Auto auf einen Parkplatz gestellt und Pommes und Burger als Abendbrot nur für mich gefuttert.

Stillupdate:
Freitag bis Sonntag wollte die Nusstorte zwar stillen, hat die Brust aber eher ohne zu Saugen nur alibihalber im Mund gehabt. Montag ist er wieder ohne Stillen in meinem Arm eingeschlafen. Dienstag wollte er erst ohne Stillen, dann musste es aber doch sein.
Wichtig ist ihm immer der Vogel. Ob er auch singt. Das könnte zum Winter problematisch werden, aber da kümmern wir uns drum, wenn es soweit ist.
Donnerstag wollte er erst unbedingt stillen, ist dann aber ohne eingeschlafen. Er wusste wieder nicht wie er einschlafen sollte. Freitag ist er dann nach einem ordentlichen Wutanfall auf Papas Arm eingeschlafen, nachdem dieser gewagt hatte, das Wasser in seinem Glas für die Nacht auszutauschen. Diesen Wutanfall, oder einen neuen, hat er dann um Mitternacht fortgeführt. Mich hatte das Baby wieder wach gestrampelt und ich wollte gerade schön müde ins Bett gehen. Stattdessen hat die Nusstorte dann eine Stunde lang gebrüllt, ehe er sich beruhigen ließ und erschöpft in meinem Arm eingeschlafen ist. Dann fing das Baby wieder an zu strampeln. Das kann ja echt lustig werden ….
Zum Aufwachen um sieben musste dann wieder gestillt werden, aber nur mit Brust im Mund und Kuscheln. Es ist also gerade ein ganz schönes Hin und Her und sich neu sortieren. Ich bin so froh, dass heute Samstag ist und wir alle den Tag ruhig zuhause gestalten können. Der Ninja ist übers Wochenende mit seinem Papa campen gefahren und hat da eine schöne Zeit.

Mittwoch war die Hebamme wieder da. Ab jetzt kommt sie alle zwei Wochen. So weit sind wir schon. Das Baby lag zumindest beim Besuch der Hebamme mit dem Kopf nach unten in schöner Schädellage und ist sogar schon etwas ins Becken gerutscht. Das entspricht auch meinem Empfinden. Schön, dass das passt. Teilweise fühlt es sich wirklich so an, als ob es unten schonmal den Ausgang checkt. Dann drückt es nach unten und puzzelt am Beckenausgang rum. Von der Hebamme ist das Baby sehr begeistert. Kaum legt sie ihre Hände auf, erzählt ihr das Baby mit Händen und Füßen was so los war. Da der Papa den Tag im Homeoffice war konnte auch er endlich die Herztöne hören. Er meinte es hört sich an, als ob man vor einem Club steht.

Und gerade als es so aussah, dass bald wieder der normal entlastete Alltag einkehren würde, musste der Opa am Donnerstag wieder in die Notaufnahme. Die Oma muss ich zu meinem eigenen Schutz jetzt leider ohne meine Begleitung lassen. Ich kann einfach nicht mehr und es ist niemandem geholfen, wenn ich noch weiter über meine Belastungsgrenze gehe und damit eventuell Blutungen oder sogar eine Frühgeburt riskiere. Hier zählt jetzt Selbstschutz. So leid mir das tut.
Ich habe diese Woche intensiv darüber nachgedacht, was ich hier leisten kann und bin zu eben diesem Schluss gekommen. Ich habe mit beiden Hebammen (vom Geburtsvorbereitungskurs und meiner Vorsorgehebamme) über die schmerzhafte Querlage des Babys vor zwei Wochen gesprochen und wollte mir Rat holen. Auch ab wann ich mir wegen einer Querlage Sorgen wegen der Geburt machen muss. Beide waren gar nicht verwundert, dass sich das Baby im Zuge einer solchen Situation und meiner damit einhergehenden Belastung quer dreht.
Bis 34+0 wäre das aber nicht besorgniserregend. Wenn die Belastung aber schon das Baby tangiert ist klar, dass ich hier als erstes auf mich aufpassen muss.

Überhaupt macht mich das gerade ziemlich sauer und ich überlege woran das liegt. Mir geht es seit Wochen nicht gut. Ich bin immer erschöpfter und mir kommen mittlerweile schon auf dem Rückweg der Arbeit die Tränen vor Erschöpfung. Aber irgendwie wird das nicht gesehen.
Verstecke ich das zu gut? Drücke ich mich missverständlich aus? Wird es von den anderen verdrängt, weil das nicht ins Bild der glücklichen in sich ruhenden Schwangeren passt? Ich weiß es nicht, aber es geht mir gehörig gegen den Strich. Ich habe eigentlich sehr liebe und tolle Menschen um mich, Freunde wie Familie. Und auch, wenn sich das nach trotzigem Kleinkind anhört: jetzt möchte ich mal im Mittelpunkt der Sorge stehen. Ich bin hoch schwanger. Ich möchte umarmt, betüddelt und entlastet werden. Stattdessen bricht alle Entlastung weg und wenn ich nicht innerhalb von fünf Minuten, aus dem Stand und sofort natürlich, einen Regenunterstand zaubern kann oder mal eben zwei Stunden früher irgendwo auftauchen kann, sind die Leute angefressen. Und wenn ich Himmel bewahre, sitzend ein Eis esse, möchten alle meinen Tag haben. Irgendetwas läuft hier echt schief. 

Langsam mache ich mir auch Sorgen um mein sorgfältig geplantes Wochenbett. Ich bin jemand - egal wie gut die Geburt gelaufen ist - der ein richtiges Wochenbett braucht. Mit viel liegen im Bett und wenig Reizen. Ich muss wirklich ausruhen, meinem Körper Erholung ermöglichen und mich nur aufs Baby, Essen, Stillen und Schlafen konzentrieren. Ich bin emotional relativ labil im Wochenbett und vertrage auch nicht viel Besuch. Nun habe ich Sorge, dass das alles ein großes Durcheinander wird. Allein die Fahrt zur U2 und anschließender Stop beim Standesamt für die Geburtspapiere, hat bei mir letztes Mal zu einer heftigen Brustentzündung geführt.

Ich versuche jetzt den Kindern und Eltern zuliebe die letzte Woche Arbeit noch hinzukriegen. Das ärgert mich auch so. Ich möchte das eigentlich wie sonst gebührend zelebrieren und mich selbst von meiner Arbeit verabschieden können. Eigentlich bin ich aber einfach nur froh, wenn die Woche vorbei ist.

Dann kehrt hoffentlich etwas mehr Ruhe ein und ich kann ein bisschen mehr machen als Arbeiten und Schlafen. Vor allem einfach schwanger sein. Am liebsten würde ich aber wirklich nichts tun. Einfach nur rumliegen und nichts tun.

Der Schatz hat am Wochenende das ganze Haus geputzt. Einerseits bin ich total dankbar dafür. Andererseits macht mir auch das wieder sorgen, weil er putztechnisch nur so extrem ausflippt, wenn ihn etwas sehr belastet und er Klarheit für sich finden muss. Die Situation mit seinem Papa nimmt ihn natürlich sehr mit und beschäftigt ihn sehr.

Immerhin habe ich ein paar Sachen über die Woche abschließen und erledigen können. So ist die To-Do-Liste endlich geschrumpft. Und am Wochenende hat der Schatz mir meine Zehennägel gekürzt. Da komm ich nämlich nicht mehr dran mit dem Riesenbauch. Das letzte Mal war schon ein Kunststück mit Stöhnen und Schnaufen untermalt.

Also ihr Lieben, Lächeln und Bauch streicheln nicht vergessen und eine schöne kugelige Woche wünsche ich euch.

Eure Anna



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Barbara (kidsgo-Tagebuch-Betreuerin

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Tagebuch Anna



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