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Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.
37. Woche

Zähne, Schlafen, Essen...

...die üblichen Themen bleiben spannend

Carlo ist was Bewegung an geht recht faul und lässt sich Zeit im krabbeln üben. Dafür legt er einen Zahnmarathon hin. Gestern ist der sechste Zahn durchgebrochen. Er hat jetzt oben vier und unten zwei. Oben stehen bereits zwei weitere in den Startlöchern. Er kann jetzt auch schon ganz professionell kauen. Reiswaffeln, Dinkelstangen, Zwieback, Apfel: Alles kein Problem.
Brei mag er immer noch nicht so richtig, aber ich setze ihn jetzt jeden Tag in seinen Hochstuhl und gebe ihm Möhrenbrei. Ich schaffe im Schnitt drei Löffel am Tag. Das ist besser als gar nichts. Mittlerweile frustriert es mich auch nicht mehr so sehr. Ich habe mir fest vorgenommen noch einmal ganz geduldig bei Null anzufangen. Und ich glaube, die Strategie funktioniert besser.


Dafür frustriert mich die Stillerei in der Nacht. Carlo hat letzte Nacht jede Stunde gebrüllt. Als ich ihm die Brust beim dritten Mal verweigert habe, hat er gar nicht mehr aufgehört zu brüllen. Ich habe ihn mir dann in die Bondolino geschnallt und bin auf den Balkon. Die kalte Brise hat ihn zur Vernunft gebracht und etwas verstummen lassen. Zwanzig Minuten später hat er dann wieder geschlafen um nach einer Stunde wieder wach zu werden.
Ich habe dann, entgegen meiner Prinzipien, im Internet gesucht, welche Strategien man so anwenden kann. Ich habe das Gefühl, dass die Leute, die solche Ratgeber schreiben, selber die liebsten Kinder hatten. Das beginnt schon mit: „Legen Sie Ihr Kind auf den Rücken (Vorbeugung plötzlicher Kindstod) und schaukeln sie es mit der Hand hin und her.“ HAHA, sehr witzig. Wenn ich Carlo ins Bett lege, dreht er sich sofort auf den Bauch und mit dem Kopf zu mir und wedelt mit seinen Händen und wuselt herum. Wie zur Hölle soll ich ihn da „hin und her schaukeln.“ Da würde er eher aggressiv. Dann geht es weiter mit: „Legen Sie es auf die Seite und streicheln Sie ihrem Kind über den Kopf.“ Wenn ich nicht grobe Gewalt anwenden will, geht das nicht. Und dann stand da noch so ein Quatsch wie: „Sie sind keine schlechte Mutter, wenn ihr Kind nicht alleine schläft“ und weiter „Wenn das Kind einmal an die Brust oder den Arm gewöhnt ist, dann ist es schwer, das wieder abzugewöhnen.“ Also hat man doch etwas schlecht gemacht, sonst würde das Kind ja alleine schlafen. Arghh. Das nächtliche Stillen will ich ihm schon abgewöhnen, aber zur Zeit gewinnt noch mein innerer Schweinehund, der da sagt: „Lass ihn trinken und du kannst direkt weiterschlafen, statt eine halbe Stunde aufzustehen, das Kind in die Bondolino zu schnallen und hoch und runter zu wippen.“ Meine Hoffnung ist, dass es in Chile besser wird. Dort kann meine Schwiegermama ihn dann schaukeln. Sie macht es gerne und hat auch mehr Ruhe als ich glaube ich.


Mein Freund hat derweil ganz schön Stress auf der Arbeit. Langsam merke ich, dass eine neue Familie ganz schön ablenkt und für ihn ist es doppelt schwer. In einem Bürojob fällt ein unkonzentrierter Tag nicht so sehr auf. Im Handwerk (wo er arbeitet) können kleine Unaufmerksamkeiten allerdings zu ziemlich großen Konsequenzen führen. Für mich ist es immer noch unfair, dass solche Berufe so schlecht bezahlt und wenig anerkannt sind. Jedenfalls versucht er zu Hause und auf der Arbeit alles richtig zu machen, und das verlangt ihm einiges ab. Ich bin sehr froh, nicht in seiner Haut zu stecken und fürchte mich davor, bald wieder arbeiten zu gehen. Dann sitze ich wahrscheinlich tagträumend im Büro und keiner merkt`s. ;-) Mein Arbeitskollege rief kürzlich an und fragte, ob ich denn nun zurück komme oder schon eine andere Arbeit gefunden hätte. Leider habe ich noch keine andere Stelle. Generell hätte ich nichts gegen ein wenig Arbeit, weil der Alltag langsam etwas eintönig wird. Aber ich will nicht zu meiner alten Stelle zurückkehren.


Vorher kommt aber ja noch unsere Chile Reise. Dafür habe ich inzwischen auch einen Reisepass für Carlo beantragt und nun den Unterschied verstanden, warum der eine am selben Tag ausgestellt wird und der andere in 4-6 Wochen: Der KINDER-Reisepass wird direkt ausgestellt. Dieser wird aber nicht von allen Staaten anerkannt. Chile zum Beispiel erkennt ihn nur inoffiziell an, d.h. wenn der Beamte schlechte Laune hat, kann man Pech haben. Der richtige Reisepass wird überall anerkannt und dauert 4-6 Wochen. Mir war nicht klar, dass es da einen Unterschied gibt.

Genug geschrieben.

Liebe Grüße,

Eure Susi



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Kommentare von Lesern:

Manja, Hamburg28.07.2015 13:51

Hallo, Susi
ein kleiner Tip, der bei meinen Kids funktioniert hat:
Ich habe sie nachts 1x gefüttert, sie waren zwangsweise Flaschenkinder.
Wenn sie nach einer kurzen Zeit wieder meckerten, gab es bei der 2. Runde nur ungesüßten Fencheltee.
Hunger konnten sie gar nicht haben, bei Flaschenkindern kann man die Trinkmenge ja sehr einfach kontrollieren.
Jedenfalls schmeckte der Tee wohl zum Gotterbarmen:)
Nach 1 Woche schliefen beide komplett durch von 22.30 Uhr bis ca.6.00Uhr morgens, sie wollte nicht mal mehr die Nachtmahlzeit.
Vielleicht hilft Dir das ja auch?

Liebe Grüße, die angehende "Oma " Manja

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In diesem Beitrag geht's um:

Schlafen, Essen, Arbeit