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Tagebücher aus der Schwangerschaft

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.
23. Schwangerschaftswoche

Der ganz normale Wahnsinn

die Ferien sind vorbei und ich zähle die Wochen bis zu meinem Mutterschutz.

Kennt Ihr dieses Lied von Reinhard Mey – Aller guten Dinge sind drei?

Heute Morgen war mal wieder so ein völlig chaotischer Tagesbeginn. Der Kleine schreit, will sich nicht alleine anziehen, getragen werden und am liebsten in mich hineinkriechen. Der Mittlere hat Tischdienst (ja die Kinder haben Aufgaben bei uns) und soll eigentlich den Tisch abdecken und abwischen und trödelt, als hätte er alle Zeit der Welt. Die Große redet ohne Punkt und Komma. Ich mache mich fertig und das Essen für die Schule und mich. Zwischendurch werden noch wichtige Zettel, die doch sofort unterschrieben werden müssen, weil heute Abgabe ist, unter meine Nase gehalten…. und ich kann die ganze Zeit nur an dieses Lied denken.

Die Ferien sind seit gestern rum, heute ist der zweite Schultag und die ruhigen Minuten sind vorbei. Der ganz normale Wahnsinn ist wieder eingekehrt und ich fange so langsam an, die Wochen bis zu meinem Mutterschutz zu zählen.

Letzte Woche war ich zur Feindiagnostik. Es ist ein kleiner Junge der sich beim Ultraschall definitv nicht zeigen mag. Er lag quer mit dem Gesicht zu meinem Rücken. Der Arzt war ein schätzungsweise 65-jähriger Professor, der seine Arbeit sicher gut gemacht hat, aber null Empathie ausstrahlt und nicht gerade sanft zu meinem Bauch war. Mein Bauch wurde zu Beginn des Ultraschalls steinhart und blieb es auch die ganzen 15 Minuten über. Den Professor störte es wenig und so drückte er mit dem Ultraschallkopf auf mir rum und versucht nun irgendwie alle Maße zu nehmen und sein Gesicht auf den Monitor darstellen zu können. Sehr unangenehm das Ganze. Dem Kleinen geht es aber gut, er liegt wunderbar in der Norm und alles scheint dort zu liegen, wo es sein soll. Beim Verabschieden sah er noch den Stempel vom Geburtshaus und konnte es sich nicht verkneifen mir noch 10 Minuten darüber zu berichten, wieviele Frauen und Baby´s verstorben sein und welches Krankenhaus doch das Beste in Berlin wäre und warum und weshalb er dieses oder jenes niemals machen würde.

Warum macht man so etwas ??? Ich habe mir alles angehört, aber doch überhaupt nicht nach seiner Meinung gefragt. GsD verunsichert mich so etwas mittlerweile nicht mehr. Wer weiß denn schon, wie viele schlimme Dinge auch in Krankenhäusern passieren ?

Nun gut. Gestern hatte ich dann auch noch die nächste Vorsorge bei meiner Hebamme. Mein Blutdruck liegt immer noch unter 100, aber das wundert mich nicht. Was mich wundert ist, dass ich schon wieder 2 Kilo zugenommen habe in den letzten 3,5 Wochen. Das sind jetzt schon 7 Kilo ! Jetzt schon ! Das Baby wiegt gerade mal 500 g. So viel habe ich bei den anderen insgesamt zugenommen. Wenn das so weiter geht, werden es locker 15 Kilo. Ich weiß, sie verschwinden auch wieder, aber ich mag nicht dick werden. Ich fühle mich so nicht wohl. Dabei habe ich nicht einmal das Gefühl mehr zu essen als sonst. Keine Fressattacken. Keine Süßigkeiten. Keine Chips. Eigentlich überhaupt nichts Ungesundes und trotzdem scheine ich gerade förmlich aus dem Leim zu gehen.

Was mir im Moment noch zu schaffen macht, ist diese Luftnot. Ich habe ständig das Gefühl, nach Luft zu japsen und es kommt trotzdem nichts an. Dabei kann es noch nicht der Kleine sein. Er liegt noch recht tief, in Höhe des Bauchnabels. Ich hoffe, das vergeht wieder und liegt nur an dem kleinen Schnupfen, den ich letzte Woche hatte. Inhalieren soll ich, sagt die Hebamme, aber ich hab es noch nicht geschafft. Ein Arzt würde mir vermutlich auch nichts verschreiben.

Wenn es in den nächsten Tagen kühler wird, kann ich vielleicht auch etwas besser schlafen. Ich habe das Stillkissen schon rausgekramt und gewaschen. Das war eine super Idee. Mit dem Bauch kann ich seit ein paar Wochen nicht mehr auf dem Bauch schlafen und so quetsche ich mir das Stillkissen zwischen die Beine und kann so wenigstens etwas bequemer auf der Seite schlafen. Noch geht das ganz gut, obwohl sich der kleine Mann schon jetzt ab und zu bemerkbar macht, wenn ihm die Seit nicht gefällt. Er tritt dann so lange in meine Seite bis ich mich endlich umdrehe.

So, ich denke für heute habe ich genug gejammert. Ich wünsche euch allen eine schöne Woche.

Bis bald eure Anja



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Kommentare von Lesern:

Gast02.09.2015 08:48

Die abwertenden Kommentare, die manche Ärzte zum Thema Geburtshaus abgeben, sind mir auch nicht neu. Soll doch jeder selbst entscheiden, wo man entbinden möchte! Ich persönlich habe mit unserem Geburtshaus nur positve Erfahrungen gemacht.Lass dich nur nicht verunsichern und hör auf deinen Bauch !

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