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Tagebücher aus der Schwangerschaft von Anja

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.

Geburt

Er ist da...

und die Geburt war sooo wunderschön und selbstbestimmt

Die Vorweihnachtswoche verbrachten wir mit Warten, den letzten vorweihnachtlichen Erledigungen, hier noch ein Termin zum CtG beim Frauenarzt und dann am 22.12. noch einen Termin zum CtG bei meiner Hebamme. Immer wieder Wehen, die aber wieder verschwinden. Bei dem Termin erfuhr ich leider auch, dass meine Hebamme über Weihnachten wegfährt und die Rufbereitschaft eine Kollegin für die paar Tage übernehmen würde. Es hatte ja niemand, am wenigsten ich selbst damit gerechnet, dass der kleine Mann sich so lange Zeit lässt. Um nicht noch ein Weihnachtskind zu bekommen, bin ich nach dem Termin erst einmal 1 Stunde gelaufen. Zu Hause wurden dann noch Plätzchen gebacken mit schön viel Zimt und ich habe mit dem Kleinen geredet und ihn darum gebeten sich doch heute noch, spätestens morgen auf den Weg zu machen. Leider hat das Laufen, die Bewegung, der Zimt und das gute Zureden nichts gebracht. Am 23.12. ging es mir Super und ich habe mich schon langsam darauf eingestellt gehabt, dass dieses Kind wohl tatsächlich bis zum Termin oder sogar noch länger im Bauch bleiben möchte.

Und so ging ich völlig entspannt am 23.12. um 22:30 Uhr schlafen.

Um 23:50 Uhr wurde ich plötzlich wach und schaute auf die Uhr. Kaum wollte ich mich wieder hinlegen zog es wieder. OK dachte ich, mal wieder ein paar Wehen. Ich ging ins Bad, ging auf Toilette, stand dann vor dem Waschbecken und dachte schon, irgendwie wird es stärker. Ich fing an mich am Waschbecken festzuhalten und musste auch schon leicht veratmen.

00:15 Uhr stand plötzlich mein Mann im Bad. Ich habe ihm gesagt ich werde unten weiter schlafen und er soll sich wieder ins Bett legen. Ja Ja sagte er und kam mit unseren Kissen und Decken hinterher. An liegen war irgendwie nicht mehr zu denken und so stand ich am Küchentresen und musste von Wehe zu Wehe, mittlerweile alle 2 Minuten, stärker veratmen.

00:25 Uhr fragte mein Mann, ob er die Hebamme anrufen soll. Ich sagte, keine Ahnung, ob es jetzt ernst ist und bald los geht. Aber was soll´s, ja ruf Sie an. Völlig verschlafen, musste sich die Arme kurz sortieren, hatte sich dann aber ganz gut an uns erinnern können.

Währenddessen wurden die Wehen stärker und mein Mann legte unsere Decken auf den Boden, eine Plane darüber und Handtücher oben drauf. Ich habe mich dann darauf gekniet und vor mich hingeweht.

Gegen 00:40 Uhr war die Hebamme da. Ganz leise und ruhig, ohne viel Gerede, ohne tausend Gerätschaften und Untersuchungen. Das Einzigste war, das Abhören der Herztöne. Ansonsten stand, bzw. saß sie nur begleitend zur Seite. Kurz nach ihrer Ankunft rief sie bereits die zweite Hebamme zur Geburt. Ein sicheres Zeichen, dass er gleich da sein wird.

Kurz darauf spürte ich auch schon seinen Kopf und fragte die Hebamme noch, ab wann ich denn mitpressen darf. In ihrer ruhigen Art sagte sie, du wirst es merken. Und genau so war es. Schon bei der nächsten Wehe ging es gar nicht anders und ich musste mit pressen.

00:54 Uhr war der Kopf geboren. Die Hebamme saß hinter mir und ich bat sie den kleinen mit festzuhalten. Ich gestehe, davor hatte ich doch etwas Respekt, er könnte, wenn auch nicht tief, runter fallen. So half sie mir den Körper zu halten und legte ihn mir um 00:57 Uhr zwischen meine Beine.

Da war er nun. Geboren am 24. Dezember 2015. Ein wirklich bescheidenes Datum hat sich der junge Mann ausgesucht.

Es war so wunderschön, so selbstbestimmt, ohne Kanülen im Körper, ohne Kabel und CtG´s, die einen ans Bett fesseln. Die erste meiner vier Geburten bei denen ich nicht wie ein Käfer und im Bett gebären musste. Die erste Geburt bei der ich keine Riss- und Wundverletzungen bekommen habe. Einfach nur wunderschön und in den eigenen vier Wänden.

Während Hebamme Nummer 2, die vom geborenen Kopf bis zur vollständig geborenen und anschließend begutachteten Plazenta da war, bereits schon wieder verabschiedete, habe ich mich mit dem Kleinen auf die Couch gekuschelt. Es folgte noch die U1 und anschließend begleitete mich die Hebamme noch in die Dusche, während der stolze Papa seinen Sohn das erste Mal anzog.

Just in dem Moment als wir alle ins Bett wollten, wurde unser, nun nicht mehr jüngster wach und fing an zu weinen. Irgendwie konnte er die Situation nicht richtig deuten. Ich nahm ihn in den Arm und er schaute völlig verwundert auf meinen Bauch. Mein Mann richtete das Bett und die Hebamme brachte den Kleinen. Das war unbegreiflich für ihn. Mehrmals noch in dieser Nacht fasst er unter die Decke an meinen Bauch und schaute dann den Kleinen an. Beide Jungs in meinen Armen und überglücklich lag ich in meinem Bett. Auch mein Mann, der mir jetzt erzählte, wie viel Sorgen er sich über den Ablauf und das eventuelle Wachwerden der Kinder gemacht hatte, war überglücklich. Am nächsten Morgen weckte der nun zweitjüngste seine großen Geschwister und erzählte ihnen davon, dass eine Frau das Baby gebracht hätte und das jetzt in Mama´s Bett liegt. Alle zusammen bewunderten wir noch eine ganze Weile den kleinen fertigen Menschen.

Schon am Nachmittag haben wir alle gemeinsam Weihnachten gefeiert und auch die anderen turbulenten Geburtstage und Weihnachtsfeiertage gut überstanden.

Kaum waren allerdings mein Mann und die Kinder abgereist, ging es, wie bei allen anderen Kindern auch, mit den ersten Stillproblemen los.

Danke an dieser Stelle noch einmal an Lansinoh für das Starterset. Die Brustwarzensalbe und die Stilleinlagen sind wirklich Klasse. Auch die Kühlkissen kamen schon zum Einsatz.

Die Tragejacke von Mamalila begleitet mich nun schon seit Herbst und ich mag mir schon gar nicht mehr vorstellen wie es ohne diese Jacke war. So praktisch und gleichzeitig schick und warm. Es gibt wirklich nichts was mir fehlt an dieser Jacke.

Das Babybay von tobi steht direkt neben meinem Bett und kommt auch schon gelegentlich zum Einsatz, wenn der junge Mann damit einverstanden ist auch ein paar Stunden ohne Mama zu sein.

Den ersten roten Po wird es sicher auch irgendwann geben und mit der Phytoderma Pflegecreme von der Kreuzapotheke Seelze sind wir dann gerüstet auch das in den Griff zu bekommen.

Seit heute kehrt hier so ganz langsam der Alltag ein und wenn wir in ein paar Tagen/ Wochen so etwas wie Regelmäßigkeit haben, werden wir auch den großzügigen Fotogutschein von planet cards mit Freude einsetzen.

Mein allergrößtes Dankeschön aber geht an Anke vom kidsgo Team. Die vielen kleinen Geschenke aus der Redaktion und die persönlichen Worte haben mich nicht ein einziges Mal daran zweifeln lassen, nicht zu schreiben.

Es ist schon irgendwie seltsam wie schnell doch im Nachhinein so eine Schwangerschaft vorbei geht. Wenn ihr das lest und gerade noch schwanger seid, bitte genießt die Zeit, auch wenn es manchmal schwer fällt. Ich vermisse schon jetzt dieses Gefühl von Bewegung in meinem Bauch.

Ich danke euch für´s Lesen und verbleibe mit ganz vielen lieben Grüßen,

Eure Anja



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Kommentare von Lesern:

Ingrid, Hürth01.02.2016 12:44

Gratulation zu eurem Christkindchen und alles Gute für euch alle. Dein Geburtsbericht liest sich wunderschön und herrlich entspannt. So müsste es viel häufiger gehen. Schade, dass diese Art der Geburt immer seltener wird.

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Maike,Kiel12.01.2016 10:27

Traumhaft!

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Judith05.01.2016 16:44

Wunderschön. Ich wünsche euch alles Gute und freue mich total, dass Geburt auch schön sein kann, wenn die Rahmenbedingungen nicht geburtsmedizinisch sondern mit Geburtshilfe begleitet werden. (wenn es möglich ist)

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Gast05.01.2016 13:55

Ein wunderschöner Bericht....

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Ophelia, Köln 05.01.2016 13:01

Liebe Anja :)
Von Herzen alles Liebe zur Geburt eures Sohnes!
Vor Freude und Mitgefühl kullerte mir ein Träne übers Gesicht während ich eure Geschichte lese und meine Tochter auf meiner Brust schläft...
Das klingt wirklich wunderbar und herrlich friedlich!
Alles gute für und mit dem kleinen Mann!
Liebe Grüße, die ehemalige Mitschreiberin

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Yvonne, Berlin05.01.2016 10:45

Wie wunderbar! Aber den Namen würden wir gerne wissen :-)!
Alles Gute!

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Gast05.01.2016 10:34

Liebe Anja herzlichen Glückwunsch und alles Gute für Euch alle! Ich werde dein Tagebuch sehr vermissen und ja Du hast Recht so eine Schwangerschaft ist schnell vorbei, leider :(
Aber dafür kommt jetzt eine ebenso aufregende Zeit, die man auch genießen soll! Alles Gute!!!

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Sandra, Osthessen05.01.2016 10:29

Liebe Anja,
herzlichen Glückwunsch zur Traumgeburt eures kleinen Söhnchens und alles Liebe und Gute für dich und deine Familie!

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Tessa05.01.2016 10:09

Herzlichen Glückwunsch zum Zwerg und eine schöne Kennenlernzeit. Die Zwerge suchen sich die Landetermine echt selber aus. Ich habe 2 Kinder, die sich die Daten ausgesucht haben, die ich nicht bevorzugt hätte. Wie heißt er denn nun? Vg Tessa

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