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Draußen spielen - Wie wichtig Spielen im Freien ist

Wer draußen spielt, entdeckt die Welt um sich herum. Leider tun das aber immer weniger Kinder. Die Freiräume, in denen sich die Kleinen ungezwungen bewegen können, sind vor allem in Städten enger geworden. Meist fehlt das eigene Fleckchen Grün vor der Haustür – von Wald und Wiese ganz zu schweigen. Dennoch gilt die Devise: Ab nach draußen!

In diesem Artikel:

KIGGS-Studie: Jedes neunte Kind zwischen drei und sechs Jahren ist zu dick

Laut Zahlen des Kinder- und Jugendgesundheitssurveys (KIGGS) aus 2015 ist jedes neunte Kind zwischen drei und sechs Jahren zu dick. Weniger entscheidend als die Gene sind dafür nach einer Studie der London School of Economics an Science die Lebensgewohnheiten der Eltern. Kinder lernen am Vorbild. Eltern, die selbst Freude an Bewegung haben und sich ausgewogen ernähren, geben dieses Verhalten an ihre Kinder weiter. Bewegung hilft dem Körper, Stress abzubauen, pusht das Immunsystem und fördert Aufmerksamkeit und Gedächtnisleistung.

So starten Kinder, die morgens zu Fuß zur Schule kommen, frischer und aufnahmebereiter in den Tag. Bewegung verhindert Übergewicht mit all seinen Folgen wie Haltungsschäden, Herz-Kreislauferkrankungen, Bluthochdruck und Diabetes.

Im Freien

  • werden Bewegungsabläufe eingeübt
  • sind alle Sinne gefordert
  • werden Gleichgewichtsempfinden und Koordination trainiert
  • hat die Fantasie freien Lauf
  • stärken Luft, Sonne und Wind die Abwehrkräfte

Erfahrungen in der Freilandpädagogik zeigen: Kinder, die viel Zeit in der Natur verbringen, bewegen sich sicherer, sind ausgeglichener und leben gesünder.

Neugier und Tatendrang

Kinder wollen die Welt erobern. Sie forschen gerne. Dieser Forscherdrang lässt sich am besten im Freien ausleben. Neues wird bald vertraut, und so begreifen schon die Kleinsten große Zusammenhänge. Etwa, dass der Baum im Park sich mit den Jahreszeiten verändert, und trotzdem derselbe bleibt. Im Frühjahr duften seine Blüten, im Herbst färben sich die Blätter bunt und rotbraunen Kastanien fallen herunter. Stück für Stück setzen sich so Kinder ein Bild ihrer Umwelt zusammen.

Alle Sinne im Einsatz

Was raschelt da in der Hecke? Etwa eine Amsel? Kleine Entdecker beobachten genau, sie lauschen, schnuppern, und nehmen alles in die Hand (und Vorsicht: bis zum Alter von etwa zwei Jahren gerne auch mal in den Mund!) Im Freien sind alle Sinne gefragt. Je umfassender die Sinne angesprochen werden, umso besser vernetzen sich die Gehirnzellen – und das wirkt sich auch positiv auf die Entwicklung der Sprache und die Lernfähigkeit aus.

Körpergefühl und Selbstvertrauen

Hüpfen, rennen, balancieren – Kinder bewegen sich gerne. Dazu brauchen sie Freiräume. Der Spielplatz oder ein freies Gelände ist ein prima Trainingsparcours. Hier kann man sich selbst erproben und entdecken, was der eigene Körper kann. Und wer sich sicher bewegt, fühlt sich wohl in seiner Haut und fasst Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten.

Keine Angst vorm Regenschauer

Sonnenstrahlen wärmen die Haut, Regen macht den Sand nass, sodass er sich besser formen lässt. Auch wenn Mütter nasskalte Füße und Schnupfen befürchten – das sollte kein Hindernis sein. Der Körper lernt, sich Temperaturschwankungen anzupassen und wird auf diese Weise widerstandsfähiger.

Finden und Erfinden

Stöckchen, Blätter, Steine - was sich alles damit machen lässt! Schon Eineinhalbjährige sind davon begeistert, Steinchen in einen Weiher zu werfen und sie dort mit einem „Plopp“ verschwinden zu sehen. Natürlich dauert der Spaziergang länger, weil die Finder auf dem Boden dauernd Neues entdecken – aber der Fund lohnt sich. Natürliche Materialien machen keine Spiel-Vorgaben, sie sind vielseitig und völlig frei einsetzbar. Das regt die Fantasie an.

Nie allein

Und noch etwas findet sich draußen: Spielpartner. Auf dem Spielplatz bleibt man selten allein. Natürlich können nicht alle gleichzeitig schaukeln. Aber das Wippen macht zu zweit erst richtig Spaß.

kidsgo-Tipps für mehr Bewegung im Familienalltag

  • Überlege vor einer Erledigung bewusst, ob das Auto nicht stehen bleiben kann: Einfach mal zu Fuß zum Kindergarten und/oder zur Schule gehen, mit dem Roller zum Briefkasten oder dem Fahrrad zum Bäcker fahren. Vergiss nicht: Du bist Vorbild.
  • Gemeinsam zum Markt oder zum Supermarkt marschieren und hinterher etwas Leckeres kochen.
  • Es regnet? Kein Problem, auch im Wohnzimmer oder im Flur könnt ihr prima tanzen oder einen kleinen Hindernis- oder Balancierparcour aufbauen.
  • Verabrede dich mit befreundeten Familien zu gemeinsamen Outdoor-Aktivitäten. Gemeinsam macht ein Waldspaziergang mehr Spaß. Eine gemeinsame Einkehr, eine Schnitzeljagd, Pilze sammeln oder eine Laubschlacht macht euren Ausflug zu einem besonderen Erlebnis.
  • Auch deine eigenen Sportaktivitäten lassen sich wunderbar mit denen deiner Kinder verbinden: Du joggst und dein Kind begleitet dich mit Fahrrad oder Roller.
  • Sportvereine sind in ihrer Mitgliedergebühr meist überschaubar und bieten Kurse für alle Altersstufen und auch für Familien an.