Betreuungsformen auf einen Blick
Wer Familie und Job unter einem Hut bringen will, muss meist sein Kind betreuen lassen. Es gibt viele Möglichkeiten daür. Wir stellen dir die häufigsten Betreuungsformen vor.
Tagesmutter/-eltern
Vor- und Nachteile: individuelle Betreuung in Kleingruppe, flexible Zeitenregelung, familiäre Atmosphäre, geringeres Infektionsrisiko, möglicherweise ein Manko: Erzieherinnenausbildung kein MUSS, Qualifizierungsstandard derzeit in der aktuellen politischen Diskussion.
Kosten: Stundensätze variieren stark, durchschnittlich werden 2,50 bis 8 Euro pro Stunde gezahlt, Kosten der Tagespflege sind oftmals geringer als Krippenkosten, finanziell schwach gestellte Familien können beim Jugendamt Förderung beantragen.
Rechtliches: Ein Vertrag zwischen Eltern und Tagesmutter sollte als Basis für eine gute Zusammenarbeit dienen (Regelung der Zeiten/Kinderarzt/Versicherungen etc.).
Steuerlich absetzbar? Ja! Nachweis der Kosten muss erbracht werden (Kontoauszug, Quittung oder Vertrag)
Krippe/Kindergarten
Vor- und Nachteile: Ausgebildete Erzieher, feste Betreuungszeiten, eventuell mehr Spiel- und Lernmaterial, Krippenplätze sind rar gesät, das Angebot deckt derzeit den Bedarf nicht.
Kosten: Kosten liegen je nach Kommune zwischen 0 Euro und 200 Euro (halbtags). Mancherorts existiert eine Staffelung der Beiträge nach Einkommen. Das Jugendamt übernimmt bei geringem Einkommen Teil- oder die Gesamtkosten.
Rechtliches: Vertrag zwingend
Steuerlich absetzbar? Ja! Nachweis muss erbracht werden (Kontoauszug, Quittung oder Vertrag)
Private Elterninitiativen
Vor- und Nachteile: Kleinere Gruppengröße mit intensiverer Betreuung, Einflussnahme über Elternarbeit hier eher möglich
Kosten: Kosten könnten über denen eines Krippenplatzes liegen – es finden sich Richtwerte von 140 Euro (halbtags) bis zu 370 Euro (ganztags).
Rechtliches: Vertrag auch hier nötig
Steuerlich absetzbar? Nachweis muss erbracht werden (Kontoauszug, Quittung oder Vertrag)
Betriebskindergarten
Vor- und Nachteile: Leider gibt es derzeit viel zu wenige Betriebskindergärten, obwohl gerade die räumliche Nähe und die oftmals sehr flexiblen Betreuungszeiten ein Plus darstellen.
Kosten: Ortsübliche (Kindergarten-) Beiträge oder auch mehr
Rechtliches: wie bei Kindergarten
Steuerlich absetzbar? Ja! Nachweis muss erbracht werden (Kontoauszug, Quittung oder Vertrag)
Babysitter/Leih-Oma
Vor- und Nachteile: Als Baustein eines Netzwerkes sind ein Babysitter oder eine Leih-Oma sicher sehr hilfreich, ansonsten sind diese auf eher punktuelle, einmal wöchentliche Hilfe ausgerichteten Betreuungsangebote nicht mit anderen Angeboten vergleichbar.
Kosten: Bei Leih-Oma fallen teilweise keine Kosten an, da dieser „Service“ auch verstanden wird als eine Art Familienanschluss – somit besteht beiderseitiges Interesse. Die Stundensätze für Babysitter variieren je nach Alter/Ausbildung stark.
Rechtliches: Achtung: Es besteht die Pflicht einer Unfallversicherung für Babysitter
Steuerlich absetzbar? JA! Nachweis muss erbracht werden (Kontoauszug, Quittung oder Vertrag)
Au-Pair
Vor- und Nachteile: Ein Au-Pair sollte nicht als Kinderbetreuung angesehen werden, sondern als junger Mensch, der sein Gastland und dessen Sprache kennen lernen möchte. In begrenztem Umfang sind Übernahmen von Hausarbeit und Kinderbetreuung möglich.
Kosten und Rechtliches: Ein Au-Pair erhält neben Kost und Logis ein Taschengeld in Höhe von ca. 260 Euro (Quelle: www.aupair-society.de). Die Gasteltern übernehmen des Weiteren die Kosten für das nötige Versicherungspaket (Kranken-, Unfall- und Haftpflichtversicherung).
Steuerlich absetzbar? Auch die Kosten für ein Au-Pair können abgesetzt werden, allerdings nur zu 50 Prozent. Eltern können mehr geltend machen, wenn aus dem Au-Pair-Vertrag hervorgeht, dass der Anteil der Kinderbetreuung höher ist. Das meldete Stiftung Warentest in seiner Onlineausgabe.