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Kinderspiele für drinnen und draußen - Anleitungen für alte Kinderspiele

Kinder erobern sich spielerisch die Welt. Sie messen sich im Vergleich mit anderen: Wer rennt schneller? Wer kann besser balancieren? Wer wirft und fängt am besten? Dazu ist oft gar kein großes Zubehör nötig: ein Ball, ein Stück Kreide oder ein paar Steinchen – fertig ist das Spielvergnügen.

In diesem Artikel:

Alte Kinderspiele neu entdeckt

„Feuer, Wasser, Luft“, „Himmel und Hölle“, „Stille Post“ – die Spiele, die wir selbst als Kinder auf der Straße oder im Hof gespielt haben, trugen geheimnisvolle Namen. Im Grunde stecken ganz einfache Bewegungsspiele mit Hüpfen, Rennen und Klettern dahinter. Evergreens wie Fangen oder Verstecken werden Kinder auch in hundert Jahren noch spielen. Topfschlagen ist ein generationsübergreifender Hit bei Kindergeburtstagen. Manche der traditionellen Spiele sind in Vergessenheit geraten – zu Unrecht.

Wer zum Beispiel einmal als Kind „Schokoladeessen“ gespielt hat, wird das seinem eigenen Nachwuchs bestimmt nicht vorenthalten wollen: Alle Kinder würfeln reihum. Wer eine Sechs würfelt, muss ein paar Handschuhe, Mütze und Schal anziehen. Erst dann darf er eine in mehrere Lagen Zeitungspapier eingepackte und mit Paketschnur verschnürte Tafel Schokolade mit Messer und Gabel aus ihrer Hülle befreien und versuchen ein Stück davon zu naschen. Soweit kommt es aber meist nicht, denn wenn die Schokolade endlich freigelegt ist, hat bestimmt der nächste eine Sechs gewürfelt und man muss alles wieder ablegen und das Besteck weiterreichen. Wer möchte, kann die Schokolade durch einen Apfel ersetzen, aber die ungesunde Variante birgt eindeutig mehr Anreiz. Je kleiner die Kinder sind, desto einfacher wird die Schokolade verpackt, und es genügt eine Mütze zum Aufziehen.

Durch einfache Bewegungsspiele testen Kinder ihre Geschicklichkeit und verbessern ihr Reaktions- und Konzentrationsvermögen. Motorik und Gleichgewichtssinn werden geschult. Und noch etwas Wichtiges erfahren Kinder im Spiel: Man kann nicht immer gewinnen, nicht immer der Beste sein und muss lernen, auch mit Niederlagen umzugehen. Manchmal ist es sogar nötig, sich im Team mit anderen zusammenzuraufen, um eine Aufgabe zu lösen. Alleine kommt man einfach nicht zum Ziel.

WEITERE INFOS

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Bei der DSH gibt es  Infomagazine für Eltern. In diesen erhalten Eltern alle wichtigen Informationen zu den Themen Vergiftung, mobil mit Kind, Spiele von gestern für drinnen & draußen und Babysitter. Die Infohefte  kannst kannst du kostenlos herunterladen  oder bestellen.

Spielanleitung: Flussdurchquerung (Ab 3 Jahre)

Für drinnen und draußen, allein spielbar, mehr Spaß macht es aber mit mehreren Kindern.

Ihr braucht dazu: Pappdeckel

Die Pappdeckel werden in unterschiedlichem Abstand auf dem Boden verteilt. Sie sollen die Steine in einem Fluss darstellen. Nun müssen alle, die keine nassen Füße haben wollen, von einem „Stein“ zum anderen gehen, balancieren oder springen.

Wem das zu einfach ist, der kann den Fluss auch seitlich oder rückwärts durchqueren, oder die „Steine“ beim hinüber balancieren einsammeln.

Spielanleitung: Luftballons in der Luft halten (Ab 3 Jahre)

Für drinnen und draußen, allein spielbar, mehr Spaß macht es aber mit mehreren Kindern.

Ihr braucht dazu: einen oder mehrere Luftballons

Der Luftballon muss mit der Hand immer wieder in die Luft geschlagen werden und darf nicht auf den Boden fallen. Größere Kinder können das Spiel auch mit „Schläger“ spielen, zum Beispiel mit Fliegenklatsche oder zusammengerollter Zeitung, und mehrere Luftballons einsetzen.

Spielanleitung: Der Fuchs geht um (Ab 4 Jahre)

Für drinnen und draußen, je mehr Kinder, desto besser.

Ihr braucht dazu: Ein Tuch, ein Paar Socken oder eine Mütze

Ein Kind spielt den Fuchs. Alle anderen sitzen oder stehen im Kreis mit dem Gesicht zur Mitte. Der Fuchs geht außen um den Kreis herum. Die Kinder singen: „Der Fuchs geht um, der Fuchs geht um, es geht ein schlaues Tier herum. Der Fuchs springt los!“ Bei „los“ fängt der Fuchs an zu rennen und lässt hinter einem Kind möglichst unauffällig das Tuch oder einen ähnlichen Gegenstand fallen. Das Kind muss den Gegenstand aufheben und versuchen, den Fuchs zu fangen, bevor dieser den nun frei gewordenen Platz erreicht. Erwischt ihn das Kind, ist der Fuchs ein „faules Ei“ und muss in die Kreismitte. Das Kind, das den Gegenstand aufgenommen hat, wird nun selbst der Fuchs.

Bemerkt das Kind aber nicht rechtzeitig, dass der Gegenstand hinter ihm liegt, ist es selbst das „faule Ei“ und muss in die Mitte. Ein neues „faules Ei“ löst das vorhergehende Kind in der Mitte ab.

Spielanleitung: Feuer, Wasser, Luft (Ab 4 Jahre)

Für draußen, mindestens drei Kinder.

Ihr braucht dazu: keine Ausrüstung

Ein Kind gibt die Kommandos. Bei „Feuer!“ müssen alle anderen in eine Ecke rennen, bei „Wasser!“ irgendwo hochsteigen oder klettern, damit die Füße den Boden nicht berühren. Beim Kommando „Luft!“ müssen sich alle Kinder flach auf den Boden legen. Das Kind, das als letztes das Kommando ausführt, scheidet aus. Wer am Schluss übrig bleibt, wird neuer Spielleiter. Weitere Kommandos: „Blitz!“: Alle Kinder müssen sofort still stehen bleiben und dürfen sich nicht bewegen. „Waschmaschine!“: Je zwei Kinder fassen sich an beiden Händen und nehmen ein drittes Kind in ihre Mitte, das sich um die eigene Achse drehen muss. Bei „Haus!“: Die Kinder bilden mit den Armen ein Dach über dem Kopf.

Spielanleitung: „Fischer, wie tief ist das Wasser?“ (Ab 5 Jahre)

Für draußen, mindestens drei Kinder.

Ihr braucht dazu: keine Ausrüstung

Alle Kinder – bis auf eines (der Fischer) – stellen sich nebeneinander in einer Reihe auf. Der Fischer steht ihnen in etwa 8 Metern Entfernung gegenüber. Die Kinder fragen im Chor: „Fischer, wie tief ist das Wasser?“ Der Fischer antwortet mit einer ausgedachten Wasserhöhe, zum Beispiel „2 Meter“. Die Kindergruppe fragt: „Wie kommen wir hinüber?“ Der Fischer gibt ihnen einen Auftrag, zum Beispiel: „auf einem Bein“, „mit geschlossenen Augen“, „schwimmend“, „krabbelnd“. Die Kinder müssen - entsprechend der Anforderung - die Strecke zum Fischer zurücklegen: auf einem Bein hüpfen, sich mit geschlossenen Augen hinübertasten, Schwimmbewegungen machen oder auf allen Vieren krabbeln. Wer es als erster schafft, wird der neue Fischer. Das Spiel beginnt von vorn.