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Schnuller als Brustersatz? – Wie du den Schnuller sinnvoll einsetzt

Jedes Baby möchte gerne saugen, die einen mehr, die anderen weniger. Egal für welchen Weg des Beruhigungssaugens man sich entscheidet, ein gezieltes bewusstes Einsetzen ist das Ausschlaggebende, gezielt eingesetzt wie ein Medikament. Ein Kind sollte nie gegen seinen Willen zum Saugen überredet (“zugestöpselt“) werden. Manchmal wollen Kinder auch nur gehalten und getragen werden. Anderen Kindern ist einfach nur langweilig und sie brauchen Hilfe, in ein Spiel zu finden.

In diesem Artikel:

Ein Weg mit dem Schnuller umzugehen

Wenn ein Kind saugen möchte, ist die Empfehlung der ersten Wahl, es zu stillen, bis es die Brust von selbst loslässt. Beim Stillen braucht man sich keine Gedanken zu machen, wo jetzt wieder der Schnuller ist, ob er auch sauber ist, ob es vielleicht dem Kiefer schadet oder das Baby doch Hunger hat. An anderen Beruhigungssaugern (Finger der Eltern, Schnuller o. a.) sollte man das Baby solange saugen lassen, wie es dies wirklich braucht. Dabei aber sollte man das Kind nicht sich selbst überlassen, sondern begleiten, ihm Nähe geben (ein Kind, das Saugen will, kann seinen Kummer noch nicht selbst austragen). Anschließend sollte der Beruhigungssauger wieder bewusst weggeräumt werden. Das Kind braucht dann vielleicht noch etwas Nähe oder Begleitung, um wieder in ein freies Spiel zu finden. Kinder, die als Baby ihr Saugbedürfnis stillen konnten, zeigen später weniger sekundäre Habits (Nägelbeißen, Stifte kauen, Lippen saugen, ...).

Wenn Kinder Tag ein Tag aus gar nicht mit dem Saugen aufhören wollen – sowohl an der Brust wie an anderen Beruhigungssaugern –, sollte das als emotionaler Hilfeschrei des Kindes wahrgenommen und dem nachgegangen werden. Was kann dahinter stecken, dass mein Kind so an mir oder seinem Schnuller, Daumen etc. hängt? Was braucht es eigentlich?

Tipps für den Schnullergebrauch

Anfangs kann ein Baby ein Problem oder Unbehagen nur durch Schreien äußern. Auf einer späteren Entwicklungsstufe lernt es seine Probleme auszudrücken und zu verändern bzw. zu akzeptieren. Bei dieser Entwicklung können Sie dem Kind helfen, indem sie sich seiner annehmen, es trösten und sein Problem auch sprachlich ausdrücken bzw. wenn es sich beruhigt hat, Lösungen gemeinsam suchen. Sich mit einem lachenden Baby zu freuen und sich einem weinendem Baby anzunehmen – das ist der Grundstein für eine Entwicklung zu einem selbständigen zufriedenen Menschen.

Wenn du dich für den Gebrauch eines Schnullers entscheidest,

  • ist es günstig, auf den Schnuller in den ersten vier bis sechs Lebenswochen zu verzichten, bis das Stillen sich gut etabliert hat.
  • ist es besser, einen Sauger zu verwenden, der möglichst weich und anpassungsfähig ist und im Zahn- und Lippenbereich einen möglichst kleinen Durchmesser hat, um den Mundschluss und die Zahnentwicklung möglichst wenig zu behindern.
  • ist eine flache symmetrische Form zu bevorzugen, nicht die abgeschrägte Form
  • sollte das Lippenschild nicht gebogen den Lippen anliegen, sondern eher gerade sein.
  • empfehle ich, den Schnuller bewusst einzusetzen und ihn bewusst wieder wegzunehmen, wenn das Kind ihn nicht mehr braucht.
  • lass den Schnuller nicht herumliegen oder an der Schnullerkette sichtbar herumbaumeln.
  • stöpsele dein Kind nicht mit dem Schnuller zu, sondern versuche, den Ursachen der Unruhe auf den Grund zu gehen und es durch Zuwendung zu trösten.
  • verwende den Schnuller möglichst wenig und gewöhne ihn möglichst früh ab.