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Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.
11. Woche

Welcher Erziehungstyp bist du?

A. Coach B. Magier C. Leitwolf?

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

ich glaube nicht daran, dass anhand von Sternkonstellationen oder Geburtszeitpunkten allgemeingültige Aussagen über Menschen getroffen werden können. Und doch lese ich jedes Horoskop, das mir in die Finger kommt. Und nein, ich glaube nicht, dass man anhand von zehn Fragen herausfinden kann, ob jemand Beziehungstyp A oder B ist. Oder welches Tier zu einem passt. Oder welche Ernährungslehre funktionieren könnte.
Und trotzdem liebe ich diese Art von Tests.

Schon mit 13 kreuzte ich in diversen Mädchenzeitschriften Kästchen, um herauszufinden, was für ein Flirttyp ich bin. Und auch letzte Woche stöberte ich auf der kidsgo-Seite umher. Denn dort findet sich so viel nach meinem Geschmack: Welcher Geburtstyp bist du? Wie geduldig bist du? Oder: ist deine Partnerschaft auf Kurs? Hammer. Ich liebe liebe liebe das!

Erziehungstyp im Selbsttest. Finde heraus, welcher Erziehungstyp du bist... Das klingt vielversprechend, finde ich. Also los: Die Fragen könnten nicht unterhaltsamer sein. So gebe ich beispielsweise an, wie ich reagieren würde, hätte ich im Parkhaus mein Auto 'verloren'. Oder wie ich einen Tag nutze, an dem ich in bester Stimmung bin. Nicht zu vergessen die Frage, welche Jahreszeit mein Favorit ist.
Spannend, dass auf Basis dieser Angaben ein Erziehungstyp ausgespuckt werden soll.

Zack, ich drücke auf die Auswertung. Und lese...
"Du bist ein Magier. Wie das Leben an sich, ist auch das Zusammenleben mit Kindern für dich ein großes Abenteuer. Und wie auf einem Abenteuerspielplatz sieht es auch bei dir zu Hause aus. Ein bisschen chaotisch und immer „halligalli"."
Oh ja, das würde Willi sicher unterschreiben. Denn er mag es immer penibel ordentlich. Ich eher nicht. Und so räumt er mir doch hinterher.

"Bei dir soll Kindsein Spaß machen. Du hast nichts dagegen, dein Haus mal eben spontan in eine Ritterburg oder ein Märchenschloss zu verwandeln."
Genau das stimmt! Ich finde, dass Kinder phantasievolle Spiele brauchen und liebe es selbst, in unterschiedliche Welten abzutauchen.
Doch da steht auch: "Du bist ein großartiger Geschichtenerzähler, aber Zuhören ist nicht deine ausgeprägte Stärke, ebenso wenig wie eine strukturierte Haushaltsführung. (...)
Wenigstens einmal am Tag, vielleicht beim Zubettgehen, solltest du dir aber bewusst die Zeit nehmen, ausschließlich dein Kind reden zu lassen." Haha, erwischt.

Aber Spaß beiseite. Was für ein Erziehungstyp bin ich? Welcher Stil soll es sein? Ich bewundere meine Schwester oft für ihre Ansichten - dazu in einem anderen Beitrag mehr. Aber schon vorab: Sie bleibt meist ruhig und gelassen, bietet ihren Kids immer Entscheidungsmöglichkeiten an (puh, das erfordert Geduld...) und versucht immer, die Gefühle und Emotionen ihrer Sprösslinge zu lesen und anzunehmen.

Ich glaube, ich werde in meiner Erziehung versuchen, meinen Kindern einen Rahmen vorzugeben. Was bedeutet, dass ich vermutlich auch mit Regeln (und Verboten? Hm...) arbeiten werde. Ich habe mir vorgenommen, meine Kinder darin zu stärken, ihre Gefühle zu verbalisieren und ihnen frühzeitig mitzugeben, dass ihre Meinungen und Entscheidungen Gewicht haben. Doch trotzdem tue ich mir schwer mit dem Gedanken, dass Kinder immer Optionen haben müssen, aus denen sie wählen können. Überfordere ich sie damit?

Werde ich streng sein? Vermutlich mehr als Willi. Der sieht sich immer als 'good cop', wenn ich der 'bad cop' sein muss.
Werde ich es schaffen, meinen Kinder immer ein offenes Ohr zu schenken?
Mir ist Höflichkeit und Dankbarkeit im Wertesystem sehr wichtig. Kann ich diese beiden Eigenschaften weitergeben?
Derzeit fühlt sich das Konzept 'Beziehung statt Erziehung' für mich noch zu alternativ an. Einzelne Bausteine will ich dringend einbauen. Aber dennoch vermute ich, dass ich eher der Typ der 'klassischen' Erziehung bin. So, wie es meine Eltern damals gemacht haben.
Müsste ich meinen Erziehungsstil beschreiben, würde ich liebevoll-konsequent wählen.
Ob ich immer alles richtig mache? Sicher nicht. Aber der Familienverbund soll stark sein. Und ich will mir immer vor Augen halten: Mein Alltag ist Antons Kindheit. Ich möchte dafür alles geben!

Apropos Alltag. Spiel und Spaß mit dem Säugling hat für mich einen großen Stellenwert, auch wenn Anton noch so klein ist. Bitte ich Willi mit seinem Sohn einen Nachmittag zu verbringen, erzählt er mir meist stolz, auf wie viele Stunden Schlaf er es mit Anton gebracht hat. Ich beglückwünsche ihn natürlich zu dieser Leistung, sehe aber meist meine wertvollen Nachtstunden schwinden. Und würde mir wünschen, Willi hätte sich aktiv mit ihm beschäftigt.

Ich möchte Anton schon jetzt spielerisch ein bisschen fordern, um seine Reflexe zu testen und ihn zu bespaßen. So rassle ich auf dem Wickeltisch während seiner Wachphasen an der linken und anschließend an der rechten Gesichtshälfte und hoffe, dass sich Augen und Kopf mitdrehen. Oder ich lasse Toni aus unserem bunten Fundus Schnüre, Beiß- oder Greifringe umfassen.

Auch auf dem Bauch liegend versuche ich mit schillernden Gadgets, meinen Schützling zu animieren das Köpfchen zu heben. All diese Versuche sind meist frustrierend. So richtig spielen klappt eben unter 3 Monaten noch nicht. Aber auch er scheint nicht wirklich Freude dabei zu haben.

Küsst man Anton allerdings im Nacken, kitzelt man seinen Bauch oder macht gurrende Taubengeräusche, jauchzt er und schenkt sein schönstes Lächeln. Trotzdem versuche ich weiterhin, alle möglichen Spielzeuge einzusetzen (davon haben wir wirklich etliche wunderschöne geschenkt bekommen) und ihm Spaß zu bereiten. Absolut erfolglos.

Pinterest schlägt vor, einen Heliumballon an Bein oder Arm des Babys zu befestigen und damit für Spiel und Spannung zu sorgen. Ich bin gerade bei meiner Mama zu Besuch und wir testen es prompt aus. Und siehe da... 30 Minuten umfasst Anton die Schnur des grünen Ballons und freut sich des Lebens. Er wedelt mit den Händen, schaut dem hüpfenden Etwas hinterher - mit grossen Augen und sabberndem Mund. So eine Freude! Ich beobachte ihn begeistert und stelle all die teuren, pädagogisch wertvollen Kreisel, Rasseln und Knistertücher in den Schrank zurück. Das hat noch Zeit. Ich gehe erstmal eine große Gasflasche kaufen.

Bis nächste Woche, ihr Lieben

Maike

Foto: Privat

 

Foto: Privat

 

Foto: Privat

 



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Kommentare von Lesern:

Kristin11.07.2021 20:48

„Magier“ ist doch für die Kindererziehung (-Beziehung) perfekt;)

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Maike07.07.2021 23:41

Liebe Susanne,

ich bin sogar heute noch ein Ballonfan... ;)
Komisch, dass du keine Mail erhalten hast. Aber umso schöner, dass du einfach nachgeschaut hast. Du bist ja eine treue Leserin :)

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Susanne07.07.2021 22:34

Super coole Idee! Die Ballons bleiben bis ins fortgeschrittene Schulalter ein Highlight.
Leider habe ich diese Woche gar keine email zu deinem neuen Text bekommen. Zum Glück habe ich selbst mal nach dem neuen Text gesehen.
Liebe Grüße an dich

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