MENU


Ferien - Infos und Tipps für den Familienurlaub

Baby ist da, die ersten wunderbaren Monate sind überstanden. Jetzt den ersten Urlaub zu dritt planen – das ist eine herrliche Aussicht, gibt Kraft im Alltag und ist klug gedacht: Wer zeitig Reiseziele und Unterkünfte checkt und dabei Babys Bedürfnisse berücksichtigt, ist für den ersten Familienurlaub gut gerüstet – und spart viel Geld.

In diesem Artikel:

Nichts wie weg

Die kleinen Augen sind fest geschlossen. Ab und zu zuckt ein Lid. Paul schläft friedlich. Drei Monate ist er jetzt alt. Britta zupft die Decke zurecht, streichelt ihm die Wange. Noch ein Blick, dann tritt sie aus dem Schlafzimmer.

Britta ist glücklich, aber auch geschafft. Die vergangenen Monate waren voller Babyzauber. Viel Wonne, wenig Schlaf. Eine Energieleistung. An Urlaub nicht zu denken. Aber jetzt? Mal die Seele baumeln lassen, denkt sie. Sonne, Strand, Meer. Aber wie soll das mit dem Kleinen gehen? Als sie beim Abendbrot ihrem Mann Lars davon erzählt, ist der Feuer und Flamme: „Nächsten Sommer ist Paul ein dreiviertel Jahr alt. Dann hat alles seinen Rhythmus – Schlafen, Essen, Spielen. Sicher können wir mal zwei Wochen weg!“„Und den festen Rhythmus wieder gefährden?“ Britta ist unsicher. Gerade läuft alles so gut. Wie reagiert so ein Zwerg auf die ganze Aufregung, die Fahrt, die neue Umgebung?

„Gut, sofern seine Bedürfnisse erfüllt werden“, lautet die Antwort von Dr. Hermann Josef Kahl vom Bundesverband der Kinder- und Jugendärzte. Das heißt vor allem: Stillen, Schmusen, Schlafen. „Reisen vertragen durchaus auch jüngere Säuglinge. Wichtig ist, dass der kleine Organismus sich nicht zu sehr umstellen muss.“ Also ähnliche Klimaverhältnisse wie zu Hause, vor allem nicht zu heiß. Ist das erfüllt, rät Dr. Kahl: „Verbringen Sie die Ferien dort, wo Sie sich wohlfühlen. Dem Kind ist egal, wohin es geht. Hauptsache: Mama und Papa sind dabei.“ Stillkinder sind besonders pflegeleicht – Fläschchen, Zubehör und Kochgelegenheiten entfallen, und Muttermilch steht immer zur Verfügung.

Früh geplant ist halb erholt

Der Urlaubsort sollte bequem in wenigen Stunden erreichbar sein. Dafür kann man die Schlafpausen des Kindes nutzen. Also Timmendorfer Strand statt Toskana, Ameland statt Andalusien. Britta und Lars tendieren zur Nordsee. Aber ist die steife Meeresbrise gesund für Paul? In Sachen Reiseziel ist in Deutschland alles drin, weiß Kinderarzt Dr. Kahl. Die Voralpen mit Höhen um 1500 Meter sind für Babys ebenso geeignet wie die Küste. Vorausgesetzt, das Kind ist gesund. „Die Nordseeluft mit ihrem Reizklima weist eine geringere Allergiedichte auf. Atemwegserkrankungen können sich hier sogar bessern.“ Britta und Lars freuen sich - einem Strandurlaub steht nichts im Wege!

Die heiße Sommerzeit scheidet allerdings aus, Baby zuliebe. Das ist durchaus ein Plus. In der Vor- und Nachsaison kann man viel Geld sparen – im Ferienhaus wie im kinderfreundlichen Hotel. Das gilt auch für die Bahn. Wer früh reserviert, fährt ab 19 Euro pro Person zum Urlaubsort – Kinder umsonst. Frühbucher können in ICEs und Fernzügen zudem spezielle Kleinkind-Abteile reservieren - Wickeltisch und Spielgerät inklusive. Und während Lars mit Paul auf dem Arm den 300 Meter langen ICE inspiziert, kann Britta mal die Augen schließen. Kein Stress, keine Autobahn-Gebühren und dreißig Mal klimafreundlicher als der Pkw. Das Gepäck? Einfach zwei Wochen früher packen und voraus schicken. Erholsamer geht’s nicht.

Entspannte Eltern, glückliche Kinder

Bleibt noch die Frage der Unterkunft. Lars will im Urlaub vor allem eins: faul sein und lange Schlafen. „Es gibt doch spezielle Kinderhotels, sogar mit Babybetreuung“, sagt er. Da könnten wir auch mal essen gehen, nur wir zwei, oder abends mal in die Sauna...“ „Wenn schon Urlaub, dann richtig“, meint Britta. Ein Ferienhäuschen bietet Platz, eine eigene Küche und völlige Unabhängigkeit. Zwar hätte sie nichts dagegen, sich zwei Wochen bekochen zu lassen, dass jemand die Betten macht und ein Babysitter sich stundenweise um den Kleinen kümmert. „Aber ehrlich gesagt will ich Paul noch gar keiner fremden Person anvertrauen“, gesteht sie. „Vielleicht den Sommer drauf.“ Für dieses Mal lautet ihre Entscheidung: „Ferienwohnung, direkt hinter den Dünen.“ Als Frühbucher haben sie da noch Auswahl.

Preiswert erholen

Jugendherbergen sind eine preiswerte Alternative zum Hotel. Bei gemeinsamen Mahlzeiten (die man nicht selbst zubereiten muss) trifft man viele Gleichgesinnte, und auch Alleinerziehende kommen schnell in Kontakt. Das gilt auch beim Spielen für die Kleinen. Luxus braucht der Urlaubsort nicht: Er sollte kleinkindtauglich sein. Dazu gehören eine Wickel- und Bademöglichkeit und ein geeigneter Schlafplatz. Standard reicht aus. Wichtig: Das Kind soll auch mal schreien dürfen, ohne dass der Zimmernachbar sich beschwert. Je älter und mobiler das Kind, desto wichtiger ist am Urlaubsort eine kindgerechte Ausstattung, also Törchen vor der Treppe oder Korkboden statt kalter Steinfliesen. Vor allem aber sollte der erste Baby-Urlaub Erholung für die Eltern sein. Denn je wohler Mama und Papa sich fühlen, desto besser fürs Kind.

Mit diesem Wissen im Gepäck steht dem ersten Familien-Urlaub nichts mehr im Wege. Britta hat mit Lars alles besprochen. Zufrieden legt sie sich neben Paul ins Bett. Und denkt beim Einschlafen an Sonne und Wellen und die erste gemeinsame Sandburg.

Preiswerter Familienurlaub

Den aktuellen Katalog „Urlaub mit der Familie“ erhalten Sie gegen Einsendung eines an sich selbst adressierten und mit 1,45€ frankierten A4-Umschlages an:
Bundesarbeitsgemeinschaft Familienerholung
c/o evangelische Familienerholung im Diakonischen Werk e.V.
Reichensteiner Weg 24
14195 Berlin
www.urlaub-mit-der-familie.de

Urlaubszuschuss - Ferienspaß für kleine Etats

Auf in Deutschlands schönste Ferienregionen! Feriendörfer und Ferienstätten in landschaftlich reizvoller Umgebung von der Nordsee bis zu den Alpen stehen Familien mit geringem Einkommen, kinderreichen Familien oder auch Alleinerziehenden zur Verfügung – sie alle können je nach Bundesland öffentliche Zuschüsse für den Urlaub in gemeinnützigen Familienferienstätten beantragen.

Rund 120 Familienferienstätten in Deutschland enthält der Katalog „Urlaub mit der Familie“. Der Reise-Führer der „Bundesarbeitsgemeinschaft Familienerholung“ bietet Beschreibungen aller Familienferienstätten, dazu Preisorientierungen und einen Überblick über die Fördermöglichkeiten der einzelnen Bundesländer sowie Kontaktadressen.

Die Häuser bieten viele Bonbons für ihre kleinen und großen Gäste: Pferdekutschfahrten, Rodeln und Skiwandern, Segeln und Surfen sowie Spiel- und Sportmöglichkeiten am Haus. Für die Kleineren gibt es meist Babybadewannen, Wickelkommoden und Kinderbetreuung. Die meisten Einrichtungen verfügen auch über behindertengerechte Zimmer. Für Groß- und Patchwork-Familien gibt es geräumige Ferienwohnungen mit bis zu 10 Schlafplätzen. Man kann selber kochen oder die Hotelküche genießen – von Normal- und Diät- bis Vollwertkost.

Es lohnt sich, auch bei den Familienberatungsstellen von Caritas, Arbeiterwohlfahrt (AWO) oder Diakonie nach Angeboten zu fragen. Die Wohlfahrtsverbände organisieren zum Teil selbst Reisen oder können Tipps für familiengerechte Erholungsziele und Unterkünfte geben.