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Tagebücher aus der Schwangerschaft

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.
Nachbericht

Eine neue Zeit beginnt

Wir gewöhnen uns langsam an den neuen Alltag mit Glücksmomenten und Tücken

Ihr Lieben,

nun ist unser Luca schon über drei Wochen auf der Welt, doch ich habe jegliches Zeitgefühl verloren. Stück für Stück wächst unser neuer Alltag als Viererteam mehr und mehr zusammen. Nun bin ich gerade die ersten Tage allein mit unseren Zwergen zuhause, vorher hatte der Papa noch Urlaub. Das bedeutet jetzt natürlich auch etwas mehr Stress, nun übernehme ich die Nachtschichten komplett alleine und tagsüber schlafen geht leider nicht, da unser zweijähriges Power-Paket da nicht mitspielen würde. Die Tage sind daher sehr unterschiedlich, abhängig von der Laune unserer Tochter und meinem Schlafdefizit. Mal fühle ich mich wie Supermama, und zwar dann, wenn gerade alle zufrieden und harmonisch den Tag begehen. Mal ist es aber auch das komplette Gegenteil. Dann habe ich das Gefühl, beiden Kindern nicht gerecht zu werden. Unsere Große langweilt sich, während ich damit beschäftigt bin, Fläschchen zu geben oder Windeln zu wechseln. Und gerne würde ich den Kleinen genauso viel tragen wie unsere Tochter damals. Ich hoffe, es wird alles ein bisschen besser, wenn die Maus wieder in die Kita darf. Diese ist aufgrund der hohen Inzidenz bei uns noch geschlossen.

Aber ich gehe jetzt noch einmal ein paar Wochen zurück: Luca war ja mit einem sehr geringen Geburtsgewicht aus der Klinik entlassen worden und leider stieg sein Gewicht auch nach ein paar Tagen zuhause nicht. Dazu kam dann ja noch die blöde Gelbsucht, die dazu führte, dass unser kleiner Junge sehr schläfrig war und keine Kraft zum Trinken hatte. Die Hebamme empfahl uns deshalb, ihm vorübergehend, wenigstens für einige Mahlzeiten pro Tag, die Flasche zu geben. Schweren Herzens sind wir ihrem Rat natürlich gefolgt, die Gewichtszunahme hatte oberste Priorität. Leider hat dies aber auch dazu geführt, dass Luca nun gar nicht mehr aus der Brust trinkt. Ich lege ihn zwar immer noch regelmäßig an, doch langsam sinkt meine Hoffnung, dass ich ihn eines Tages normal stillen kann. Er sieht die Brust mittlerweile als Ruhepol zum Entspannen, aber nicht als vorrangige Nahrungsquelle. Da ich mich von Beginn an gegen das „Hardcore-Abpumpen“ entschieden hatte (teils aus schlechten Erfahrungen mit meiner Tochter, teils aber auch schlicht aus Zeitmangel, eben weil ich nicht mit Baby alleine zuhause bin, sondern noch unsere Zweijährige umsorge), habe ich immer weniger Milch, sodass auch Luca wahrscheinlich ein „Flaschenkind“ wird.

Ich habe ein paar Tage gebraucht, um mich von meinem Traum des Stillens zu verabschieden, aber langsam ist es okay für mich. Eigentlich hatten wir ja einen guten Stillstart im Krankenhaus, deswegen dachte ich, dass, sobald er etwas mehr Energie hat, wieder aus der Brust trinken würde. Da aber selbst meine Hebamme sehr auf die Flasche gepocht hatte, weiß ich, dass es die richtige Entscheidung war. Glücklicherweise hat mich dieses Mal der Baby-Blues nicht so stark erwischt, wie noch bei der Geburt unserer Tochter. Ich hatte ein paar sehr emotionale Momente in den ersten Tagen nach der Geburt und musste dann auch weinen, aber ansonsten fühle ich mich gefühlsmäßig sehr stabil. Irgendwie ist es ja immer wieder verrückt: Da hält man dann auf einmal so ein kleines Bündel Leben in der Hand und plötzlich weiß man, wer da neun Monate in seinem Bauch war.

Direkt nach der Geburt habe ich gedacht: „Boah, ist der klein“ und „krass, wie blond er ist“ und ich finde ihn auch einfach so wunderschön, bin so stolz, seine Mama sein zu dürfen. Bisher ist er ein eher ruhiges Baby, aber das kann sich natürlich noch ganz stark ändern. Leider hat er oft mit Bauchschmerzen zu kämpfen, wir bekommen es aber mit Massagen und Salbe bisher noch ganz gut in den Griff.

Manchmal kann ich noch gar nicht so richtig fassen, dass er nun da ist. Die Schwangerschaft liegt trotzdem gefühlsmäßig lange zurück. Nun heißt es für mich, Abschied von diesem Tagebuch zu nehmen. Ich werde sicherlich in ein paar Monaten all die Artikel Revue passieren lassen und freue mich sehr, diese Erinnerung zu haben. Danke, dass ihr meinen Berichten gefolgt seid. Tausend Dank natürlich auch an kidsgo und an die Sponsoren der wunderschönen Geschenke, die bereits alle zum Einsatz gekommen sind.

Macht es gut, eure Julia!



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Kommentare von Lesern:

Philippa, Köln22.03.2021 23:44

Liebe Julia,
alles Gute Dir und Deinen zwei Sonnenscheinen.
Wenn es Dir mit dem Stillen sehr am Herzen liegt, dann nimm es einfach gelassen. Ich habe bei meinem Schlumpf 6 Wochen gebraucht bis es mit dem Stillen komplett geklappt hat. Davor habe ich abgepumpt, weil ich leider echt kaputte Brustwarzen nach dem Krankenhausaufenthalt und den ersten Versuchen hatte. Das hat ewig gedauert, bis die abgeheilt waren. Er hat die Flasche mit abgepumpter Milch genommen bis ich komplett verheilt war und dann habe ich es nochmal probiert und schwupps es klappte fast direkt ohne Probleme. Wenn doch, gab es nochmal abgepumpte Milch. Und nachdem ich es auch raushatte, nicht zu viel abzupumpen und auch nicht zu wenig, hat es sich von selber reguliert.
Am Ende zählt wie Du Dich am wohlsten fühlst. Das wirkt sich auch auf die Milchproduktion aus. Bei unserem Schlumpf hab ich mir am Anfang wahnsinnigen Stress gemacht und die Milchproduktion ging zurück, bis ich gesagt habe, ok der Stillstart ist nicht so wie erhofft. Wird schon.
Dir ganz viel Freude an der Maus und dem kleinen Luca,
liebe Grüße
Philippa

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In diesem Beitrag geht's um:

Geburt, Baby Blues, Stillen, Fläschchen geben, Trinkschwäche, Hebamme, Geschwister