MENU


Tagebücher aus der Schwangerschaft

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.
35. Schwangerschaftswoche

Mein Ärztemarathon

Viele Arzttermine standen an und ansonsten habe ich ruhige Tage mit meiner Tochter verbracht.

Hallo Ihr Lieben,

ich hoffe, eure Woche ist gut verlaufen, trotz Lockdown und Januar-Tristesse.

Meine Woche war mal wieder von einigen Arztterminen geprägt, von denen ich euch berichten möchte. Zunächst war ich zur professionellen Zahnreinigung, da diese während der Schwangerschaft von meiner Krankenkasse übernommen wird und ich, wie so viele Schwangere, unter leicht entzündetem Zahnfleisch leide. So konnte ich eine weitere Sache abhaken, die ich unbedingt vor der Geburt noch erledigen wollte.

Außerdem war ich zur Kontrolle bei meiner Frauenärztin. Wie immer wurde der Urin getestet, Blutdruck gemessen und ich durfte auf die Waage steigen. Dieses Mal war alles okay, mein Blutdruck ist in den letzten Tagen sehr gut gewesen. Mein Gewicht ist auch ziemlich stabil – ich hatte ja in den Monaten Oktober und November ziemlich viel zugenommen, dafür habe ich in den letzten beiden Monaten aber sehr wenig zugelegt, es scheint sich also auszugleichen. Mein Bauch ist allerdings trotzdem riiiiiieeeesengroß, es zeichnen sich jetzt auch die ersten Hautrisse ab aber so schlimm ist das für mich nicht. Es wurde auch zum letzten Mal Blut abgenommen, einige Werte, z.B. der Eisengehalt, werden ja routinemäßig zu festgelegten Zeitpunkten in der Schwangerschaft kontrolliert. Bisher war bei mir immer alles im grünen Bereich. Im Anschluss wurde das CTG gemacht, auch hier gab es keinerlei Auffälligkeiten. Meine Ärztin hat aufgrund der eher geringen Größe des Zwerges (im wahrsten Sinne des Wortes) vorsichtshalber noch einen Ultraschall gemacht. Natürlich ist unser kleiner Junge gewachsen, aber verhältnismäßig immer noch sehr schmal, vor allem was den Bauchumfang betrifft. Er wiegt jetzt knapp zwei Kilo und wir haben noch fünf Wochen vor uns.

Am Tag darauf hatte ich meinen vorerst letzten Termin bei der Diabetes-Assistentin. Sie hat meine Blutzuckerwerte der letzten beiden Wochen gecheckt, die ich ja mindestens viermal am Tag protokolliere. Sie war damit ganz zufrieden, daher müssen jetzt keine weiteren Maßnahmen eingeleitet werden. Ab und zu habe ich mal höhere Werte, die ich mir nicht ganz erklären kann, aber in der Regel sind die Werte gut. Da das Baby ja sehr klein ist, hat die Diabetologin mir eine „zweigleisige Strategie“ ans Herz gelegt. Morgens sollen die Werte so wie bisher bleiben, nach dem Mittag- und Abendessen hingegen dürfen sie jetzt auch mal etwas höher ausfallen. Ich werde nichts an meiner Essroutine ändern, aber es entspannt mich trotzdem etwas, da ich mir nun keine Sorgen mehr machen muss, falls der Zuckergehalt dann doch mal etwas höher ausfällt. Sie hat mir dann noch erklärt, dass ich sobald die Geburt beginnt, kein Insulin mehr spritzen muss und auch das Messen dann vernachlässigen kann. Nach circa zwei Monaten soll ich dann nochmal einen Langzeitblutzuckertest machen, um zu überprüfen, ob im nicht-schwangeren Zustand wieder alles normal ist. Zum Schluss wurde mir auch in der Diabetespraxis noch einmal Blut abgenommen, der HbA1c-Wert soll gecheckt werden. Dieser spiegelt den Blutzuckergehalt der letzten Wochen wider. Als der Gestationsdiabetes bei mir diagnostiziert wurde, lag mein Wert knapp unter der Grenze, ab der man von einem zu hohen Wert spricht.

Außer diesen ganzen Arztterminen war bei uns wenig los, ich war teilweise etwas träge und die Tage kamen mir sehr lang vor. Ich bemühe mich sehr, meiner Tochter trotzdem so viel Abwechslung wie nur möglich zu bieten. Sie langweilt sich doch ganz schön und ihr fehlt der Kontakt zu anderen Kindern. Ihre Kita hat sich dafür eine schöne Aktion ausgedacht: jede Woche kann für die Kinder ein Umschlag mit Bastelsachen, Malvorlagen und einer kleinen Überraschung abgeholt werden. Das ist für uns eine willkommene Abwechslung.

Geärgert habe ich mich diese Woche über unser Standesamt. Mein Partner und ich sind nicht verheiratet, daher müssen wir die Vaterschaft anerkennen lassen. Aufgrund des Lockdowns wurde uns jetzt erst in der zweiten Februarhälfte ein Termin – und das auch nur unter Vorbehalt – angeboten. Das ist dann schon sehr knapp vor dem Geburtstermin. Zudem musste ich unsere Geburtsurkunden im Original dort hinschicken. Falls unser Zwerg sich eher auf den Weg machen sollte, stehe ich dann also erstmal ohne Geburtsurkunde und ohne anerkannte Vaterschaft da. Hoffen wir einfach, dass er sich noch etwas Zeit lässt.

Ich spüre den kleinen Mann gerade nicht mehr so stark, das ist aber normal, da er einfach weniger Platz zum Bewegen hat. Dafür fühle ich mich momentan wieder fitter und beweglicher. Wir genießen gerade die letzten Momente als Dreierfamilie und versuchen auch nachts so viel Ruhe wie möglich zu bekommen. Auf der anderen Seite kann ich es gar nicht abwarten, bis es endlich losgeht und wir ihn in unseren Armen halten können. Ich bin gespannt, was uns die nächste Woche bringt.

Euch auch alles Gute!



Julia



Kommentar zu diesem Beitrag schreiben:

Zeichen frei



Kommentare von Lesern:

Bisher wurden noch keine Kommentare abgegeben.

Einträge der letzten Wochen:

Alle anzeigen
Alle beendete Tagebücher Schwangerschaft anzeigen

Aus der 35. SSW schrieben in anderen Tagebüchern:

In allen Schwangerschaft-Tagebüchern suchen:

nach Stichwort:

nach Schwangerschaftswoche:


Kurse, Termine & Adressen


In diesem Beitrag geht's um:

Gestationsdiabetes, Ultraschall, CTG, Vaterschaftsanerkennung, Blutdruck, Lockdown