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Tagebücher aus der Schwangerschaft

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.
23. Schwangerschaftswoche

Starke Stimmungsschwankungen

Emotionale Tiefs und Hochs bestimmen meinen Alltag und ich mache mir Gedanken über meine Rolle als Mama

Liebe Tagebuchleserinnen und Leser,

wie geht es euch in diesen unruhigen Zeiten? Ich kann das Geschehen rund um Corona auch in diesem Beitrag nicht ignorieren, dazu betrifft es uns alle einfach viel zu sehr. Ich hoffe wirklich, dass wir als Gesellschaft dieses blöde Virus in den Griff bekommen. Für mich sind die aktuellen Maßnahmen auch keine allzu große Einschränkung. Ich bin lediglich sehr froh, dass versucht wird, die Kitas offen zu halten.

Ich hatte letzte Woche Geburtstag und habe diesen nur in allerkleinster Runde gefeiert. Trotzdem war es mir schon ein bisschen zu anstrengend und generell merke ich gerade, dass ich viel Rückzug und Ruhe brauche. Leider hatte ich an dem Tag auch wieder starke Übelkeit, musste mich sogar mehrmals übergeben. Ich hatte wohl zu viel durcheinandergegessen. Jedenfalls fühle ich mich in diesen Tagen nicht so fit, ich hoffe, das bleibt nur eine kurze Episode des Unwohlseins.

Ich habe mir die Woche Urlaub genommen, ohne groß etwas vorzuhaben. Habe schon mal die Babysachen unserer Tochter vorsortiert und gewaschen und außerdem festgestellt, dass wir ein Platzproblem im Kinderzimmer bekommen werden (leider haben wir erstmal nur eines). Dafür müssen wir uns etwas einfallen lassen und in ein paar Jahren spätestens wohl auch bauliche Maßnahmen ergreifen.

Ich hatte mich so auf eine entspannte Woche gefreut, doch irgendwie hatte ich wieder ziemlich starke Stimmungsschwankungen. Von himmelhochjauchzend bis tief betrübt war alles dabei. Anstatt noch viel mehr auszusortieren und aufzuräumen lag ich oft einfach im Bett und habe Kekse essend an die Decke gestarrt. Dies führte dann nur dazu, dass ich mich noch schlechter gefühlt habe – dick, träge und einfallslos. Es kann jetzt eigentlich nur besser werden. Diese Verstimmungen hatte ich übrigens auch schon während meiner ersten Schwangerschaft recht häufig.

Nun aber zu etwas Schönem: Den kleinen Mann spüre ich jetzt viel regelmäßiger, eigentlich jeden Tag. Die Bewegungen sind jetzt sogar schon zart von außen zu spüren, sodass sich auch der Papa sehr gefreut hat.

Jetzt zum Abschluss noch ein ganz anderes Thema. Ich folge in den sozialen Medien auch einigen sogenannten Mom-Bloggerinnen und bin diesbezüglich manchmal etwas zwiegespalten. Auf der einen Seite erkenne ich mich in vielen Posts dieser Mütter wieder, auf der anderen Seite finde ich es manchmal befremdlich, dass viele Frauen sich anscheinend nur in ihrer Rolle als (oftmals verdächtig perfekt gestylte) Mama und Hausfrau zeigen. Es liegt mir fern, über andere Lebensentwürfe zu urteilen oder gar Mom-Bashing zu betreiben. Ich für mich habe nur festgestellt, dass ich noch gar nicht so richtig weiß, welcher Typ Mama ich bin oder sein möchte. Man kann Eltern natürlich nicht als solche kategorisieren, aber trotzdem neigt ja jeder zu gewissen Charakterzügen – auch als Elternteil. Ich liebe es, für meine Tochter da zu sein und mir ihr gemeinsam die Welt zu erkunden. Doch manchmal habe ich auch die leise Sehnsucht nach mehr selbstbestimmter Zeit. Ein Hobby, ein Sportkurs, regelmäßige Treffen mit Freunden - Zeit, in der ich einfach ich sein kann – nicht als Mama, Freundin oder Angestellte. Mein Ziel ist es daher, kleine Zeitfenster mit meinem Partner zu vereinbaren, wo wir „freigestellt“ sind und der jeweils andere komplett übernimmt. Mal sehen, wie das klappt – vor allem mit zwei Zwergen.

Nächste Woche steht übrigens wieder ein Besuch bei meiner Frauenärztin an und ich bin schon sehr gespannt. Euch allen eine gute Woche.

Julia



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In diesem Beitrag geht's um:

Stimmungsschwankungen, Babybewegungen, Corona, Kinderzimmer