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Tagebücher aus der Schwangerschaft

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.
31. Schwangerschaftswoche

Zuckerfrust unterm Weihnachtsbaum

Meine Blutzuckerwerte steigen leider wieder und mein mein Abschied von der Arbeit stand an.

Liebe Leserinnen und Leser,

hoffentlich hattet ihr alle ein schönes Weihnachtsfest, wenn auch dieses Jahr alles anders war. Uns hat diese abgespeckte Variante der Festtage dieses Jahr ganz gut in den Kram passt. Heiligabend haben wir noch im engeren Familienkreis verbracht, die anderen Weihnachtsfeiertage waren wir ganz für uns. Keine Verabredungen zu haben und mal kein Festmahl auftischen zu müssen hat mir persönlich sehr gut getan.

Außerdem hat mein Freund nun auch Weihnachtsurlaub und kann sich so auch mal mehr um unseren kleinen Wirbelwind kümmern, das entlastet mich gerade sehr. Unsere Maus ist nämlich gerade so richtig trotzig und wird bei der kleinsten Sache zu einer kräftig mit den Füßen stampfenden Wutbürgerin. So manches Mal bringt sie uns mit ihrem Verhalten an den Rande eines Nervenzusammenbruches. Natürlich wissen wir, dass diese Phase zu ihrem Alter dazugehört, anstrengend ist es aber trotzdem.

Mein Freund hat mir zu Weihnachten einen wunderschönen Strickcardigan aus Bio-Baumwolle geschenkt, der schon länger auf meiner inneren Wunschliste stand. Da mein Bauch echt schon riesig ist, hat sich mein Kleidungsstil mittlerweile sehr eingeschränkt. Eigentlich trage ich immer Leggings mit einem Longtop und irgend einem Pulli drüber. Ich freue mich so langsam schon auf meine derzeit zu engen Klamotten und hoffe, dass es nach der Geburt nicht allzu lange dauern wird, bis ich wieder in ein paar Lieblingsteile passe.
Nach der Geburt unserer Tochter habe ich den Bauch übrigens sehr vermisst, vor allem das Gefühl, die Kleine exklusiv für mich und damit diese ganz besondere Mutter-Kind-Bindung zu haben. Auch damals war mein Bauch schon sehr groß, dieses Mal toppt er aber alles.

Kurz vor Heiligabend hatte ich einen weiteren Termin bei der Diabetes-Assistentin. Sie hatte meine aufgezeichneten Werte gecheckt und war ganz zufrieden. Die Werte am Tage, also nach den Mahlzeiten, waren immer sehr gut. Problematisch hingegen waren weiterhin die Nüchternwerte am frühen Morgen, die sich jetzt langsam immer weiter steigern. Vor dem Schlafengehen spritze ich mir ja nun regelmäßig Insulin und habe mich auch gut daran gewöhnt. Aber leider werde ich die tägliche Dosis nun wohl bald erhöhen müssen, denn sie scheint nicht mehr auszureichen. An Weihnachten hatte ich mir ein Stück Kuchen gegönnt und auch zu den anderen Mahlzeiten etwas anders gegessen als im Alltag. Leider hat sich das sofort gerächt und an den Tagen hatte ich auch mal erhöhte Zuckerwerte nach dem Essen. Also muss ich schon verdammt gut aufpassen, was und wieviel ich esse. Vielleicht war ich etwas zu locker, nachdem die Werte die ganze Woche gut gewesen sind. Jedenfalls haben die negativen Ergebnisse gleich wieder ordentlich auf meine Stimmung gedrückt. Ich mache mir Selbstvorwürfe und frage mich, ob ich nicht einfach mangelnde Disziplin an den Tag lege und noch viel stärker an mir arbeiten muss. Gleichzeitig mache ich mir natürlich Sorgen um die Gesundheit unseres Babys und hoffe ganz stark, dass wir die letzten beiden Monate gemeinsam gut überstehen. Die letzte Woche hat mir ja eigentlich gezeigt, dass es funktionieren kann.

Die Diabetologin sprach auch wieder von Stresshormonen. Diese hemmen zusätzlich, neben den Schwangerschaftshormonen, den Zuckerabbau im Blut. Das alles zeigt mir ein weiteres Mal, dass ich nun endlich an mir arbeiten muss. Damit meine ich aber nicht nur eine gesündere Ernährung oder mehr Bewegung, sondern eben auch mehr innere Ruhe. Doch leider gibt es hierfür ja kein Rezept oder keinen Plan und wer mich nur oberflächlich kennt, würde wohl niemals auf die Idee kommen, dass ich beispielsweise unter hohem Blutdruck leide. An sich bin ich nach außen hin ein sehr ausgeglichenerer und ruhiger Mensch. Innerlich koche ich hingegen öfters mal vor Wut und manchmal denke ich, dass diese Wut ein Ventil braucht um entweichen zu können. Ich hoffe, dass sich die nächsten Wochen in dieser Hinsicht bessern und halte euch natürlich auf dem Laufenden.

Obwohl es erst ein paar Tage her ist, kommt es mir vor wie eine Ewigkeit. Es stand ja mein Abschied von der Arbeit an, denn seit Mitte letzter Woche bin ich dank einigen übrig gebliebenen Urlaubstagen bereits im Mutterschutz. Mein Abschied war relativ nüchtern und gar nicht so emotional. Ich habe den Tag lang ganz ruhig meine Liste an noch zu erledigenden Aufgaben abgearbeitet und meinen Schreibtisch aufgeräumt. Da einige Kollegen schon im Weihnachtsurlaub waren und dieser für die anderen kurz bevorstand, herrschte generell auf allen Seiten etwas Endzeitstimmung. Für mich war das ein gelungener letzter Arbeitstag und ein rundes Ende, ich bin kein Fan von tränenreichen Verabschiedungen.

Jetzt wird sich zeigen, wie ich mir die Tage so gestalte. Einige Dinge wie Ausmisten, Papierkram erledigen und Vorbereitungen für unserer neues Familienmitglied habe ich mir fest vorgenommen. Anderes hängt auch davon ab, wie sich die nächsten Wochen entwickeln und ob meine Tochter bald wieder die Kita besuchen kann. Wir werden sehen.
Ich wünsche ich auf jeden Fall einen positiven Start ins neue Jahr mit viel Gesundheit, Freude und Energie!

Julia



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In diesem Beitrag geht's um:

Schwangerschaftsdiabetes, Mutterschutz, Insulin, Gestationsdiabetes, Bauch wächst