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Kinder im Garten – Junges Gemüse fürs Gärtnern begeistern

Die Gurken gießen, Tomaten pflanzen, Radieschen ernten, Erdbeeren naschen, einen Blumenkranz binden, einfach nur die Biene an der Lavendelblüte beobachten oder in der Erde buddeln – im Garten gibt es für Kinder gerade im Frühjahr und Sommer besonders viel zu tun.

In diesem Artikel:

Buchtipp

Mein erstes Krabbelkäfer GartenbuchMein erstes Krabbelkäfer Gartenbuch

Gartenspaß das ganze Jahr! Dieses Buch begleitet kleine Gärtner bei ihren ersten Gartenerfahrungen und macht sie mit altersgerechten Erklärungen im Handumdrehen zu richtigen Gartenexperten: Das erste eigene Beet anlegen, Kresse fürs Abendbrot aussähen, spannende Pflanzen wie die Schokoladenblume entdecken oder die Krabbelkäfer und ihre tierischen Freunde im Garten beobachten.
Mit vielen nützlichen Tipps, lustigen Spielen, Bastelideen und Rezepten für alle Jahreszeiten.

Anke Küpper, Mein erstes Krabbelkäfer Gartenbuch, ab 4 Jahre, Moses Verlag, ISBN 978-3-897-77786-6, 9,95 Euro

Kinder im Garten: Für kleine Gärtner sind schnelle Ergebnisse wichtig

Wie Eltern ihre Kinder an das Thema heranführen können, weiß Autorin Anke Küpper aus Hamburg. Sie hat das Buch „Mein erstes Krabbelkäfer Gartenbuch“ geschrieben.

Es begleitet die kleinen Hobbygärtner und ihre Eltern mit altersgerechten Erklärungen durch das ganze Gartenjahr. Besonders wichtig seien Pflanzen, die die Sinne ansprechen, sagt die Autorin. Zum Beispiel die Gummibärchenblume, die den botanischen Namen Cephalophora aromatica trägt. „Die einjährige Pflanze sieht aus wie ein Gänseblümchen ohne die weißen Blütenblätter. Wenn man die Blütenköpfe zerreibt, riechen sie stark nach Gummibärchen.“

Ein Renner bei den Kids sei auch die Schokoladenblume Cosmos atrosanguineus. Die bis in den Herbst hinein rot bis violett blühende Pflanze verströmt einen intensiven Schokoladengeruch. Und wie herrlich schmeckt ein Butterbrot mit bunten Blüten, die man essen darf. Dafür, so Anke Küpper, eigne sich besonders gut Kapuzinerkresse. Auch diese Pflanze wächst sehr schnell. Wichtig sei, dass die Kinder bald ein Ergebnis sehen, wenn sie etwas gepflanzt haben, betont Anke Küpper.

Keinen Garten? – Alternative Miet- oder Gemeinschaftsgärten

Wer kein eigenes Grün am Haus hat, aber trotzdem Lust aufs Gärtnern, dem bieten sich tolle Alternativen: So können Familien – alleine oder mit anderen – einen Garten mieten, „Balkonien“ in einen Dschungel verwandeln oder die Fensterbank in eine grüne Spielwiese verwandeln.

Garten-Modelle

  • Der Gemeinschaftsgarten
    Über die Stiftung „anstiftung“ kannst du einen Gemeinschaftsgarten in deiner Nähe finden!
  • Der Mietgarten
    Für alle, die eigenes Obst und Gemüse ernten möchten, aber keinen eigenen Garten haben, gibt es jetzt eine tolle Möglichkeit. In vielen Städten kann man schon einen Garten mieten. Näheres unter: Meine Ernte

Neben dem klassischen Schrebergarten gibt es in manchen Städten auch Landparzellen zum Mieten oder Gemeinschaftsgärten. Jana betreut gemeinsam mit anderen Mütter den Interkulturellen Garten in Hannover-Badenstedt. Vor allem Gemüse, Kräuter, Hülsen- und Beerenfrüchte bauen die Familien gemeinschaftlich dort an, aber auch einige Blumen schmücken die Beete. Besonders wichtig sind Jana Lange das Gemeinschaftsgefühl und das Naturerlebnis: „Gartenarbeit vermittelt Basiswissen aus vielen Bereichen, schult die Motorik, Körper- und Verantwortungsgefühl, Geduld und in Gemeinschaft auch die sozialen Kompetenzen.“ Das Highlight des Gartenjahres ist für Janas Töchter, fünf und acht Jahre alt, das Spielen im Feuerbohnen-Tipi, das jedes Jahr neu angelegt wird. „Es ist toll zu sehen, wie das Zeltdach immer dichter wird und dann anfängt leuchtend rot zu blühen", erzählt die Ältere. „Irgendwann ist es ein richtig gutes Versteck.“ Zu sehen, wie etwas wächst, wenn man sich darum kümmert, begeistert die beiden Gärtnerinnen, auch wenn Mama Jana sie immer mal ans Gießen erinnern muss. Die Ernte wird übrigens zwischen allen geteilt, und die Gemüsesuppe aus den frisch geernteten Karotten, Erbsen und Bohnen schmeckt selbst dem größten Gemüsemuffel.

Balkon und Blumenkasten: Miniaturgärten am und im Haus

Für den Balkon sind auch Tomaten, die man in Töpfen auf dem Balkon pflanzen kann, gut geeignet, weiß Anke Küpper: „Die Kerne kann man trocknen und im Frühjahr wieder aussäen.“ Einer ihrer Favoriten ist die Mexikanische Minigurke: „Das ist die kleinste Gurke der Welt, ihre Früchte sehen aus wie winzig kleine Wassermelonen.“ Auch Bohnen oder Erbsen und natürlich Blühpflanzen, als bunte Farbtupfer und Wildbienenfutter, und Kräuter wachsen hier. Für Petersilie, Schnittlauch & Co. oder auch für die anspruchslose Gartenkresse reicht sogar die Fensterbank.

Gärtnern: Kinder schärfen ihr Naturbewusstsein

Beim Harken, Säen, Pflegen und Ernten entwickeln Janas Töchter ein Verständnis für die Natur – etwas, das heutzutage immer mehr Kindern fehlt. Der „Jugendreport Natur“ zeigt bei vielen Heranwachsenden große Wissensdefizite auf: Was eine Pflanze zum Wachsen und Gedeihen braucht, wofür die Insekten gut sind oder wo die Sonne auf- oder untergeht und wie das eine mit dem anderen zusammenhängt, malt Fragezeichen in ihre Gesichter. Im Natur- und Erfahrungsraum „Garten“ lernen Kinder genau das und noch vieles mehr – direkt übers Objekt und durchs eigene unmittelbare Erleben.

Der Garten wird zum Spielplatz

Ob im Beet, in Blumenkästen, Kübeln oder Töpfen: Die kleinen Hobbygärtner schärfen überall ihr Naturbewusstsein und lernen spielerisch, Verantwortung für ihre „Zöglinge“ zu übernehmen, selbst wenn sie – je nach Alter – noch elterliche Unterstützung benötigen. Doch je freier sie entscheiden und gestalten dürfen, desto motivierter werden sie sein – und manchmal entstehen aus großen wie aus kleinen Gärten fantasievolle Spielwelten. Dann wird die Pflanzenwelt zum Spielplatz wie bei Janas Töchtern.

Welcher Garten kostet was?

  • Eigener Garten oder Balkon:
    Kosten für Gartengeräte, Erde, Pflanzbehälter, Pflanzen & Samen, Dünger, Wasser.
  • Schrebergarten (am Beispiel Hamburg):
    Die Kaufpreise hängen von Größe, Ausstattung, Zustand und Lage ab, meist betragen sie zwischen 3000,- und 6000,- Euro. Darin enthalten sind in der Regel die Laube und die Geräte des bisherigen Pächters. Hinzu kommen gegebenenfalls die Wunschbepflanzung, ergänzende Gartengeräte etc. Die jährlichen Kosten für einen Kleingarten (Pacht) gibt der Landesverband der Gartenfreunde in Hamburg e. V. mit 250,- bis 300,- Euro an (abhängig von der Größe). Darin enthalten ist das Wasser. Es gibt auch die Möglichkeit der Miete einer solchen Parzelle. Hier schwanken die Preise stark, nach Größe, Lage und sogar der Jahreszeit. Einige Pächter vermieten ihren Garten sogar tageweise, z. B. für 20,- Euro in Hamburg-Niendorf.
  • Mietgarten:
    Bei „Meine Ernte“ zum Beispiel kostet der 2-Personen-Garten (45qm) 229,- Euro, die Familien- oder WG-Parzelle (90 qm) 439,- Euro pro Saison (April/Mai – Ende Oktober/Anfang November). Das Vorbereiten des Gartens (Pflügen und Säen), in Großteil der Bepflanzung (20 Gemüsesorten + Blumen), die Gerätenutzung und Wasser sind enthalten.
  • Gemeinschaftsgarten:
    Ein Gemeinschaftsgarten wie beispielsweise der der „hanova“ kostet die Gärtner nichts. Die laufenden Kosten, Geräte, Material und Pflanzen werden von dem Wohnungsbauunternehmen gestellt. Es hat einen städtischen sozialen Förderauftrag. Privat organisierte Gemeinschaftsgärten werden anteilig von den Gärtnern bezahlt oder erheben für Neuzugänge Nutzungsgebühren. Diese schwanken sehr stark, hängen oft auch vom für die Gemeinschaft geleisteten Arbeitseinsatz oder eingebrachten Materialien ab.