Geschenke packen, Plätzchen backen, Glühwein trinken, erster Schnee und mittendrin ein Nasenspray.
Eine dicke Nasennebenhöhlenentzündung hat mich in den letzten Wochen mal wieder ausgeknockt. Ich hoffe, dass das Problem nicht chronischer Natur ist. Ich war schon immer sehr anfällig für solche Geschichten, aber in letzter Zeit ist das doch etwas zu häufig. Und da es laut meines Arztes auch keine Medikamente dafür gibt, versuche ich nur mit Inhalation und Schmerztabletten diesen Kopfschmerzen Einhalt zu gebieten. Aber wie auch immer – wir haben trotzdem versucht die Vorweihnachtszeit zu genießen.
Ich liebe, liebe, liebe Weihnachten! So habe ich auch dieses Jahr meine Rezeptbücher gewälzt, das Internet nach neuen Plätzchenrezepten durchforstet und gebacken wie ein Weltmeister: Vanillekipferl, Butterplätzchen, Cantuccini, Spritzgebäck...
Unser Häuschen habe ich schon Ende November mit Lichterketten, Tannenzweigen und selbst gebastelten Bascetta-Sternen dekoriert.
Letztes Wochenende haben wir den Weihnachtsmarkt in Lübeck besucht. Die letzten Jahre in Berlin haben wir Weihnachtsmärkte gemieden, weil es uns einfach zu voll war. Letztlich war es ja doch nur noch ein „Von-einem-Stand-zum-nächsten-Geschiebe“ und besonders weihnachtlich war einem danach auch nicht zumute. Nun ja, hier bin ich mal wieder meinem naiven Großstadtdenken zum Opfer gefallen, wie es auch schon bei meiner neuen Uni der Fall war: Kleinstadt – kleiner Weihnachtsmarkt, Großstadt – großer Weihnachtsmarkt.
Bei einer Einwohnerzahl von knapp 220000 haben sich bestimmt mindestens die Hälfte der Lübecker am Sonntag auf diesem Weihnachtsmarkt eingefunden. Irgendwann haben wir dem Weihnachtsmarkt dann genervt den Rücken gekehrt und sind durch die Altstadt von Lübeck geschlendert, die wirklich einen Besuch wert ist.
Am Wochenende fahren wir nach Berlin und verbringen dort die Weihnachtstage. Leider liegt dort immer noch kein Schnee und ohne Schnee ist Weihnachten nur halb so schön.
Habt ihr bestimmte Weihnachtsrituale? Ich ertappe mich immer wieder dabei, wie ich jetzt schon darüber nachdenke, wie ich das Weihnachtsfest später für meine Kinder gestalten will. Ich wünsche mir, dass sie sich gerne an Weihnachten erinnern und dass dieser bestimmte Zauber ihnen lange erhalten bleibt. Ich selbst habe nur schöne Erinnerungen aus meiner Kindheit während mein Mann Weihnachten nicht wirklich was abgewinnen kann.
Jedes Jahr ist das Programm gleich: Wir gehen in die Kirche, sehen uns das Krippenspiel an und singen Weihnachtslieder. Anschließend zu Hause wird nochmal gesungen oder Gedichte werden vorgetragen und dann beginnt das Würfeln um die Weihnachtsgeschenke. Wir würfeln reihum und wer eine sechs hat, darf sich ein Geschenk aussuchen und auspacken. Da meine Familie riesig ist, dauert das meist 4-5 Stunden. Am Abend essen wir ganz klassisch Kartoffelsalat und Würstchen: )
Und an den Weihnachtsfeiertagen kommt die weit entfernte Verwandtschaft.
Mein Kinderwunschbehandlungstermindrama haben wir mittlerweile gelöst. Mein Mann hat sich im Januar Urlaub genommen, sodass es für mich einerseits leichter sein wird, zur Klinik zu fahren und andererseits kann er mich nach der Eizellentnahme betüdeln.
Zudem werde ich Ende Dezember meinen aktuellen Job kündigen. Ich bin noch in der Probezeit und da ich mir eh was Anderes gewünscht hatte und den Job nur vorübergehend machen wollte, passt das ganz gut. Momentan bin ich noch auf Jobsuche, aber dank meiner dem Studium vorgeschalteten Ausbildung bin ich recht zuversichtlich, dass ich bald etwas Nettes finden werde. Wir werden also definitiv im Januar mit der Behandlung starten.
Seit ein paar Tagen nehme ich daher schon ein Nasenspray ein, welches die körpereigene Hormonproduktion drosselt: morgens ein Hub ins linke Nasenloch und abends ein Hub ins rechte Nasenloch. Ich weiß nicht, ob mein Kopf einfach noch von der Nasennebenhöhlenentzündung schmerzt oder ob das eine Nebenwirkung von diesem Nasenspray ist. Jedenfalls habe ich seit der Einnahme wieder verstärkt Kopfschmerzen. Von den anderen Nebenwirkungen wie Gewichtszunahme (was dann aber auch an den Plätzchen und dem Weihnachtsessen liegen könnte), Gewichtsabnahme, Schwindel, Stimmungsschwankungen (interessanterweise habe ich eher das Gefühl, dass ich viel ausgeglichener bin und meine Stimmung weniger schwankt), Übelkeit, fettige Haut merke ich derzeit noch nichts und hoffentlich bleibe ich davon auch verschont.
Ansonsten versuche ich mir mindestens einmal am Tag zu sagen, dass auch die bevorstehende ICSI keine 100% Erfolgsaussicht bietet. Ich bin gerade so zuversichtlich und freue mich auf den Start im Januar, aber letztlich haben wir auch dort „nur“ 30% Erfolgschancen und das sollte man nicht vergessen. Aber wer weiß, vielleicht bekommen wir Ende Januar ein verspätetes Weihnachtsgeschenk oder ein verfrühtes Geburtstagsgeschenk.
Ich wünsche euch allen eine tolle besinnliche und frohe Weihnachtszeit!
Bis bald, Helena
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