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Tagebücher aus der Schwangerschaft von Marina

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.

33. Schwangerschaftswoche

Je näher der Geburtstermin rückt...

Neue Einrichtungsgegenstände und wieder ein Hauch von deinem Papa.

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Die Kliniktasche – ausgenommen Kosmetikbeutel und Bademantel – ist gepackt, die Liste mit allen wichtigen Rufnummern erstellt und weiß-gelb-beige-blaufarbene Babysachen trocknen gerade auf der Leine nachdem Waschen mit feinem Persil Sensitive. Verdammt viel Spaß – ich muss es zugeben – macht mir der Anblick dieser ungewöhnlich bunten Wäscheleine. In die Kliniktasche kamen unter anderem viele Süßigkeiten. Vor meiner Schwangerschaft habe ich mir nur in Ausnahmefällen erlaubt, an Leckereien zu naschen. Im Krankenhaus werde ich mich aber für jede Wehe – falls diese vor meinem Entbindungstermin einsetzen sollten – mit einem Gummibär oder einer Schokonuss belohnen. Falls nicht, werden meine Vorräte an die Besucher verfüttert.

Auch habe ich seit Beginn meines Mutterschutzes zwei wichtige Menschen in einer eher informellen Situation sprechen können. Ich bin nochmal bei unserer Kursleiterin in der Elternschule gewesen und habe auf Anhieb mit dem langjährigen Chefarzt in der Klinik sprechen können, in dessen Hände (oder unter dessen Messer) ich mich bald höchstwahrscheinlich begeben werde.

Er ist auch russischsprachig und begrüßte mich ganz herzlich, als ich mit Joggingklamotten und schwitzend-rotem Gesicht nach meinem Parkspaziergang in seinem Büro aufgetaucht bin. Eigentlich wollte ich nur auf die Toilette in der Klinik gehen, bin aber dann auf die Idee gekommen, den Arzt kennen zu lernen, von dem ich schon viel gehört habe, und gleichzeitig eine Anmeldung für die Geburt zu machen. Und ich hatte Glück: Er war freundlich und wirkte sehr kompetent, hat mich mit allgemeinen Informationen versorgt und anschließend seine Visitenkarte auf die Hand gedrückt.

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"Stokke® ist schwanger. Geburtstermin ist November“. So lautet der neue Slogan auf der deutschsprachigen Startseite der Firma Stokke. Ich bin gespannt, wer von uns beiden zuerst entbindet – Stokke oder ich. Keine Ahnung, was mit diesem Banner gemeint wird – soll etwa im November das neue Modell von Xplory erscheinen? Ich finde „das alte“ bewundernswert genug!

Denn unser Wagen ist angekommen – in drei Kartons verpackt. Ein Traum auf Rädern. Wir – Max und ich – haben die Babyschale gleich auf das Gestell gesetzt. Ich wusste schon von Baby-Walz, wie Xplory nach dem Zusammenbauen aussieht. Dass er größer und höher als die anderen Kinderwagen ist, und wie edel er ist. Max wiederum hat es zum ersten Mal „live“ gesehen, und seine Begeisterung ging weit über meine Erwartungen. Er hat sich wie ein Kind gefreut, ein GoBo-Ball mit drauf gemaltem lachendem Gesicht da reingelegt und diesen mehrmals durch das Zimmer gefahren. Dank sportlicher, rotierender Vorderräder ist es superangenehm auch in so einer kleinen Wohnung wie meiner damit Runden zu drehen. Später wurde statt dem Ball eine Kamera in den Wagen gelegt und ein Film beim Herumfahren gedreht – so soll meine Tochter aus ihrer Perspektive in dem Stokke-Wagen die Welt und uns, ihre Eltern, sehen.

Unser Beistellbett – Babybay das Original von Tobi ist auch da – die Matratze und das Nestchen gelb, wie ich es auch wünschte. Die Oberfläche ist klar lackiert, seidenmatt – so dass es perfekt zu sonstigem Möbel in meinem Zimmer passt. Schade nur, dass ich das nicht an mein Hochbett anschrauben kann und deswegen auf die Gästematratze, die darunter liegt, nach der Geburt umziehen muss. Aber es wäre auch bei Bedarf möglich, dieses Bett mit einem extra gekauften Seitenteil zu einem Stubenwagen umzubauen. Auch hier war Max positiv überrascht, weil er noch nicht wusste, dass das Babybay eigentlich ein Transformer ist, der das Kind über viele Jahre als Hochstuhl, Kinderbank, Spieltisch oder auch Laufstall begleiten kann. Die Umbaumöglichkeiten dieses kleinen Babybettes sind einfach erstaunlich.

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Dein Vater hat sich wieder per email gemeldet. Er hat den Wunsch geäußert, im Krankenhaus bei deiner Geburt dabei zu sein. Und ich konnte diesem Annäherungsversuch keine angemessene Erklärung finden. Ich starrte minutenlang den Bildschirm an, weil ich die Botschaft so schwer zu verstehen fand. Eigentlich habe ich schon immer geglaubt, dass ich empathisch genug bin. Ich habe versucht, mich in seine Lage zu versetzen oder seine Gedankenwege zu erklären, und diesmal konnte es bei allem Willen nicht tun. Ich dachte nur wieder: Er versteht nicht, dass du ja immer noch in mir und ein Teil von mir bist.

Bei der Geburt sind doch in allen Weltkulturen normalerweise nur die vertrauten Personen anwesend. Und man braucht hier gar nicht die Etymologie des Wortes „vertraut“ nachzuschlagen, um sich klar zu machen, dass es eben nur sehr besondere Menschen sind. Menschen, auf die man sich verlassen kann. Sie sind da bei der Geburt, um zu unterstützen und die Schmerzen zu lindern. Bietet mir etwa dein Vater gleich nach der seelischen Beraubung eine seelische Unterstützung? Oder ist da wieder nur sein fantasievolles Riesenego im Spiel, das sich die Bilder von der stolzen Nabelschnurtrennung – das Gefäß in der Form der Mutter ist dabei als nebensächlich zu betrachten – ausgemalt hat?

Das einzige, was ich ihm versprechen konnte, war die Benachrichtigung am Tag deiner Geburt.



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Kommentare von Lesern:

Gabriela, Berlin16.10.2010 21:32

Liebe Marina,
ich lese mit sehr viel Anteilnahme Dein sprachlich so anspruchsvolles Tagebuch und bin immer wieder sehr beeindruckt: von Dir, Deiner Entscheidungsstärke, der inneren Entwicklung, die Du so intensiv beschrieben hast. Du hast über den Vater Deiner Tochter lange nicht geschrieben. Aber jetzt plötzlich wieder. Und dann so was! Wie absurd! Eine Geburt ist doch eine ganz intime Sache, Da sollten doch nicht Menschen dabei sein, mit denen man eine angespannte Beziehung hat. Ich glaub, auf solch eine Idee (und die dann auch noch per e-mail zu kommunizieren) käme keine Frau.
Marina, ja uverena, shto ty vse uspeesh i sama! Vsego choroshego.

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Anita, Bonn16.10.2010 16:31

Wow, harte Worte - aber du hast vollkommen recht (Entbindung) . Ich finde dein Tagebuch sehr beeindruckend, denn ich glaube die wenigsten machen sich wirklich viele Gedanken. Darf ich fragen, ob Max denn mitgeht, denn es scheint, dass ihr eine sehr gute "Beziehung" führt. Oder hab ich da schon was verpasst?? Ich wünsche dir auf jedenfall alles erdenklich Gute und dass all deine Wünsche u.Träume in Erfüllung gehen. Gruß Anita

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Yvonne15.10.2010 22:10

Du machst das alles super. Das wollte ich nur mal sagen...
Alles Gute!

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In diesem Beitrag geht's um:

Kliniktasche, Stokke Xplory, Babybay