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Tagebücher aus der Schwangerschaft

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.
14. Schwangerschaftswoche

BEREIT FÜR DAS ZWEITE TRIMESTER

Was mein Körper und ich im ersten Trimester alles miteinander durchgemacht haben.

Ich bin sehr froh, dass in den letzten Tagen gar nichts passiert ist. Ich habe mich körperlich gesund gepflegt und emotional wieder an das Gefühl angenähert, was ich vor der bösen Nackentransparenzmessung empfunden habe: Glück, mich macht die Schwangerschaft die meiste Zeit unglaublich glücklich.

Ich würde also die Ruhe im Moment gerne nutzen, einen Bericht zu schreiben, der hier sonst fehlt, weil er einen so großen Teil der Schwangerschaft ausmacht: Der Körper, genauer gesagt, mein Körper im ersten Trimester und was wir alles zusammen durchgemacht haben.

Ich fange mal mit dem an, worum sich meine Gedanken die meiste Zeit drehen: ESSEN! Die Realität ist schlimmer als jedes Vorurteil. Kurz bevor ich wusste, dass ich schwanger bin, bin ich morgens aufgestanden und wollte unbedingt Brokkoli frühstücken. Das war die Ausnahme, denn meistens will ich ungesunde Sachen und Süßigkeiten essen. Dinge, die ich früher kaum mochte (Fleisch, Brot, Pasta) gehören inzwischen zur täglichen Nahrungsaufnahme. Viele Dinge, die ich vorher gut leiden konnte (Reis, Oliven, KAFFEE) kann ich kaum ausstehen.

Ein paar Wochen lang war es extrem schwierig, am Vortag einkaufen zu gehen, weil ich morgens nicht hätte sagen können, was ich abends essen kann. Alles andere wurde von meinem Körper mit starker Übelkeit bestraft. Außerdem komme ich mir vor wie der größte Nährstoffdetektor. Obstsorten zum Beispiel, die vorher gleich gut geschmeckt haben, hatten mittlerweile ganz unterschiedliche Geschmacksintensitäten.

Innerhalb von kurzer Zeit habe ich 5 kg zugenommen, inzwischen sogar knapp 10 kg. Meine Frauenärztin meinte zu mir, ich soll aufpassen, dass ich nicht zu dick werde - natürlich netter formuliert. Man soll wohl in einer gesunden Schwangerschaft nur 10 bis 15 kg zunehmen und das eigentlich erst ab dem zweiten Trimester. Gleichzeitig sagen alle, dass man in der Schwangerschaft bloß mit keiner Diät anfangen soll. Von der Figur her finde ich mich ok: Beine und Arme sind normal schlank, ich habe einfach nur einen Bauch als wäre ich bereits im sechsten Monat.

Trotzdem mache ich Sportmuffel jeden Tag brav Sport. Eine halbe Stunde leichte Tanz- und Gymnastikübungen, zum Dehnen und um ein wenig Muskulatur aufzubauen. Ich liebe die Vorstellung, dass ich mein Baby dabei tanzend in der Fruchtblase hin und her schubse. Mal sehen, was abgeht, wenn es sich bei einer zukünftigen Tanzsession durch Tritte bemerkbar machen kann.

Das nächste Topthema war: Die von morgens-bis-abends Übelkeit. Ich hatte Glück und musste mich nie übergeben, aber das Dauergefühl selbst ist auch nix. Mir hat geholfen: Viel trinken, viel viel viel ausruhen und bloß alle zwei bis drei Stunden etwas essen. Hätte ich vorher nicht gedacht, aber zu wenig Essen verstärkt die Übelkeit. Ich hatte einmal bis mittags zu wenig intus und bekam ruckartig das Gefühl, mich sofort übergeben zu müssen. Normalerweise würde man nicht nach Essen greifen, wenn man denkt, gleich spucken zu müssen. Aber zwei Kekse und Hinlegen (Blutzuckerspiegel stabilisieren) hat die Lage sofort wieder entspannt.

Woche fünf bis acht war ich trotz aller Maßnahmen extrem matt und angeschlagen. Dann bin ich leidend zu meiner Frauenärztin und sie meinte, das wäre ein gutes Zeichen und hat mich mit lauter Präparaten eingedeckt: Magnesium, was gegen die Übelkeit, etwas mit Folsäure und Jod für Kinderwunsch bis Stillzeit, Vitamin D und Omega 3 Kapseln. Kostenfaktor über die Schwangerschaft hinweg liegt bei mehreren Hundert Euro. Ich bin überhaupt kein Fan von Medis nehmen, aber seitdem ich das Zeug schlucke, hat der Leidensdruck enorm nachgelassen. Ich glaube, vorher hat mein Körper einfach alle Nährstoffe am Baby verbraucht und ich konnte gar nicht genug essen, um uns beide zu versorgen. Schon faszinierend, wie die Natur Prioritäten setzt, um das noch-nicht-Geborene zu schützen.

Ich hatte noch viel mehr “Kleinigkeiten”. Unter anderem ein paar mal böse Zahnfleischentzündungen. Die sollen mit einer höheren Fehlgeburtenrate zusammen hängen, also ab zum Zahnarzt und intensiver die Zähne pflegen. Außerdem habe ich heraus gefunden, dass ich die Entzündungen mit Ölziehen schnell in den Griff bekomme, das ist mein Supergeheimtipp an jede Schwangere da draußen bisher.

Auf der Liste steht außerdem: Ständig auf die Toilette müssen - ist aber inzwischen besser, weil Baby von meiner Blase weg hoch in den Bauchraum gewandert ist. Ich habe intensivere Träume, Nachtschwitzen, mehr Hitzegefühle, ein Riesenbedarf an Sauerstoff - wenn das Fenster nicht die meiste Zeit auf ist, wird mir schlecht. Extreme Müdigkeit und Erschöpfung, Kopf-Nacken-Rückenschmerzen, Verdauungsprobleme, Magenkrämpfe und so weiter und so fort. Nichts hat mich umgebracht, jedes Symptom ist auch schnell wieder verschwunden und insgesamt hat sich vieles pünktlich zum Ende des ersten Trimesters normalisiert.

Die wichtigste Veränderung von allen ist, wie bereits am Anfang erwähnt: Ich bin die meiste Zeit sehr glücklich schwanger. Das hätte ich vorher nicht gedacht, wie verliebt man jetzt schon in das kleine, unbekannte Wesen sein kann. Ist eigentlich noch schöner als verliebt sein, weil man sich nicht ständig fragt, wie der andere einen findet ;)

Während Baby also in meiner Fruchtblase weiter vor sich hinwächst, versuche ich hier draußen optimale Brutkastenbedingungen zu schaffen. Diese Woche liegt vor mir: Ein Hebammentermin in meiner Frauenarztpraxis, zwei Krankenhausrundgänge, die vollständigen Laborbefunde vom Pränatalen Diagnostikzentrum und - das wird schön - ich erfahre das Geschlecht.

Bis nächste Woche, ganz viel Liebe hinaus in die kidsgo-Welt!

Eure Mira


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Anke (kidsgo-Tagebuch-Betreuerin)

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In diesem Beitrag geht's um:

Körper, Übelkeit, Essen