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Tagebücher aus der Schwangerschaft von Anja

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.

23. Schwangerschaftswoche

Große Aufregung wegen dem älteren Kind

Viele Sorgen, Vorwürfe etc

Hallo in die Welt,

zuerst einmal mit dem Baby im Bauch ist soweit alles in Ordnung. Es meldet sich regelmäßig durch Bewegungen. Irgendwie traue ich dem Ganzen aber nicht und Gedanken um einen verkürzten Gebärmutterhals, Frühgeburt etc. kommen immer mal wieder zum Vorschein. Ich versuche aber den negativen Gedanken möglichst wenig Raum zu geben. Nächste Woche habe ich dann endlich wieder den nächsten Frauenarzttermin. Ich bin gespannt, ob es mit dem Geschlecht noch eindeutiger wird, dass ich mich auch mehr darauf einstellen kann.

Wie ich schon letzte Woche angekündigt hatte, waren wir am Wochenende zu einer Hochzeit eingeladen. Die Schwester von meinem Mann, also meine Schwägerin, hat geheiratet. Wir saßen am Freitag bestimmt sieben Stunden im Auto und ich war so baff, wie gut das mit Tobias ging. Manchmal macht man sich dann doch zu viele Gedanken im Vorhinein. Am Abend hatte er auch super Laune beim gemeinsamen Abendessen.

In der Nacht habe ich mir schon ab und zu gedacht, dass er sich erkältet hat, weil wir mit Schwitzen, zu kühler Kleidung etc. nicht genug aufgepasst haben. Vormittags war das aber gar kein Thema, aber nach dem Mittagsschlaf hat er auf einmal ganz komisch gehustet und so nach Luft geröchelt. Er hat auch nur geweint. Wir haben uns wirklich Sorgen gemacht.

Dazu muss ich sagen, dass es bei meinem Mann und mir ein regelmäßiges Thema ist, dass er findet, dass ich Gefahren, Verletzungen etc. nicht ernst genug sehe und herab spiele. An sich finde ich es eine gesunde Einstellung, nicht wegen jeder Kleinigkeit panisch zu werden, aber manchmal hat er auch recht. Wenn ich dann etwas nicht einordnen kann, wie in dieser Situation, muss es wirklich drastisch sein.

Jedenfalls haben wir dann beim ärztlichen Bereitschaftsdienst angerufen, der uns empfohlen hat, ins Krankenhaus zu fahren. Er hat auch angeboten einen Krankenwagen vorbei zu schicken, aber so bedrohlich war es zu dem Zeitpunkt schon nicht mehr. Da die Trauung gleich war, habe ich Tobias eingepackt und wir sind los gefahren. Es hat drei Anläufe gebraucht, bis ich an der richtigen Stelle im richtigen Krankenhaus war. Tobias war auch schon wieder besser drauf und hat nur noch etwas geröchelt.

Nach ca einer Stunde waren wir dran und die Ärztin vermutet Pseudokrupp. Sie hat uns Medikamente aufgeschrieben, die ich dann noch schnell in der Apotheke im Laufschritt geholt habe, bevor sie geschlossen hat. Das war schon alles sehr besorgniserregend und anstrengend.

Wir sind dann zur Hochzeit zurück und haben dort noch teilgenommen. Tobias Atmung war wieder normal, nur eine ewig laufende Nase blieb noch übrig. Er war noch etwas kränklich und man konnte es ihm kaum recht machen. Als ich ihn dann abends zum Schlafen gebracht hatte, war ich auch echt ausgelaugt. Ich habe mich über uns geärgert, dass wir die Erkältung verursacht haben, dass ich von der Hochzeit so gut wie nichts mitbekommen habe etc. Bitte versteht mich nicht falsch, es steht außer Frage, dass man sich um sein Kind kümmert, aber trotzdem habe ich mich aufgeregt.

Meine Not war so groß, dass ich zumindest was vom Nachtisch haben wollte. Ich musste einfach dieses Mousse au Chocolat haben. Dazu muss ich sagen, ich bin wirklich schokoladenvernarrt. Als mein Mann mich dann gefragt hat, ob ich es denn essen dürfte, weil es ja mit rohem Ei sein könnte, und ich ihm geantwortet habe, dass ich nicht nachgefragt habe und es jetzt essen muss, war die nächste Diskussion da. Seiner Meinung nach sei es unverantwortlich. Genießen konnte ich es dann natürlich nicht wirklich. Und es hätte auch nicht viel gefehlt, dass ich mit Weinen anfing. Aber irgendwie brauchte ich in dem Moment dieses Mousse au Chocolat.

Mein Mann hatte es dann irgendwann akzeptiert oder einfach abgehakt, aber irgendwie kam ich aus meiner Stimmung nicht mehr so raus. Ich hab mir wirklich gedacht, umso älter ich werde, umso langweiliger werde ich.

Die Rückfahrt ging dann zum Glück wieder total easy am nächsten Tag. Tobias geht es gut. Er ist nur noch weiterhin erkältet. Wir werden mal abwarten, ob sich das mit Pseudokrupp bewahrheitet.

Am Sonntagabend habe ich das Essen nicht gut vertragen und Durchfall gehabt. Ich hatte schon etwas Angst, dass es an dem Mousse au Chocolat vom Vorabend liegen würde, aber es ging zum Glück schnell weg.

Bei dem heißen Wetter meldet sich ab und zu das Wasser in den Beinen wieder, aber geht glücklicherweise schnell wieder weg.

Ich grüße euch und bin interessiert, zu erfahren, wie ihr das mit meinem Mousse au Chocolat seht. Von daher immer her mit euern Kommentaren!

Viele Grüße,
Anja

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Anke (kidsgo-Tagebuch-Betreuerin)

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In diesem Beitrag geht's um:

Krankenhaus, Pseudokrupp, Vorwürfe