Eine Frühgeburt naht???
Als ich beim Frauenarzt war, war ich noch optimistisch und hatte ein gutes Gefühl. CTG wurde gemacht, was ziemlich problemlos ging. Die Frauenärztin kam im Verlauf kurz rein und konnte bei der Aufzeichnung eine Wehe ablesen. Ich hab mir noch nichts dabei gedacht. Sie meinte auch, vielleicht habe ich mich ja auch einfach nur bewegt.
Allerdings konnte sie noch zwei weitere Wehentätigkeiten feststellen. ???? Danach wollte sie sich erstmal den Gebärmutterhals anschauen. Dieser war sonst stabil bei 3,5. Leider hatte er sich auch verkürzt und zwar auf 2,5. Sie hat noch etwas hin und her überlegt, aber es war doch recht schnell klar, dass ich mit meiner Vorgeschichte ins Krankenhaus überwiesen werden muss.
Ich konnte das natürlich einsehen, aber es hat mich doch sehr zerrüttet. Gedanken gingen mir durch den Kopf, ob sich das vor drei Jahren jetzt alles wiederholt? Ob ich Tobias jetzt mehrere Tage nicht sehen werde? Ob die Familie meinen Wegfall gut auffangen kann?
Ich bin dann erst einmal nach Hause, habe mich im Krankenhaus angemeldet, die mich auch direkt für die Geburtsanmeldung eingeplant haben und hab dann gepackt. Letztendlich ist es ein großer Koffer geworden und eine Tüte für das Familienkissen von Siella. In Zeiten von Corona weiß man ja nicht, wie das ist, mit Sachen hinterherbringen. Und durch meinen Aufenthalt von vor drei Jahren für die Lungenreife wusste ich, was ich brauche, um den Klinikalltag etwas angenehmer zu gestalten.
Im Krankenhaus wurde die Geburtsanmeldung gemacht. Vor drei Jahren war ich schon im gleichen Krankenhaus und hatte positive Erfahrungen gemacht. Ich hatte immer eher für ein kleineres Krankenhaus tendiert, aber meinem Mann ist das Vorhandensein einer Kinderklinik sehr wichtig. Beim letzten Mal hatte es Tobias entschieden, dass wir im Krankenhaus mit Kinderklinik waren, weil er ja ein Frühchen war. Dieses Mal hatte ich mich schon darauf eingestellt, wieder dort zu gebären. Ich bin der Meinung, wenn beide Elternteile sich nicht eins sind, gehe ich lieber auf die sichere Variante. Da ich keine schlechten Erfahrungen damals gemacht habe, spricht für mich auch nichts dagegen.
Danach wurde ein CTG gemacht, wo keine Wehen zu sehen waren. Dann wurde ein Abstrich für den Frühgeburtlichkeitstest gemacht, der negativ war. Am Ende wurde noch ein Ultraschall gemacht, aber auch hier wurde der Gebärmutterhals länger gemessen.
Die Ärztin sagte, dass ich im Krankenhaus bleiben könnte, sie aber keinen Grund dafür sieht, auch nicht für die Lungenreife. Anscheinend wird diese jetzt so getimed, dass sie möglichst in der Woche vor der Geburt durchgeführt wird.
Jedenfalls haben wir einen Termin in einer Woche ausgemacht und dann konnte ich nach Hause gehen, wo ich mich schonen soll. Wenn vorher etwas komisch sein sollte, soll ich natürlich vorher kommen. Da ich aber nicht gemerkt habe, dass ich Wehen oder einen verkürzten Gebärmutterhals habe, finde ich es schwer mich auf meine körperlichen Symptome zu verlassen und bin verunsichert.
So langsam habe ich es verdaut, aber den Schock merke ich noch. Jetzt versuche ich möglichst viel zu liegen, wenig zu bewegen, nichts schweres zu heben etc. Das ist alles schon schwieriger mit einem Kleinkind zu Hause. Aber ich bin sehr dankbar für meine Familie, die mich sehr unterstützt.
Ich hoffe einfach, dass es sich alles noch verzögert...
Viele Grüße,
eine verunsicherte Anja
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