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Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.
39. Woche

Ich glaub, ich träume

Glaubt es oder nicht, wir haben schon eine neue Wohnung! Außerdem: Anna knüpft Kontakte und die Regenzeit beginnt.

Ihr Lieben!

Was ich letzte Woche noch nicht berichten wollte, bzw. mein Mann wollte, dass ich noch warte, da es noch nicht in trockenen Tüchern war, das will ich jetzt sofort nachholen:
Wir hatten ja vor ein paar Wochen schon eine Anzeige geschaltet, dass wir eine Wohnung in Braunschweig suchen. Als wir in den Urlaub fuhren, hatte uns jemand geschrieben, dass er und seine Partnerin ins Ausland ziehen würden und sie gerne fast alle Möbel, die Einbauküche und großen Elektrogeräte an die nächsten Mieter weitergeben würden. Die Wohnung läge nur wenige Minuten zu Fuß zur Uni und auch sonst erfüllte sie alle unsere Wunschkriterien, sie hätten Fotos von allem, wenn wir Interesse hätten… Aber klar doch! Ich antwortete aus der Bahn und am Abend konnten wir die Fotos ansehen. Was soll ich sagen, die Wohnung gefiel uns sehr gut. Sie ist passend groß, gut geschnitten, hell und geräumig und freundlich eingerichtet. Sicher würde sie anders aussehen, wenn wir sie selbst einrichten würden. Aber wir würden ja auch alles second hand kaufen, weil wir wegen der befristeten Verträge in der Wissenschaft voraussichtlich in drei Jahren wieder umziehen müssen.
Je länger ich darüber nachdachte, wie viel Arbeit es ist, eine Wohnung komplett zu möblieren und das mit kleinem Kind, desto schöner wurde die Wohnung in meiner Vorstellung und desto sehnlicher wünschte ich mir, dass es klappen möge. Aber Fotos können trügen und wir haben beide noch keine große Erfahrung, was die Wohnungssuche angeht. So schickte ich die Mail meine Eltern weiter, die im Juni auch noch mal mit dem Auto nach Norddeutschland wollten und schon angeboten hatten, im Bedarfsfall in Braunschweig eine Wohnung anzusehen. Erste Reaktion: Die sieht super aus! Dann schrieben die momentanen Mieter, dass der Vermieter die Wohnung nun bereits inseriert hätte und wir eine Onlinebesichtigung und Gespräch mit dem Vermieter so schnell wie möglich anberaumen sollten, wenn wir wirklich Interesse hätten. Wir wollten eigentlich lieber wieder zu Hause sein für so ein Gespräch und hatten vorgehabt, noch eine weitere Station mit Übernachtung auf der Rückfahrt „mitzunehmen“. Aber unter diesen Umständen und mit der Erfahrung von Annas erster Nacht in unserer Unterkunft, entschieden wir uns schließlich den zweiten Teil der Reise aufzuschieben für ein anderes Mal, gebucht hatten wir da auch nichts.

Wir fieberten dem Gespräch entgegen, versuchten, Anna am Sonntag jeden Wunsch von den Augen abzulesen, damit sie am Abend für das Gespräch zufrieden und ruhig wäre. Was sie dann auch war, puh! Hoffentlich mochte der Vermieter Kinder, die Wohnung wäre nämlich genau über seiner eigenen.
Zuerst sprachen wir mit den aktuellen Mietern und bekamen die Wohnung gezeigt und dann kam der Vermieter dazu. Lange Rede, nein nicht mal, kurzer Sinn: Wir haben die Wohnung! Die Kaution überwiesen wir sofort, Montagabend kam der Mietvertrag per Mail und in den folgenden Tagen entspann sich auch ein netter Chat mit dem Vermieter, der uns sogar angeboten hat, einen kleinen Einkauf zu übernehmen, damit das Nötigste da wäre, wenn wir ankommen. Ich denke, die Grundlage für ein gutes Miteinander ist auf jeden Fall da.
Manche können sich sicher vorstellen, was für eine Erleichterung das für uns ist und, dass da ein ganzer Steinbruch vom Herzen gefallen ist. Das ist wahrlich ein Geschenk des Himmels. Nun können wir schon weiter konkretere Pläne schmieden für unsere Rückkehr.

Nun zurück zu letzter Woche.
Am Montag war Anna wieder sehr anhänglich. Ich besuchte meine deutsche Freundin außerhalb der Stadt. Anna war bis dorthin ganz umgänglich, auch meine Freundin begrüßte sie noch strahlend. Diese ist übrigens Erzieherin und hat ein absolutes Händchen für die ganz Kleinen. Es war ein sehr heißer Tag und als wir nach dem Essen spazieren gehen wollten, sträubte sich Anna nur noch. Sie schrie so sehr, dass wir nur umkehren konnten. Vielleicht war es ihr wirklich zu heiß? Es war den ganzen übrigen Tag schwer, sie zufrieden zu stellen.

Dienstag blieb mein Mann Zuhause, wofür es mehrere Gründe gab. Im ganzen Haus sollten die Abwasserläufe und Rohre gereinigt werden. Pro Wohnung waren nur 10 Minuten veranschlagt, aber natürlich bekommt man dann ein Zeitfenster von mehreren Stunden genannt. Da wir das das erste Mal erlebten, war uns nicht klar, wie viel wir wegräumen müssten. Reichte bei Spüle und Waschbecken der Zugang von oben oder müssten sie auch an den Siphon? Deshalb brauchte ich dringend freie Hände um Ordnung und Sauberkeit zu schaffen. Außerdem wollte ich unsere trockenen Brotreste verwerten und noch einmal Knödel mit Champignonsoße machen, mein Lieblingsessen. Mein Mann kümmerte sich also vornehmlich um Anna und ich wuselte durch die Wohnung, denn auch der Boden konnte den Sauger vertragen.
Als dann die Reinigungsfirma kam, war das schon interessant zu beobachten: Erst kam ein junger Mann herein mit einer Rolle dicker Folie, die er vor sich her auslegte bis in unsere Küche vor die Spüle. Die Schuhe hatte er, wie es sich hier gehört, natürlich bereits an der Wohnungstür ausgezogen. (Von unserem Eingangsbereich habe ich mal ein Foto angefügt. Da sind immer kleine Stufen in Japan, wo man Schuhe ausziehen muss.) Ihm folgte ein älterer Mann, der sich sofort um die Spüle kümmerte und da mit einer Bürste an langem Draht den Abfluss reinigte. Der junge Mann legte unterdessen noch ein weiteres Stück Folie in unser Bad. Vor jeder Handlung wie einen neuen Raum betreten, entschuldigte er sich höflich, um Erlaubnis bittend. Der junge Mann sah sich tatsächlich die Siphons an mit dem Ergebnis, dass der vom Waschbecken in der Gefahr steht kaputt zu gehen. Da wir nur Mieter sind, wird er die Vermietungsgesellschaft kontaktieren, die mit uns dann einen Reparaturtermin vereinbaren werden. Nun haben wir also geprüfte und saubere Abflüsse und können im Bad vorsichtig sein, bis der Siphon ersetzt ist.
Dieses Erlebnis hier steht in krassem Gegensatz zu einem Erlebnis in Deutschland, wo ein Handwerker bei meinem Mann mit den dreckigen Straßenschuhen über Teppich und bis in die Duschwanne stieg und mein Mann nachher den Schmutz wegfegen durfte.

Den Rest des Tages nutzten wir, für administrative Aufgaben und Vorbereitungen für unseren Auszug, also die Auflösung unseres Hausstandes hier. Wir müssen hier fast alles wieder verkaufen oder weggeben, dafür habe ich schon eine Liste angelegt und nun machen wir nach und nach Fotos.
Während mein Mann später am Nachmittag für Annas Schlaf spazieren ging, rief ich dann noch bei unserer Fluggesellschaft vom März an, wo wir nach mehreren Umbuchungen den Flug gecancelt hatten, weil wir selbst einen früheren gefunden hatten. Uah, mit den Details verschone ich euch…

Die vergangene Woche war wirklich wieder jeden Tag was los. Am Mittwoch war ich zu einem Kindertreff ganz in der Nähe eingeladen, auf den ich mich besonders für Anna sehr freute. Es ging von 10 bis 12 Uhr und Anna schlief kurz vorher ein. Ich war nicht sicher, wie es hier ankäme, wenn ich deutlich später kommen würde, aber ließ es darauf ankommen, als Anna kurz nach halb 11 wieder wach war. Um 11 Uhr waren wir dort und wurden herzlich empfangen. Die Tür blieb zur Belüftung offen, aber sie hatten ein Gitter, damit die kleinen Kinder sich nicht eigenständig davon machen konnten.
Anna guckte sich um, sah in freundliche Gesichter und war sofort sichtlich sehr glücklich. Alle saßen auf dem Boden, Anna blieb eine Weile auf meinem Schoß und sah zu, dann traute sie sich und begann mit den Bauklötzen zu spielen. Die anderen Kinder dort waren sehr unterschiedlich alt. Meine japanische Bekannte war mit ihrem inzwischen fünf Monate alten Baby da. Dann gab es noch ein paar Kleinkinder, die gerade schon laufen konnten. Die spielten aber im Nebenzimmer. Bei uns saßen ein paar Mütter, eine Frau, die die Gruppe wohl betreute und ein etwas älterer Junge. Dieser war ganz fasziniert von Anna und versuchte mit ihr zu spielen. Er kletterte auf eine Babyrutsche und Anna zog sich an den Stufen hoch und wollte dann auch schon hochklettern. Hui, meine Kleine, du willst ja schnell hoch hinaus. Als wir zuhause waren und Mittag gegessen hatten, fiel sie in einen langen Schlaf und brauchte mich bald nicht mehr dabei.
Ich glaube, Anna braucht viel mehr solcher Treffen und Möglichkeiten mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen. In dieser Hinsicht war die Corona-Zeit einfach blöd für sie. Klar, kann sie noch nichts vermissen, aber in anderer Weise fehlt es ihr einfach.

Ab Mittwochnachmittag regnete es mit wenigen Unterbrechungen bis Sonntagabend. Die Regenzeit hat begonnen und mit ihr eine der klimatisch unangenehmsten Zeiten in Japan. Es ist dann sehr schwül, der Regen bringt nur wenig Abkühlung und man fühlt sich ständig feucht. Als ich Samstag zum Fitnesscenter lief, schwitzte ich auf dem Weg mehr als beim Sport, haha.
Wäsche waschen schiebe ich dann, wenn irgend möglich, auf, bis es wieder trockene Tage gibt.

Glücklicherweise kam am Donnerstag meine turkmenische Freundin mit Tochter endlich mal wieder zu Besuch. Die beiden Babys spielten auch etwas miteinander, aber sie nahmen sich eher Sachen gegenseitig aus der Hand oder es musste jeweils schnell gleich Aussehendes hingestreckt werden. Erst schien Anna recht glücklich, aber als die beiden nach dem Mittagsschlaf immer noch da waren, wurde es Anna irgendwann zu viel und sie hing weinerlich an mir. Einen dritten Schlaf wollte sie nicht mehr halten und wir sind früh ins Bett.

Überhaupt stellt sie sich gerade auf nur noch zwei Naps um. Wenn sie morgens aufwacht schläft sie erst nach drei Stunden wieder und dann noch einmal am Nachmittag. Wenn die Zeit nach dem zweiten Schlaf jetzt manchmal lang wird bis zum Abend, kann es sehr anstrengend werden.

Das verregnete Wochenende nutzten wir für weitere Fotos für den Verkauf, skypten noch einmal mit unseren Vormietern in Braunschweig und nutzten eine Regenpause zum Spaziergang.

Ui, ein weiteres Stück Glück kam am Samstag zu uns ins Haus geliefert – nach Monaten erhielten wir endlich wieder ein Päckchen aus Deutschland! Vielen Dank an dieser Stelle mal an meine lieben Eltern, die uns schon die Schwangerschaft über und auch vor der Coronazeit immer wieder Käse und andere Liebenswürdigkeiten schickten.

Diesmal war in dem Päckchen auch noch ein heiß erwartetes Sponsorengeschenk dabei. Die Meeressonnencreme von PAEDIPROTECT. Vielen Dank dafür! Wir haben sie gleich heute benutzt, als wir in den Sandkasten sind. Perfekt, es klebte kaum Sand an Anna. Ich hätte ja nicht für möglich gehalten, dass so ein Anit-Sand funktioniert. Außerdem zog die Creme super ein und riecht auch angenehm.

Der süße Plüsch-Pinguin blieb aufgrund seiner Größe in Deutschland und wartet dann bei den Großeltern auf Anna, die sich dann sicher noch genauso über ihn freuen wird. Der Pauli-Waschlappen ist weiterhin treu im Einsatz und manchmal der Einzige, der Anna im Gesicht sauber machen darf. Liebes PAEDIPROTECT-Team, vielen Dank für den großen Pinguin und auch für die nette Karte.

Seid herzlich gegrüßt aus Kyoto und eine schöne Restwoche wünscht
Silke

Foto: Privat

 

Foto: Privat

 

Foto: Privat

 

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