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Sonnenstich bei Kindern vorbeugen: Mit diesen 10 Tipps gelingt der Sonnenschutz

Unbeschwerte Sommerfreuden: Damit dein Nachwuchs Badespaß und Sommerzeit ungetrübt genießen kann, solltest du folgende Tipps beherzigen, um Sonnenbrand und Sonnenstich vorzubeugen.

In diesem Artikel:

10 Tipps, um Sonnenstich bei Kindern zu vermeiden

Von der richtigen Sonnencreme über ausreichende Flüssigkeitszufuhr bis hin zu bekömmlichen Sommermahlzeiten: Hier findest du Tipps, um dein Kind gesund und munter durch die Hitzezeit zu bringen.

Die richtige Sonnencreme

Welche Sonnencreme ist die richtige?

Dein Kind solltest du mit einer Sonnencreme mit einem hohen Lichtschutzfaktor eincremen. Statt der chemischen UV-Filter werden heute Sonnencremes mit mineralischen Mikropigmenten wie Titandioxid oder Zinkdioxid empfohlen, da diese physikalisch wirken und nicht allergen sind.

Übrigens: Es gibt Medikamente und Pflanzen, die die Sonnenempfindlichkeit der Haut verstärken. Dazu zählen zum Beispiel Johanniskrautöl, aber a uch Antibiotika und einige Hautcremes für Neurodermitis können ähnlich wirken. Bei Unsicherheit kannst du das in der Packungsbeilage nachlesen.

  1. Sonnencreme großzügig verteilen: Eine unparfümierte Sonnencreme ohne Parabene, aber mit einem Lichtschutzfaktor über 20 vermindert das Hautkrebsrisiko. Wichtig: Nicht zu sparsam auftragen! Auch wenn „wasserfest“ draufsteht, solltest du nach jedem Badennachcremen.
  2. Ab in den Schatten: Lass Kinder bis zum Vorschulalter am besten im Schatten spielen. Denn selbst ein hoher Lichtschutzfaktor und häufiges Eincremen reichen in der prallen Sonne nicht aus.
  3. Gut behütet: Oben ohne läuft im Sommer gar nichts: Kinder haben vergleichsweise wenig Haare auf dem Kopf. Hut, Käppi oder Tuch – optimalerweise mit Schirm und Nackenschutz – schützen vor einem Sonnenstich.
  4. Bedecken: Ein dünnes, am besten langärmeliges T-Shirt sorgt für zusätzlichen Schutz. Am verlässlichsten ist ein Modell mit UV-Schutz ab UPF-Faktor 30 oder mit UV-Standard 801.
  5. Voller Durchblick: Sonnenbrillen sehen nicht nur cool aus, sondern schützen auch vor Netzhautschäden durch UV-Licht, vor allem im Gebirge und an der See. Der optimale Tönungsgrad liegt bei 65 bis 75 Prozent.
  6. Drinnen bleiben: Sport oder fröhliches Toben im Freien geplant? Dann bitte vor 11 Uhr oder nach 15 Uhr, um die starke Mittagshitze zu meiden.
  7. Viel trinken: Bei hohen Temperaturen steigt unser Flüssigkeitsbedarf. Statt Limonade besser Wasser, ungesüßter Früchtetee und Saftschorlen anbieten.
  8. Raus aus dem Auto: Das dösende Baby noch ein Weilchen im Auto lassen? Auf keinen Fall: Die Temperaturen im Wageninneren steigen blitzschnell und werden im Nu lebensbedrohlich! Auch ältere Kinder bei Hitze niemals allein im Auto lassen.
  9. Wohl bekommt‘s: Eis ist lecker, aber ersetzt keine Mahlzeit. Gut bekömmlich sind kalte Suppen, Quark- und Joghurtspeisen, Salate oder Sandwiches.
  10. Hautsache: Helle Hitzepickel sind meist harmlos, rote Pickelchen hingegen jucken. Zur Linderung die betroffenen Stellen mit lauwarmem Wasser abspülen. Nach zwölf Stunden ist der Spuk meist vorbei, sonst geht es zum Kinderarzt, um eine Allergie auszuschließen.

Lichtschutzfaktor

Was sagt der Lichtschutzfaktor auf der Sonnencreme aus?

Wie lange du ohne Schutz in der Sonne bleiben kannst, hängt vor allem von deinem Hauttyp ab. Aber auch die Intensität der Sonneneinstrahlung spielt eine Rolle.

Ein LSF von 20 bedeutet: Du darfst 20-mal länger in der Sonne bleiben als ohne Schutz. Wichtig: Auch wenn du dich mehrmals eincremst, kannst du die Minuten nicht einfach addieren. Wenn man beispielsweise fünf Minuten ohne Schutz in der Sonne bleiben kann, ergibt das mit einem LSF von 30 einen Schutz für 150 Minuten, also 2 ½ Stunden. Cremst du dich nach einer Stunde wieder ein, „verfällt“ der alte Schutz und du hast erneut einen Schutz von 2 ½ Stunden.

Sonnenstich – Verhindern, erkennen, behandeln

Woran erkenne ich einen Sonnenstich?

Wenn die Sonne direkt auf den ungeschützten Kopf strahlt, erhitzt das das Gehirn sowie die Gehirnhäute, die dadurch gereizt werden. Die Symptome eines Sonnenstichs ähneln denen einer Gehirnhautentzündung: Der Kopf schmerzt und fühlt sich an, als würde er platzen, er ist heiß und rot; Weitere Symptome: glasige Augen, Übelkeit und Erbrechen oder Brechreiz, Lichtempfindlichkeit, Schwindel und Ohrensausen, Müdigkeit bis hin zu Benommenheit, steifer Nacken, Kreislaufkollaps, Krämpfe, gegebenenfalls Schüttelfrost und Fieber bis zu 40°. Krämpfe kommen oft bei gleichzeitiger Überanstrengung in zu warmer Umgebung vor und wird im Volksmund Hitzeschlag genannt.

Wie kann ich sofort helfen?

Bring dein Kind in den Schatten und wasch es kühl ab. Biete auch reichlich Flüssigkeit an. Den Oberkörper sollte man leicht erhöht lagern, da flaches Liegen wegen der Kopfschmerzen unangenehm ist. Bei starkem Kopfweh kann man Paracetamol geben. Kalte Tücher um den Kopf bewirken, dass die Hirnhäute abschwellen. Ein dunkles Zimmer wird wegen der Lichtempfindlichkeit oft als angenehm empfunden. Ein bis drei Tage Ruhe sind nötig.

Wann sollte ich zum Arzt?

Ein Sonnenstich kann in der Regel gut selbst behandelt werden. Bei sehr starken Schmerzen sollte man einen Arzt konsultieren. Wenn Bewusstseinstörungen oder gar Krämpfe auftreten, rufe einen Rettungsdienst oder Notarzt.

So verhinderst du einen Sonnenstich

  • Kleidung: Ziehe deinem Kind immer eine helle Kopfbedeckung auf. Geeignet sind vor allem Sonnenhüte, die auch den Nacken bedecken. Auch das Tragen von Hemdchen und Unterhöschen ist gut, um gegen die Sonne zu schützen. Achtung: Auch wenn nasse Kleidung sich grade im Wind schön kühl anfühlt, ist trockene Kleidung ein besserer Schutz. Eine Sonnenbrille bietet Schutz für die Augen. Wichtig ist hierbei, keine aus dem Supermarkt zu kaufen, sondern eine mit UV-undurchlässigen, geprüften Gläsern, am besten vom Optiker.
    Tipp: Wenn dein Kind alt genug ist, sich eine passende Kopfbedeckung selbst auszusuchen, solltest du ihm die Möglichkeit geben. Denn so steigt die Wahrscheinlichkeit, dass das gute Stück später nicht ungeliebt im Sand landet, sondern wirklich getragen wird. Und: Sei ein Vorbild und trag selbst einen Hut oder Ähnliches.
  • Verhalten: Kinder sollten nicht nackt in der Sonne herumlaufen und auch nie in der Sonne schlafen. Es ist sinnvoll, deinen Sprössling nicht lange am Stück in der Sonne spielen zu lassen, sondern in kurzen Sonnenperioden. Besonders die Mittagshitze zwischen 12 und 15 Uhr sollten die Kids meiden. Biete deinem Kind unbedingt ausreichend Getränke an.
    Tipp: Keine zuckerhaltigen Getränke geben, da Zucker Wasser bindet. Auf keinen Fall darf man Salzwasser anbieten, erlaubt ist aber Salziges wie Gemüsebrühe, die den Mineralhaushalt wieder ausgleicht und den Kreislauf auf Trab bringt. Am besten ist Wasser, verdünnter Saft oder Tee. Vorsicht geboten ist auch bei eiskalten Getränken: Sie fördern das Schwitzen und bereiten dem Magen Probleme.