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Tagebücher aus der Schwangerschaft

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.
33. Schwangerschaftswoche

Vom Reizen und Regenerieren

Der aktuelle Arztbesuch ist ausgewertet und der Rückblick in die vergangen Woche zeigt, wie wichtig für uns die Regeneration ist.

Heute waren wir bei unserer Frauenärztin. Gleich morgens und noch vor dem Frühstück, zur regulären Untersuchung. Wir hatten das ganze Untersuchungsspektrum. Nach dem obligatorischen Toilettengang, war die Gebärmutterhalsmessung dran. Bei kritischer Messung sind es noch anderthalb Zentimeter und bei optimistischer Betrachtungsweise war der Gebärmutterhals 2,1 Zentimeter lang. Beim Ultraschall wurde in meinen Augen auch deutlich warum. Da presst nichts gegen. Unser Baby Nummer 1 liegt nicht mit dem Po unten, so wie ich dachte, sondern streckt sich darüber hinweg und reckt den Po nach außen. Somit gibt es keinen Druck auf den Gebärmutterhals. So entspannt hat der nun auch nichts zu halten und solange sich die Mädchen nicht drehen, passiert da wahrscheinlich auch nichts mehr. Baby Nummer 2 liegt, kaum vorstellbar, mit dem Kopf zur anderen Seite und grabbelt meiner Frau von innen am Brustkorb. Sie ist die geräuschempfindlichere von Beiden. Der Versuch die Gesichter der Mädchen auf ein Foto zu bekommen haben wir frühzeitig beendet. Beide drehen uns den Hinterkopf zu. Nur einmal bekamen wir kurz ein Ohr zu sehen. Nun haben wir ein Ohrfoto. Beide Mädchen passen auch nicht mehr zusammen auf den Ultraschall, auch nicht mehr alleine. In den Entwicklungskurven liegen beide leicht über dem Durchschnitt. Meine Frau trägt jetzt gut 4.600 Gramm an Babys mit sich. Wenn man das Fruchtwasser, die Plazenta und noch ein paar Kleinigkeiten dazu rechnet, möchte ich das nicht vor mir her tragen müssen. Die Beiden schieben nach Belieben die Organe meiner Frau auch gern hin und her. Für mich kaum nachzuempfinden, nur ihr Gesichtsausdruck drückt aus, dass dies ein verzichtbares Gefühl ist.

Beim CTG wurde unser Baby Nummer 2 wach und zeigte, dass es den Lärm gar nicht mag. Das seitliche Liegen fiel meiner Frau immer schwerer. Beim Positionswechsel gingen aber die Herztöne weg und so sollte sie die Position so ruhig wie möglich halten. „Nur“ 20 Minuten. Dabei habe ich sie aktiv und ermunternd verbal unterstützt. So gut ich eben konnte. Ziemlich schnell habe ich auch entdeckt, dass der Wehen-Schreiber auch lief. Beim maximalen Ausschlag von 9, habe ich angefangen über Presswehen zu fabulieren. Kurzum, wir hatten eine gute Untersuchung und alle sind gesund und munter. Alles sieht weiterhin nach einem Kaiserschnitt aus. Jedenfalls, wenn sich die Mädchen nicht überzeugen lassen, sich noch zu bewegen. Ich habe schon beschwörend auf sie eingeredet. Doch offensichtlich habe ich noch nicht die richtige Tonlage gefunden.

Bei der Untersuchung ploppte bei mir eine Frage auf, welche ich auch mittenrein stellte. Geduld ist eben nicht immer mein Begleiter, auch wenn ich so aussehe. „Warum heißt das eigentlich Kaiserschnitt?“. Die Frage haben alle einfach mal überhört. Herztöne, Blutfluss in der Nabelschnur waren wichtiger. Doch die Frage hat mich beschäftigt und so habe ich das wissende Netz befragt. Wikipedia stellt dazu fest, dass der römische Schriftsteller Plinius aufschrieb, dass Caesar das erste Kind war, welches aus einem Mutterleib geschnitten wurde. Aus Caesar entstand der Begriff Kaiser und im lateinischen sectio, im deutschen Schnittheißt. Nun gilt es die beiden Wörter nur noch richtig zusammen zu setzen. Die Namensgleichheit zum Herrscher Caesar ist übrigens zufällig. Der wurde laut Quelle spontan geboren. Sonst ist die Frühgeschichte des sectio caesarea, des Kaiserschnitts eher traurig.

Das modernere, schonendere Operationsverfahren, welches auch die Liegezeit im Krankenhaus verkürzt und die Heilung beschleunigen soll, heißt: Misgav-Ladach-Methode, ist aber auch ein Kaiserschnitt. Diese soll dazu noch komplikationsärmer sein. Auch das habe ich bei Wikipedia gelesen. Dafür das ich mich so gar nicht für Medizin interessiere, bin ich schon ganz gut informiert, finde ich. Am kommenden Freitag haben wir unsere Geburtsplanung im Krankenhaus. Dort werde ich dann mit meinem geballten Wikipediawissen, wahrscheinlich zur großen Freude von allen, Fragen über Fragen stellen. Ich WILL das sich die Mädchen drehen! Fände ich besser. Bin ich gewohnt. Operationen mag ich nicht, schon gar nicht bei Menschen die mir nahe stehen. Aber das hatten wir ja schon.

So viel zum heutigen Tag, dem Montag. Sicherlich könnte ich noch schreiben, dass wir nach dem Arztbesuch in unser Lieblingscafé fuhren und Zeit miteinander verbrachten. Doch das liest sich nun auch nach zu viel schöner Entspannung. Die hatten wir aber tatsächlich und es war schön. Denn die vergangene Woche begann weniger ruhig. Am Anfang der Woche sah ich mir am schönen Rand unserer Stadt noch Autos an. Familienkutschen regelrecht. Am Dienstag wurde ich nun endlich fündig. Selbstverständlich gab es bei dem 7-Sitzer schon drei Stellen mit leichter Patina. Doch so haben wir wenigstens etwas Gemeinsames. Technisch ist er jedenfalls einwandfrei, so die Fachwerkstatt bei der Überprüfung. Die letzte Sitzreihe schließt nicht mit der Heckklappe ab und damit war eine weitere Bedingung erfüllt. An die Pedalstellung, so durfte ich gleich am Anfang lernen, muss ich mich noch gewöhnen. Sie liegen enger beieinander und so erwischte ich gleich beim Einsteigen die Kupplung, statt der Bremse. Da ich ihn nicht im Heck des vor mir stehenden Mercedes versenken wollte, prüfte ich die Handbremse. Die zeigte die gewünschte Wirkung. Wirklich schön. Und fast perfekt. Doch der Rand Berlins lag schon in Brandenburg und die Zulassung zwischen den Bundesländern braucht noch etwas Zeit. Somit steht er noch nicht vor der Tür. Doch auch das kommt noch diese Woche. Damit wäre dieses Thema abgeschlossen.

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Anke (kidsgo-Tagebuch-Betreuerin)

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Auf der Rückfahrt durch die Stadt, rief mich dann unsere Frauenärztin an und fragte mich, wie es meiner Frau so ginge. Da ich erst wenige Stunden zuvor mit ihr telefoniert hatte, ging ich davon aus, dass ihr Zustand nach wie vor gut sei, hörte dann aber, dass das Telefonat der beiden Frauen auch einen anderen Schluss zuließe. Die Frauenärztin bat mich, sobald ich zu Hause war, sie anzurufen, falls dies nicht der Fall sei und bot mir an, dass wir noch am gleichen Tag in die Praxis fahren könnten. Ich merkte, dass mir das nun keine Ruhe mehr ließ und ich im Berufsverkehr mit den Gedanken woanders war. Nachdem mir im Stopp und Go-Verkehr das Auto auch noch absoff, was mir während der ganzen Fahrschule nicht passiert war, stellte ich mich kurz vor dem Potsdamer Platz in den Heckschatten eines Reisebusses, holte mein Telefon hervor und rief zu Hause an. Ein intensives Telefonverhör mit Überprüfungs- und Kontrollfragen schüttete ich in Besorgnis und Liebe über meine Frau aus. Ja, sie hörte sich nicht wie ein junges Kitz auf einer Frühlingswiese an (Ich meine schon ein Rehkitz. Nur für alle die jetzt unter dem Sammelbegriff Kitz nachschlagen und andere Tiere finden). Doch an diesem Tag hatte sie Beschwerden, die wohl alle Frauen haben, deren Bäuche sich besonders dehnen müssen. Meine Frau brachte heute dazu einen besonderen Vergleich. Es sei, als ob sie einen Taucheranzug an hat und der Bauch nach außen drängt und irgendwann reizt der Anzug. Diesen Dehnungsschmerz hat sie jetzt wöchentlich für mindestens zwei drei Tage. Erst wenn sich dann weitere Streifen zeigen, spürt sie Entlastung und Entspannung. Inzwischen würde bei der Streifenvielfalt jedes Zebra neidisch. Ich weiß aber, dass dies für sie als Frau schon eine gewisse Tragik birgt. Immerhin gehen da einige Schönheitsideale über die Wupper. Auch die Worte einer Freundin, das das ja auch später schöne Erinnerungen an die Schwangerschaften und Kinder seien, konnten sie jetzt noch nicht beruhigen. Jedenfalls war ich nach der Fragerunde beruhigter, atmete noch ein paarmal durch und fuhr heim.

Am Folgetag hatte ich zumindest nach meinem Feierabend nichts mehr vor. Meine Frau nahm noch ihre Teamsitzung in ihrer Praxis wahr. Dass es da wichtige Themen gibt, kann ich nur bestätigen. Doch heute habe ich mich schon gefragt, ob ich in meinem bisherigen Berufsleben was falsch gemacht habe. Als ihr Angestellter anrief und sie bat der Patientin die Nachricht zukommen zu lassen das er sich verspäte. Nachträglich wurde klar, dass es sich um vier Minuten gehandelt hat. Deswegen anzurufen und es nicht selbst zu regeln, finde ich schon bemerkenswert. Ich glaube, dass probiere ich auch mal aus. Die Reaktion würde mich einfach mal interessieren.

Am Donnerstag haben wir dann aus einer gedachten stressfreien Phase einen mittleren Sturm gemacht. Ich glaubte, indem ich meinen Sohn zum Schwimmkurs fahre, währenddessen einkaufen gehe und mit ihm dann unser geliehenes Fahrzeug reinige, weil wir es am Folgetag abgeben wollten, dass unsere Tochter mit der Mama eine entspannte Zeit hätte. Unsere „Kleine“ hat aber manchmal ihren eigenen Kopf. So hat sie es mir und ihrer Mutter ganz übel genommen, dass wir sie zu Hause gelassen haben. So wurde es wenig mit der Entspannung. Dafür kamen am Freitag Freunde mit einem riesigen Topf Chili und wir hatten einen entspannten Abend zusammen. Am Wochenende haben wir natürlich weniger geschafft als wir wollten. Dafür haben wir auch Genuss und Entspannung untergebracht und das ist für uns primär wichtig.

Noch etwas aus vergangene Zeiten. Vor gefühlt ewigen Wochen habe ich von einer CD berichtet, welche kidsgo uns hat zukommen lassen. Sie ist immer noch in „Betrieb“ und wird gern gehört. Damals habe ich sie, so gut ich konnte beschrieben. Nun möchte ich ein Foto nachreichen. Die Frau auf dem Cover ist NICHT meine Frau und ich wette, dass sie keine Zwillingsgeburt erwartet. Das schließe ich einfach mal aus der Größe des Bauches. Doch die Bemalung finde ich sehr schön und den Inhalt der CD noch schöner.

Einen Nachtrag habe ich noch. Bei der heutigen Untersuchung, haben die beiden Frauen sich über den möglichen Geburtstermin unterhalten und beide wünschen sich nun den 21. April. Unsere Frauenärztin hätte noch Urlaub, wäre aber wieder zu Hause und meine Frau ihren Geburtstag hinter sich. Ich habe dazu nichts gesagt. Denn seit wann lassen sich Babys ihren Termin vorschreiben? Doch ich wollte die gute Stimmung nicht mit zu viel Sachlichkeit trüben. Außerdem denke ich, sofern sich die Mädchen doch noch drehen und Druck auf den Geburtskanal ausgeübt wird, dass es dann ganz schnell geht. Das Gewicht, welches dann drückt, halten die wohlwollend gemessenen zwei Zentimeter nicht mehr stand. Den einzigen Wunsch, den ich habe, dass es ein Vormittag wird. Die großen Kinder wären versorgt und ich bräuchte mal keine Nachtschicht einzupflegen. Das fände ich sehr entgegenkommend. So hat jeder seine Bedürfnisse.

Somit viel Spaß in dieser Woche,

Der Daniel

Bild: Privat



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Ultraschall, Wehen, Gebärmutterhals, Zwillinge, Kaiserschnitt, Gewicht, Autokauf, Schmerzen, Frauenärztin, Schönheitsideale, Dehnungsschmerz, Wunschtermin, Geburtskanal